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Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

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  • Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

    Je näher das Wochenende 19.10. - 20.10. rückte, umso besser wurden die Wetterprognosen - und umso weiter von Wien entfernt daher die Touren, mit denen ich für den Samstag liebäugelte.

    Einen Tag mit so prachtvollen herbstlichen Bedingungen, an dem ich Zeit hatte, galt es natürlich zu nützen. In der Hoffnung auf gute Fernsicht ging ich in Gedanken daher Ziele mit weitem Panorama durch.
    Der Stock des Dürrensteins im westlichen Niederösterreich beispielsweise steht seit einiger Zeit wieder auf meiner Wunschliste; mein bisher einziger Besuch liegt mittlerweile bald 20 Jahre zurück. Beim Gipfelpanorama bliebe da gewiss kein Wunsch offen; allerdings ist der Dürrenstein aufgrund seiner langen Anstiegsrouten speziell später im Herbst für eine Tagestour von Wien aus grenzwertig.

    So entschied ich mich schließlich für den niedrigeren nordwestlichen Nachbargipfel des Dürrensteins, den 1640m hohen Noten.
    Er fällt vom Tal aus nicht besonders auf, bietet aber vor allem in Richtung Westen ein ähnlich umfassendes Panorama wie der Hauptgipfel. In Hinblick auf die bereits relativ kurzen Tage ist ein großer Vorteil, dass der Anstieg auf ihn um etwa eine Stunde weniger als auf den Dürrenstein erfordert. Und obendrein würde meine Gipfelliste länger, da ich auf dem Noten noch nie war.

    Ich entscheide mich für den Anstieg zum Dürrensteinplateau, den ich noch gar nicht kenne, und starte daher im Steinbachtal, das knapp oberhalb von Göstling von Südwesten zum Ybbstal führt. Etwas oberhalb der schluchtartigen Engpassage "In der Not" befindet sich ein Parkplatz, auf dem nur wenige Autos stehen. Hier beginnt auch die Zufahrtsstraße zur Ybbstaler Hütte für die Pächter.

    Noch hängen Nebelschwaden im Steinbachtal, und die Temperatur liegt nur knapp über dem Gefrierpunkt, als ich mich neben einem Fischteich auf den Weg mache.
    01-Steinbachtal-Fischteich.jpg

    Nach wenigen Minuten auf der Sandstraße zur Hütte zweigt rechts der breite markierte Karrenweg ab, der in mittlerer Steigung rasch gut 200m Höhe gewinnt - heute wie geschaffen zum "Warm-Laufen". Der Wald neben dem Anstieg zeigt wie erhofft bald große herbstliche Farbenpracht.
    04-bunteBlätter.jpg

    Nach gut einer halben Stunde bietet eine Lichtung einen ersten freien Blick zur Ostflanke des Ringkogels im Hochkar-Massiv. Ich habe die flache Kaltluft im Tal mittlerweile unter mir gelassen; die Sonne wärmt bereits kräftig.
    06-RingkogelKesselberg.jpg

    Nach einem ebenen Abschnitt am Hang eines Bergrückens nähert sich der Weg der Westflanke des Dürrenstein-Massivs und beginnt wieder deutlicher zu steigen. An der Jagdhütte Dürreck vorbei wird er zum Sattel mit der Bärenlacke links im Bild hinauf führen.
    10-Bärenlacke-Gschwendmauer.jpg


    Bereits kurz oberhalb der Jagdhütte öffnen sich die ersten weiteren Ausblicke Richtung Westen. Den Beginn macht der Bergstock der Voralm (mit Tanzboden links und Stumpfmauer rechts); auf ihr treffen die drei Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark zusammen.
    13-ZoomVoralpe.jpg

    Nun weitet sich das Panorama fast mit jedem Schritt. Nur zehn Minuten später, und der eindrucksvolle Große Buchstein zeigt sich in all seiner Schönheit.
    15-ZoomGroßerBuchstein.jpg

    Wieder gut zehn Minuten danach ist schon die Mehrzahl der markanten Gesäusegipfel zu sehen. Von links nach rechts: Hochtor(gruppe) - Tamischbachturm - Admonter Reichenstein - Sparafeld - Riffel - Buchstein.
    18-BlickGesäuse.jpg

