„Hangexplosion“: Brennerstraße bleibt wochenlang gesperrt
Nach einem Murenabgang in Mühlbachl bleibt die Brennerstraße komplett gesperrt. Der Verkehr wird über die Autobahn umgeleitet. Doch auch dort könnte es Schäden gegeben haben.
Mühlbachl – Die Brennerstraße bleibt nach einem Murenabgang am Mittwochabend auf Höhe Matreiwald bei Mühlbachl voraussichtlich mehrere Wochen gesperrt. Die Geröllmassen hatten gegen 21.15 Uhr die Straße auf einer Länge von etwa 20 Metern und einer Höhe von rund drei Metern verlegt. Laut Polizei gab es zum Glück keine Verletzten. Eine Umleitung über die Brennerautobahn wurde eingerichtet.
„Hangexplosion“ nach starken Regenfällen
Nach der Begehung durch den Landesgeologen und andere Fachleute am Donnerstagvormittag steht fest, dass sich der Hang immer noch massiv bewegt. „Im betroffenen Hang ist noch viel Wasser drin und es rinnt ein Bach im Hang, wo sonst keiner fließt“, schilderte Klaus Lamplmayr vom Sicherheitsreferat der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck die Situation. Landesgeologe Gunther Heißel ergänzte nach der Besichtigung: „Die großen Niederschläge in der letzten Zeit haben dem ohnehin schon kriechend-rutschenden Hang stark zugesetzt, sodass er die Drainagen der Brennerautobahn aufgerissen hat. Durch dieses zusätzliche Wasser ist es dann zu einer sogenannten ‚Hangexplosion‘ gekommen.“
Wegen der anhaltenden Hangrutschungsgefahr ist derzeit eine Räumung der Straße unmöglich. Die Brennerbundesstraße zwischen der Kreuzung Richtung Pfons in Matrei und der Kreuzung Stubaital bleibt daher für längere Zeit gesperrt. „Zuerst muss dieser Hang einmal trocknen, was wegen der vorausgesagten Niederschläge wohl noch länger dauern wird“, erklärte Heißel. Erst danach kann mit der Sanierung begonnen werden. Wegen des prognostizierten schlechten Wetters dürfte die Sperre mehrere Wochen andauern.
Ausweichen nur über die A13 möglich
„Die Umleitung für den Verkehr kann ausschließlich über die mautpflichtige A13 erfolgen. Für die Ellbögener Landesstraße (L38) gilt zwischen der Kreuzung Richtung Pfons in Matrei und der Kreuzung nach Patsch ab sofort ein Fahrverbot, von dem nur der Anrainerverkehr ausgenommen ist“, teilte David Gstraunthaler vom Verkehrsreferat der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck mit.
Grund dafür ist die gleichzeitige erschwerte Passierbarkeit der Ellbögener Landesstraße nach den massiven Niederschlagsereignissen der vergangenen Wochen. Die Straße ist in zehn Teilbereichen erschwert passierbar. In drei Teilbereichen besteht zudem eine aufrechte Ampelregelung, die den Verkehr einspurig an den Gefahrenstellen vorbeiführt, informierte Werner Huber, Leiter des Baubezirksamts Innsbruck. (TT.com)
Quelle: http://www.tt.com/panorama/verkehr/1...g-gesperrt.csp
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Felsstürze und Muren auf Straßen: "Die Ereignisse nehmen zu"
Wetterextreme sind zunehmende Gefahr für Autofahrer.
Ein gewaltiger Erdrutsch – eine sogenannte Hangexplosion – hat Mittwochnacht gegen 21 Uhr die Brennerstraße im Gemeindegebiet von Mühlbachl verlegt. Die B182 wurde auf einer Länge von 20 Metern und in einer Höhe von drei Metern mit Erde, Steinen und Bäumen blockiert. Der Abriss der Schlammlawine lag keine 15 Meter unterhalb der Brennerautobahn (A13).
