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Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

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  • Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

    14. Tourentag

    Die letzten Tage hatten Niederschläge gebracht. In den höheren Regionen hatte es geschneit. Wie würde sich das auf die Verhältnisse auswirken? Wir erwarteten Neuschnee auf Blankeis und unternahmen daher keinen weiteren 5000er-Versuch. Stattdessen planten wir in zwei Tagen über den Kasnok zu gehen. Die übliche Trekkingtour führt von dort weiter zum Iskanderkul. Stattdessen wollten wir ein oder zwei 4000er besteigen und am vierten Tag wieder zurück zum Camp gehen. Es sollte anders kommen.

    Ein weiteres Mal stiegen wir zum Mutny auf. Der Himmel war wieder strahlend blau, doch es war kühler als in den ersten eineinhalb Wochen. Zum Gehen war dieser Umstand sehr angenehm. Da der Weg gut bekannt war, verzichteten wir weitestgehend aufs Fotografieren. Für den Pik Severny machten wir jedoch eine Ausnahme.
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    Dieses Mal schlugen wir das Zelt auf dem anderen Seeufer auf. Blick zu den Blöcken, an denen wir beim ersten Mal gezeltet hatten.
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    Die Aussicht war auch von hier gut.
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    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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  • #2
    AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

    15. Tourentag

    Da die Sonne am neuen Zeltplatz morgens länger auf sich warten ließ als am alten, kamen wir relativ spät los. Wir folgten dem deutlichen Steig nach Süden. Wir überholten ein russisches Pärchen, das auch zum Kasnok wollte. Sie erzählten uns, dass es zwei Abstiegsvarianten gäbe. Die linke sei flacher als die rechte. Allmählich gewannen wir an Höhe.
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    Vom Pass aus erstieg ich noch schnell einen namenlosen 4000er (P 4277). Der Blick vom Gipfel zum Zamok war sehr schön.
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    Über dem Pik Energia und dem Chimtarga zogen Wolken auf.
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    Wilde Berge im Südwesten.
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    Während ich oben war, fotografierte Franzi den P 4277. Ein besserer Schutthügel, aber höher als das Finsteraarhorn.
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    Links der Little Ganza und rechts ein weiterer namenloser Gipfel.
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    • #3
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      Nach meinem kurzen Ausflug schauten wir uns den weiteren Abstiegsweg an. Nach rechts führten Pfadspuren etwas bergauf, nach links führten welche in eine steile, sehr unschöne Schuttflanke. Wenn der flachere Weg schon zu unangenehm aussah, brauchten wir uns den steileren gar nicht erst anschauen. Wir wunderten uns, warum die Spuren so schwach ausgeprägt waren und sich sogar zwischendurch ganz verliefen, da der Kasnok ein sehr beliebter Übergang ist, stiegen aber dennoch ab. Wir kamen immer tiefer, aber von einem Weg war nichts zu sehen. Hin und wieder fanden wir Steigspuren, ein paar Zeltplätze und einige verrostete Konserven – mehr nicht. Als sich das Tal zu verjüngen begann und noch steiler wurde, ohne dass irgendetwas von Spuren zu sehen war, beschlossen wir umzudrehen.
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      Während einer kurzen Pause kamen wir sogar auf die Idee auf die Karte zu schauen. Sie war zwar nicht genau, aber ein Blick genügte, um zu sehen, dass wir über den falschen Pass gegangen waren. Wir hätten auch früher auf die Idee kommen können nachzuschauen. Wenn man zwei Wochen lang unterwegs nie auf die Karte schaut, vergisst man irgendwann, was man alles für Hilfsmittel hat. Für unsere Dummheit mussten wir mit Anstrengungen büßen.
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      Das Wetter wurde auch schlechter.
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      Spaß machte das Gelände wirklich nicht.
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      Als wir wieder zurück am Pass waren, beschlossen wir erneut zum Mutny abzusteigen. Von dort wollten wir am nächsten Tag gemeinsam noch einmal den P 4277 besteigen und am Folgetag absteigen. Ein direkter Abstieg nach der Gipfelbesteigung wäre zwar ohne weiteres möglich gewesen, doch im Camp würde kein Zimmer für uns frei sein.
      Beim Abstieg beeilten wir uns. Schnell bauten wir am alten Platz das Zelt auf und wurden gerade vor dem einsetzenden Regen fertig.
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      • #4
        AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

        16. Tourentag

        Bei bestem Wetter ging es wieder los. So schlecht sieht der P 4277 gar nicht aus.
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        Dieses Mal konnte ich auch Franzi am Gipfel fotografieren.
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        Mit dem bereits bestiegenen Zamok ließ es sich gut lächeln.
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        Noch sah das Wetter gut aus,
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        doch im Abstieg wurden die Wolken wieder mehr und es regnete am späten Nachmittag leicht.
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        • #5
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          17. Tourentag