    Oberhalb der Bärenlacke wechselt der nach wie vor breite Anstiegsweg kurz auf die Nordseite des Dürrenstein-Massivs. Entsprechend kommen hier die Voralpen in den Blick: geringere Höhen, dafür umso ausgeprägtere Herbstfarben! Oben im Bild die langgezogenen Höhenrücken von Oisberg und Friesling.
    20-BlickFrieslingOisberg.jpg

    Schwere Winterstürme haben im nordwestlichen Teil des Dürrenstein-Plateaus in den letzten Jahren umfangreiche Schlägerungen erforderlich gemacht und das Landschaftsbild um die Ybbstaler Hütte markant verändert. Der Hinweis auf den Anstieg von der (früheren) Bahnhaltestelle Stiegengraben ist daher auf dieser Baumruine angebracht.
    23-Wegweiser.jpg

    Nach zweieinviertel Stunden erreiche ich die Ybbstaler Hütte des ÖAV in 1343m Höhe.
    25-YbbstalerHütte.jpg

    Wunderbar warm ist es hier, und so stehen die Tische vor der Hütte sehr einladend für eine kurze Rast da. Obwohl die Hütte in einer (flachen) Mulde des Plateaus steht, ist der Ausblick Richtung Westen dennoch frei. Und die Gipfel der Schladminger Tauern rechts vom Buchstein in über 100km Entfernung zeigen mir endgültig an, welch tolles Gipfelpanorama mich heute noch erwartet.
    26-BlickWestsüdwesten.jpg

    Aber auch vor der Hütte lohnen bereits gründliche Blicke Richtung Westen und der Einsatz des Teleobjektivs. Hier zeigt sich zum Beispiel fast der komplette Kamm der Haller Mauern: von links nach rechts Hexenturm - Hochturm - Kreuzmauer - Scheiblingstein - Großer Pyhrgas und noch der Großteil des Grates zum Kleinen Pyhrgas.
    28-ZoomHallerMauern.jpg

    Dieser Ausblick bietet noch eine weitere Steigerung: Über dem langen Kamm des Königsbergs stehen in all ihrer Schönheit - und noch dazu mit Neuschnee - Spitzmauer und Großer Priel. Sensationell, wie klar sie heute zu sehen sind, denn immerhin beträgt die Entfernung gute 70 Kilometer!
    30-ZoomSpitzmauerGroßerPriel.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 22.10.2013, 20:20.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

    Nach etwa einer Viertelstunde Pause breche ich weiter zum Noten auf - das Gipfelpanorama ruft!
    Der Weg führt zunächst ohne viel Höhengewinn über das Plateau in Richtung Süden, vorbei an einigen Dolinen und weiteren nach Sturmschäden kahlen Hängen, die ein etwas fremdartiges Bild bieten. Der Stock des Noten im Hintergrund rückt dabei jedoch stets näher.
    32-Noten.jpg

    Der einzige steile Abschnitt meiner kompletten Route führt dann von Nordwesten auf den Bergstock hinauf. Die Nadelbäume mischen sich hier bereits mit Latschen, und die Ausblicke werden zusehends freier.
    35-BlickNordwesten.jpg

    Die oben abgeflachte Kuppe des Noten weist genau genommen zwei Gipfel auf. Den etwas niedrigeren Nordgipfel lasse ich hier zunächst links liegen...
    37-NotenNordgipfel.jpg

    ...und strebe dem Kreuz auf dem höchsten Punkt - 1640m - zu, das ich genau dreieinhalb Stunden nach meinem Aufbruch im Steinbachtal erreiche.
    41-Noten-Gipfelkreuz.jpg

    Der Lohn des Anstiegs: ein Gipfel bei angenehm hohen Temperaturen, Sonnenschein und wunderbarer Ruhe. Eigentlich ist es unglaublich: Vier Personen bin ich im oberen Teil des Anstiegs noch begegnet; hier heroben jedoch ist an einem Samstag mit Traumbedingungen etwas nach 13 Uhr niemand außer mir zu sehen oder hören. Der weite Himmel über mir allein.
    42-Gipfelkreuz.jpg