"Sie ist derzeit aber sicher", sagt Tirols Landesgeologe Gunther Heißel nach einem Lokalaugenschein am Donnerstag. Die Lage auf der Bundesstraße sei hingegen "brandgefährlich". Die neben der Autobahn wichtigste Straßenverbindung zwischen Tirol und Italien bleibt vorerst auf unbestimmte Zeit gesperrt. "Es ist ein Riesenglück, dass niemand zu Schaden gekommen ist", sagt Heißel. Als er sich Mittwoch ein erstes Bild der Lage machte, sei zunächst befürchtet worden, das ein Auto unter die Mure gekommen sein könnte. Ein Baggerfahrer hat den Schuttkegel untersucht und konnte Entwarnung geben.
Ein Todesopfer
Der Hangrutsch auf der Brennerstraße war im heurigen Sommer das letzte einer ganzen Serie von Ereignissen, bei denen Muren und Felsstürze auf wichtige und viel befahrene Straßen abgingen. Wie groß das Gefahrenpotenzial ist, zeigte sich auf tragische Weise im Juli. Auf der Reschenstraße (Bezirk Landeck) löste sich ein Felsbrocken und zermalmte das Auto eines 28-jährigen Südtirolers, der dabei ums Leben kam. Die Gesteinsmassen durchschlugen dabei sogar ein Sicherheitsnetz.
Glimpflich verliefen hingegen die Vielzahl von Murenabgängen im heurigen Sommer, bei denen etwa die Felbertauernstraße in Osttirol oder die Fernpassstraße im Außerfern verlegt wurden. "Der Verkehr nimmt zu. Und damit wird die Gefahr höher, dass es jemanden erwischt", sagt der Landesgeologe.
Vielfach bringen extreme Starkregenfälle die Hänge in Bewegung. "Sie nehmen zu. Und auch die Ereignisse werden mehr", sagt Heißel. Zumindest im heurigen Sommer sei das zu beobachten gewesen. Mehrfach war das Wipptal betroffen, durch das die Brennerstraße führt. Wann sie wieder freigegeben werden kann, ist fraglich. "Es bräuchte eine längere Trockenperiode, um den Hang sichern zu können. Aber die ist nicht in Sicht", sagt Heißel.
Quelle: https://kurier.at/chronik/oesterreic...zu/286.237.251
Nach einem Murenabgang in Mühlbachl bleibt die Brennerstraße komplett gesperrt. Der Verkehr wird über die Autobahn umgeleitet. Doch auch dort könnte es Schäden gegeben haben.
Mühlbachl – Die Brennerstraße bleibt nach einem Murenabgang am Mittwochabend auf Höhe Matreiwald bei Mühlbachl voraussichtlich mehrere Wochen gesperrt. Die Geröllmassen hatten gegen 21.15 Uhr die Straße auf einer Länge von etwa 20 Metern und einer Höhe von rund drei Metern verlegt. Laut Polizei gab es zum Glück keine Verletzten. Eine Umleitung über die Brennerautobahn wurde eingerichtet.
„Hangexplosion“ nach starken Regenfällen
Nach der Begehung durch den Landesgeologen und andere Fachleute am Donnerstagvormittag steht fest, dass sich der Hang immer noch massiv bewegt. „Im betroffenen Hang ist noch viel Wasser drin und es rinnt ein Bach im Hang, wo sonst keiner fließt“, schilderte Klaus Lamplmayr vom Sicherheitsreferat der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck die Situation. Landesgeologe Gunther Heißel ergänzte nach der Besichtigung: „Die großen Niederschläge in der letzten Zeit haben dem ohnehin schon kriechend-rutschenden Hang stark zugesetzt, sodass er die Drainagen der Brennerautobahn aufgerissen hat. Durch dieses zusätzliche Wasser ist es dann zu einer sogenannten ‚Hangexplosion‘ gekommen.“
Wegen der anhaltenden Hangrutschungsgefahr ist derzeit eine Räumung der Straße unmöglich. Die Brennerbundesstraße zwischen der Kreuzung Richtung Pfons in Matrei und der Kreuzung Stubaital bleibt daher für längere Zeit gesperrt. „Zuerst muss dieser Hang einmal trocknen, was wegen der vorausgesagten Niederschläge wohl noch länger dauern wird“, erklärte Heißel. Erst danach kann mit der Sanierung begonnen werden. Wegen des prognostizierten schlechten Wetters dürfte die Sperre mehrere Wochen andauern.