    Und dazu dieses Panorama von Südwesten bis Westen! Allein auf diesem Ausschnitt ist sicher eine deutlich dreistellige Zahl an Gipfeln zu sehen.
    47-NotenPanoramaWesten.jpg

    Auf einem Gipfel wie dem Grintovec war meine Genugtuung heuer größer, ihn bezwungen zu haben; auf anderen freute ich mich darüber, sie gemeinsam mit lieben Bergpartnern zu erreichen. Hier auf dem Noten nun in Stille und bei solchem Panorama zu stehen, bewirkt eine stärkere Rührung - und viel Dankbarkeit, diese Augenblicke so erleben zu können. Ich benötige einige Minuten, um all dies einigermaßen zu fassen, dann die Gipfelgrüße zu versenden und mich lohnenden Fotomotiven zu widmen.
    Nach Ostnordosten geht der Blick an der südseitigen Felsflanke des Noten vorbei über das weitläufige Dürrenstein-Plateau zum Rosseck; im Hintergrund blickt der Ötscher drüber.
    45-BlickRosseckÖtscher.jpg

    Etwa zweieinhalb Kilometer entfernt erhebt sich der Dürrenstein. Interessant der Kontrast zwischen dem Plateau Richtung Nordosten und der felsigen Steilflanke Richtung Südwesten.
    46-Dürrenstein.jpg

    Das Teleobjektiv leistet hier natürlich wieder besondere Dienste und lässt mich z.B. dieses Farbenspiel im Steilabfall des Dürrensteins entdecken.
    50-DetailSüdwestflankeDürrenstein.jpg

    Auch "Tiefblicke" bieten sehenswerte Details wie diese Bauernhöfe in Hochreit südlich von Göstling.
    52-ZoomBauernhöfeHochreit.jpg

    Aber natürlich faszinieren vor allem die umfassenden Ausblicke in die Bergwelt. Im Südsüdosten ragt der Hochschwab über den Fadenkamp im Stock der Kräuterin - inzwischen tatsächlich bereits deutlich "angezuckert". Das Schiestlhaus über der Eismauer und der Hauptgipfel sind in der klaren Luft gestochen scharf zu erkennen.
    54-ZoomFadenkampHochschwab.jpg

    Ich beginne meinen Blick Richtung Westen zu drehen: zur Hochtorgruppe mit Großem Ödstein und Planspitze sowie dem Tamischbachturm. Genau dazwischen schaut mit dem Großen Bösenstein ein weiterer Gruppenhöchster durch.
    57-ZoomHochtorBösensteinTamischbachturm.jpg

    Die weitesten Ausblicke bieten sich über den Buchauer Sattel zwischen dem Buchstein-Stock links und die Kette der Haller Mauern rechts.
    60-BuchsteinSchladmingerTauernHexenturm.jpg

    Da lohnt ein noch stärkerer Zoom. Hochwildstelle (links) und Höchstein (Bildmitte), zwei der markantesten Gipfel der Schladminger Tauern, sind bereits über 100 Kilometer entfernt. Den Höhen- und Weitenrekord des Tages gemeinsam schafft jedoch die weiße Kuppe, die rechts drüber schaut. Es handelt sich um den Hocharn in der Goldberggruppe - Entfernung fast 177 Kilometer! Da fehlt gar nicht mehr viel auf meinen bisherigen "Entfernungsrekord" von 182km im November 2011.
    Ich bin mir sicher, dass man vom Dürrenstein heute den Großglockner in 195km Entfernung sehen kann. Vom Noten geht sich diese Sichtlinie nicht ganz aus; da stehen noch die Haller Mauern dazwischen. Aber wie könnte ich an einem Tag wie heute unzufrieden über das Panorama sein...
    59-ZoomSchladmingerTauern-Hocharn.jpg

    Ein weiterer Höhepunkt schließlich bei nochmaliger leichter Drehung nach rechts: Zur Gänze schauen Spitzmauer und Großer Priel nun über den Rücken der Bodenwies genau davor drüber.
    63-ZoomSpitzmauerGroßerPriel.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 22.10.2013, 18:53.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

      Eine ganze Stunde verbringe ich beim Gipfelkreuz, und sie ist so reich an Bildern und intensiven Eindrücken, dass das Zeitgefühl verschwimmt.
      Dann wird es Zeit, mit dem Abstieg zu beginnen - aber nicht ohne auch dem nördlichen Vorgipfel noch einen kurzen Besuch abzustatten. Auf seinem höchsten Punkt steht interessanterweise kein Kreuz, sondern eine Art Marterl.
      64-NotenNordgipfel.jpg

      Über die Latschen geht der Blick Richtung Nordwesten. Links im Tal Göstling an der Ybbs, hinten wieder Oisberg und Friesling, und links oben ist auch noch ein Teil der Gipfel in den Oberösterreichischen Voralpen zu sehen.
      66-BlickNordwesten.jpg

      Dieser Tiefblick vom nördlichen Noten-Gipfel ist - ausnahmsweise - nicht schön, aber Teil der Gegenwart auf dem Dürrenstein-Plateau: Von oben wird am deutlichsten sichtbar, welch ausgedehnte Waldflächen um die Ybbstaler Hütte (knapp über der Bildmitte) den Stürmen der letzten Jahre zum Opfer gefallen sind.
      67-YbbstalerHütte-Sturmschäden.jpg

      Im Südosten erhebt sich natürlich erneut der Dürrenstein. Eine nur geringere Änderung des Blickwinkels gegenüber meinem vorherigen Standort lässt jedoch seinen Plateaucharakter viel deutlicher hervor treten.
      68-Dürrenstein.jpg

      Rückblick zum Noten-Hauptgipfel rechts, auf dem ich die vorherige wunderbare Stunde verbringen konnte.
      70-RückblickHauptgipfel.jpg

      Das Teleobjektiv entdeckt nochmals einen interessanten Detailausschnitt: mit Griesmauer und Brandstein zwei markante Zweitausender in der westlichen Hochschwabgruppe. Interessant die leichte Dunstschicht, die sich um die Griesmauer bis in eine Höhe von etwa 1700m gehalten hat.
      71-ZoomGriesmauerBrandstein.jpg

      Der Abstieg zur Ybbstaler Hütte geht recht zügig, und so geselle ich mich für eine Stärkung noch zu den dank der wärmenden Sonne nun gut besuchten Tischen westlich vor der Hütte. Ich komme mit einer sehr bergkundigen deutschen Urlauberin ins Gespräch, die heute bereits den Dürrenstein als Tagestour absolviert hat - noch dazu über den längsten, wenn auch schönsten Anstieg durch den Lechnergraben.
      Dazu noch eine gute Suppe - und der Kamm der Haller Mauern im Westen, der im zunehmenden Gegenlicht des Nachmittags auch als Silhouette zu beeindrucken weiß. Herz, was willst du mehr!
      73-ZoomHallerMauern.jpg

      Knapp nach 15.45 Uhr mache ich mich an den weiteren Abstieg. Die inzwischen bereits deutlich flacher einfallende Nachmittagssonne gestaltet die Landschaft durch das verstärkte Spiel von Licht und Schatten nun nochmals neu - wie hier um den Stiegengraben nördlich der Ybbs.
      75-ZoomStiegengraben.jpg

      Als hätte der Tag nicht bereits genügend Höhepunkte geboten: Aufziehende Schleierwolken im Westen bewirken ein faszinierendes Farbenspiel, vor dem die Silhouetten der Gesäusegipfel nur umso beeindruckender wirken.
      77-SilhouetteGesäuse.jpg

      Im unteren Teil des Abstiegs begleitet mich schließlich wieder die Farbenvielfalt der Herbstblätter.
      79-Herbstblätter.jpg

      Gegen halb sechs bin ich zurück im Steinbachtal. Vor der Rückfahrt nach Wien mache ich noch einen kurzen Abstecher nach Göstling an der Ybbs. Da stehen sie im beginnenden Abendlicht nochmals: links der Noten, rechts der Dürrenstein. Zwei durchaus unterschiedliche Nachbarn, beide jedoch mit grandiosen Ausblicken vor allem Richtung Süden bis Westen - wie geschaffen für einen klaren Herbsttag.
      80-ZoomNotenDürrenstein.jpg

      Noch voll von den Eindrücken des Tages mache ich mich auf die Heimfahrt und erreiche in der letzten Dämmerung die Westautobahn bei Ybbs.
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 21.10.2013, 22:13.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

        Informationen zur Tour

        Da möchte ich zunächst den "Bergwander-Atlas Niederösterreich" von Adi Mokrejs zitieren, durch den ich vor einigen Jahren erst auf den Noten aufmerksam geworden bin:
        Eine Randerhebung des Dürrensteinmassivs, die als selbständiges Ziel absolut zu empfehlen ist. Ausblick fast wie vom Dürrensteingipfel.
        Lange, Ausdauer erfordernde, mittelschwere Bergwanderung.