Ausweichen nur über die A13 möglich
„Die Umleitung für den Verkehr kann ausschließlich über die mautpflichtige A13 erfolgen. Für die Ellbögener Landesstraße (L38) gilt zwischen der Kreuzung Richtung Pfons in Matrei und der Kreuzung nach Patsch ab sofort ein Fahrverbot, von dem nur der Anrainerverkehr ausgenommen ist“, teilte David Gstraunthaler vom Verkehrsreferat der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck mit.
Grund dafür ist die gleichzeitige erschwerte Passierbarkeit der Ellbögener Landesstraße nach den massiven Niederschlagsereignissen der vergangenen Wochen. Die Straße ist in zehn Teilbereichen erschwert passierbar. In drei Teilbereichen besteht zudem eine aufrechte Ampelregelung, die den Verkehr einspurig an den Gefahrenstellen vorbeiführt, informierte Werner Huber, Leiter des Baubezirksamts Innsbruck. (TT.com)
Quelle: http://www.tt.com/panorama/verkehr/1...g-gesperrt.csp
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Felsstürze und Muren auf Straßen: "Die Ereignisse nehmen zu"
Wetterextreme sind zunehmende Gefahr für Autofahrer.
Ein gewaltiger Erdrutsch – eine sogenannte Hangexplosion – hat Mittwochnacht gegen 21 Uhr die Brennerstraße im Gemeindegebiet von Mühlbachl verlegt. Die B182 wurde auf einer Länge von 20 Metern und in einer Höhe von drei Metern mit Erde, Steinen und Bäumen blockiert. Der Abriss der Schlammlawine lag keine 15 Meter unterhalb der Brennerautobahn (A13).
"Sie ist derzeit aber sicher", sagt Tirols Landesgeologe Gunther Heißel nach einem Lokalaugenschein am Donnerstag. Die Lage auf der Bundesstraße sei hingegen "brandgefährlich". Die neben der Autobahn wichtigste Straßenverbindung zwischen Tirol und Italien bleibt vorerst auf unbestimmte Zeit gesperrt. "Es ist ein Riesenglück, dass niemand zu Schaden gekommen ist", sagt Heißel. Als er sich Mittwoch ein erstes Bild der Lage machte, sei zunächst befürchtet worden, das ein Auto unter die Mure gekommen sein könnte. Ein Baggerfahrer hat den Schuttkegel untersucht und konnte Entwarnung geben.
Ein Todesopfer
Der Hangrutsch auf der Brennerstraße war im heurigen Sommer das letzte einer ganzen Serie von Ereignissen, bei denen Muren und Felsstürze auf wichtige und viel befahrene Straßen abgingen. Wie groß das Gefahrenpotenzial ist, zeigte sich auf tragische Weise im Juli. Auf der Reschenstraße (Bezirk Landeck) löste sich ein Felsbrocken und zermalmte das Auto eines 28-jährigen Südtirolers, der dabei ums Leben kam. Die Gesteinsmassen durchschlugen dabei sogar ein Sicherheitsnetz.
Glimpflich verliefen hingegen die Vielzahl von Murenabgängen im heurigen Sommer, bei denen etwa die Felbertauernstraße in Osttirol oder die Fernpassstraße im Außerfern verlegt wurden. "Der Verkehr nimmt zu. Und damit wird die Gefahr höher, dass es jemanden erwischt", sagt der Landesgeologe.
Vielfach bringen extreme Starkregenfälle die Hänge in Bewegung. "Sie nehmen zu. Und auch die Ereignisse werden mehr", sagt Heißel. Zumindest im heurigen Sommer sei das zu beobachten gewesen. Mehrfach war das Wipptal betroffen, durch das die Brennerstraße führt. Wann sie wieder freigegeben werden kann, ist fraglich. "Es bräuchte eine längere Trockenperiode, um den Hang sichern zu können. Aber die ist nicht in Sicht", sagt Heißel.
Quelle: https://kurier.at/chronik/oesterreic...zu/286.237.251
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