        18 Jahre nach meinem letzten Besuch des Dürrensteins stand das Bergmassiv bereits länger wieder auf meiner Tourenliste. Aber der Hauptgipfel ist - auch wegen nahezu zwei Stunden Fahrstrecke von Wien - mit einer Übernachtung sinnvoller als Tagestour, zumal die Ybbstaler Hütte dafür sowohl günstig liegt als auch Kombinationen verschiedener Anstiege möglich sind.

        Der Noten eignet sich mit etwa einer Stunde weniger Anstiegszeit ab der Ybbstaler Hütte besser für eine Tagestour. Und über das Panorama von seinem Gipfel kann ich nur das Allerbeste weiter sagen.

        Ab Steinbachgraben über die Ybbstaler Hütte hin und zurück gut 17 Kilometer Strecke und knapp 1100 Höhenmeter. Eine gewisse Ausdauer erfordert diese Bergwanderung daher tatsächlich. "Mittelschwer" hätte ich sie persönlich hingegen nicht genannt, da die Route bis zur Ybbstaler Hütte fast zur Gänze auf breiten Karrenwegen verläuft. Die Steigung ist größtenteils mittel, unterbrochen von einigen Flachpassagen (auf dem Höhenrücken vor der Jagdhütte Dürreck sowie vor und nach der Ybbstaler Hütte). Lediglich etwa fünfzehn Minuten des Anstiegs zur Gipfelkuppe des Noten sind steil.
        An reiner Gehzeit war ich dreieinviertel Stunden bergauf und gut zweieinhalb Stunden bergab unterwegs. Die tiefen Temperaturen beim Start haben mich natürlich "angetrieben"; im Hochsommer würde ich die Zeiten daher etwas höher ansetzen.

        Die Ybbstaler Hütte des ÖAV - die erst vor wenigen Tagen das Umweltgütesiegel erhielt - ist üblicherweise von Anfang/Mitte Mai bis Ende Oktober (sowie über den Jahreswechsel) geöffnet. Sie bietet sich für eine Einkehr beim Abstieg vom Noten natürlich bestens an.

        Wegvarianten

        * Der Anstieg von der Haltestelle Stiegengraben zur Ybbstaler Hütte ist kürzer als aus dem Steinbachtal, dafür teilweise aber deutlich steiler. Auch diese Route litt in den letzten Jahren unter Sturmschäden. Ich denke nicht, dass hier noch Probleme bestehen, weiß aber nichts Genaues zum aktuellen Stand.

        * Der landschaftlich schönste Anstieg zur Ybbstaler Hütte führt von Kasten durch den Lechnergraben und an der riesigen Doline des Grünlochs vorbei - bekannt durch die tiefste Temperatur, die je in Mitteleuropa gemessen wurde. Diese Route erfordert jedoch - wegen der längeren Strecke und etwa 150hm Gegensteigung auf dem Plateau - um einiges mehr Zeit.

        Persönlich hat mir auch die Anstiegsroute aus dem Steinbachtal sehr gefallen - am meisten der Abschnitt oberhalb der Jagdhütte Dürreck, auf dem jede Minute weitere Gipfel im Westen sichtbar werden. Und für einen zügigen Abstieg hat der breite, problemlose Weg natürlich große Vorteile.


        Persönliches Resumee

        Viele meiner schönsten Ausblicke in den letzten Jahren verdanke ich idealen Herbsttagen - von der Reisalpe über den Göller und den Großen Sonnleitstein bis zur Schneealpe und zum Wechsel. Der Noten reiht sich nun perfekt in diese Liste ein.

        Ein paarmal war ich auch heuer schon bei durchwachsenem Wetter unterwegs. Einige Male war die Gipfelaussicht durch Saharastaub (im Frühjahr) oder aber durch Wolken und Nebel beeinträchtigt, die so nicht angekündigt waren. Vielleicht war da doch noch ein wenig Enttäuschung vorhanden. Wenn es so war, hat allein der 19. Oktober ausgereicht, um sie restlos abzubauen.

        Und auch wenn ich heuer schon wiederholt mit lieben Tourenpartnern und Freunden auf Gipfeln stand: Eine komplette Stunde in völliger Ruhe und bei tollem Panorama allein auf einem Gipfel wie dem Noten verbringen zu können, ist eine wertvolle Ergänzung dazu. Und für sich genommen fast mehr Glück als ich mir zu erhoffen traue.

        Wie jedes Jahr im Herbst nehme ich von diesem Tag - frei nach der Maus "Frederick" - Sonnenstrahlen und Farben für den Winter mit. In Erinnerung an ihn bleibt mir eine Fülle von Eindrücken - und viel, viel Dankbarkeit.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 22.10.2013, 08:39.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

          Servus Wolfgang,

          Danke für den wundervollen, gut dokumentierten Bildbericht! War an diesem Tage auf dem Dürrenstein und konnte ebenfalls das prächtige Herbstwetter genießen!

          Liebe Grüße, Günter
          http://brothersberge.blogspot.co.at

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          • #6
            AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

            Ein toller Bericht. War im Hochsommer dort. Sicht war damals entsprechend nicht so toll...

            Und den Dachstein hat man am Samstag vom Ötscher gesehen. Da geht es sich aus...

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            • #7
              AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

              Deine Worte "Herz, was willst du mehr!" treffen auch auf mich als Leser zu. - Genau so stelle ich mir die ideale Herbsttour und den Bericht dazu vor.

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              • #8
                AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                Zitat von Wolfgang A.
                Herz, was willst du mehr!
                Es ist wirklich ein Geschenk, Tage wie diesen für derart lohnende Unternehmungen nützen zu können

                Gratuliere dir zu diesem erbaulichen Tourentag, und Danke für deinen wunderbaren Bericht!

                lG
                Martin
                Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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                • #9
                  AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                  Servus Wolfgang,

                  obwohl ich selbst ein schönes Wochenende mit viel Aktivität in den Bergen verbringen durfte, bekomm ich bei solch schönen Berichten wie bei deinem gleich wieder Lust loszustarten!

                  Danke für den interessanten Bericht!

                  LG.
                  Alle meine Beiträge im Tourenforum

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                  • #10
                    AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                    Dort muss ich auch wieder hin... wunderbarere Bericht, danke!
                    carpe diem!
                    www.instagram.com/bildervondraussen/

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                      Super Bericht, den Noten habe ich gestern auch im Hinterkopf gehabt
                      Der Notengipfel wurde mir voriges Jahr im Herbst verweigert, bin ab der Hütte im Schnee versumpft und es war schon zu spät!

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                        Wieder ein schöner Herbstbericht!

                        Am Sonntag durfte ich ähnliche Aussichten ins Gesäuse genießen, allerdings noch von etwas näher. Dafür konnte ich die Schladminger Tauern nicht sehen...

                        LG maxrax

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                          Vielen Dank Wolfgang für diesen wunderbaren Bericht.
                          Dieser Aufstieg ist von mir auch schon länger geplant.


                          L.G. Manfred

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                            Interessante kürzere Alternative zum Dürrenstein, auf die ich wahrscheinlich nie gekommen wäre
                            Aber, wie Deiner wunderschönen Schilderung zu entnehmen ist, eine lohnende

                            lg
                            Norbert
                            Meine Touren in Europa
                            ... in Italien
                            Meine Touren in Südamerika
                            Blumen und anderes

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Noten (1640m) vom Steinbachtal, Ybbstaler Alpen / 19.10.2013

                              Hallo Wolfgang,
                              danke für diesen wunderschönen Herbstbericht (und auch für deine Gipfelgrüße per SMS!)!
                              Von diesem Berg habe ich vorher noch nie gehört, aber ich werde ihn mir merken, das schreit nach Nachgehen

                              Liebe Grüße
                              Elisabeth
                              Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst die keiner kann

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