          Am vergangenen Nachmittag sah es noch so aus,
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          heute dann so.
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          Etwas wehmütig brachen wir auf. Trotz aller Unannehmlichkeiten war es am Mutny sehr schön und bei acht Übernachtungen entwickelt man schon Heimatgefühle.
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          Der letzte Morgen im Zelt.
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          Auf dem Rückweg gingen wir im Uhrzeigersinn um den See. An der Stelle, an der wir nach dem Energia-Versuch noch durchs tiefe Wasser gewatet waren, erhob sich ein Damm weit über dem Wasser. Der Seespiegel war stark gefallen.
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          Ähnliche Bilder habt ihr bereits gesehen, aber verzeiht mir den leicht sentimentalen Abschied.
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          Beim Abstieg blickten wir noch einmal ins Seitental zum Bodkhona.
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          Die meiste Zeit freuten wir uns aber auf das Blau der Alaudin Seen.
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          • #6
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            Geschafft.
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            „War is over“ würde ein prominentes Forumsmitglied schreiben. Wir würden zwar noch zum Camp absteigen müssen und eine Abschlusstour machen, aber die eigentliche Arbeit war vorbei. Wir blieben länger am größten See. Er ist einfach traumhaft schön. Im Besonderen gilt das natürlich, wenn man so viel im Schutt unterwegs war.
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            Der Pik Alaudin. Schade, dass er sich nicht ausgegangen ist.
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            Am kommenden Tag sollte es erneut dort hinauf zum Talbas Pass gehen.
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            Während wir den See genossen, kam ein Esel herbei,
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            um wenig später eine Haltung einzunehmen, als würde er i-a-en, aber er blieb stumm.
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            Nachmittags bezogen wir zum letzten Mal unser Zimmer im Camp. Noch zwei Nächte…
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            • #7
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              18. Tourentag

              Der letzte Tag sollte der schönste werden. Unser Plan sah vor den P 3741 nördlich vom Talbas Pass zu ersteigen und dann zum ersten Gipfel der Reise weiterzugehen. Bereits kurz nach dem Aufbruch mussten wir den ersten Fotostopp für Adamtash und Pik Mirali einlegen.
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              Wir gingen wieder im Bannkreis des Chapdaras.
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              Die Berge von Chimtarga bis Pik Alaudin wissen auch zu gefallen.
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              Das intensive Blau der Alaudin Seen ist immer wieder ein Blick wert.
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              An solchen Plätzen rastet man gerne. Links der Pik Severny, in Bildmitte der Pik Alaudin.
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              Natürlich geht der Blick auch Voraus zum markanten Felsriegel des P 3741.
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              Während wir aufstiegen, wurden um uns herum Schafe und Ziegen zusammengetrieben. Mittlerweile waren die meisten am Sammelpunkt angelangt.
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              Die hohen Berge einmal nur als Hintergrund.
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              • #8
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                Wir erreichten den Rücken oberhalb des Passes und folgten ihm aufwärts.
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                Am Beginn des steileren Abschnitts ging es wieder einmal in eine unangenehme Schuttrinne. Am Ausstieg stellten wir etwas erstaunt fest, dass der Gipfel weiter hinten lag, aber ein breiter Rücken einen komfortablen Zustieg gewährte.
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                Der Blick zu Chapdara und Bodkhona war gigantisch.
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                Chimtarga, Franzi und der größte Alaudin See.
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                Blick nach Ostnordost
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                und direkt nach Osten.
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                Da lohnt sich genaueres hinschauen.
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                • #9
                  AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

                  Gibt es einen schöneren Hintergrund für ein Selfie?
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                  Nach ein paar Anläufen hatten wir auch ein tolles Bild von einem Geier.
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                  Muss ich sagen, dass wir sehr lange am Gipfel blieben? Irgendwann mussten wir uns doch an den Abstieg durch die Schuttrinne machen.
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                  Lila-grüne Farbtupfen verfeinerten den Blick zum Boden.
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                  Vom Talbas Pass stiegen wir erneut auf den Ostgipfel des Berges nördlich vom Pass.
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                  Das Panorama war zum Niederknien.
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                  Franzi auf dem Gipfelgrat.
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                  Beim Abstieg zum Camp machten wir keinen Abstecher mehr zu den Alaudin Seen, da die Zeit schon deutlich fortgeschritten war. Abends packten wir ein letztes Mal. Die Heimreise stand an.
                  "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                  • #10
                    AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

                    Rückreise

                    Auf der Rückfahrt ging es nicht direkt zum Flughafen, sondern wir machten einen Abstecher zum Iskanderkul. Er ist nach Alexander dem Großen benannt, der hier vorbeikam. Den Großteil des Nachmittags lagen wir faul am See und genossen den Tag. Vom Blau her konnte der Iskanderkul nicht mit vielen anderen Seen, die wir gesehen hatten mithalten. Er war dennoch sehr schön.
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                    Am frühen Abend stiegen wir noch ein kleines Stück einen Hang hinauf. Von hier konnte man zum kleineren Snake Lake schauen
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                    und hatte einen tollen Blick über den Iskanderkul.
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                    Die Rückfahrt mit dem Anzob-Tunnel und einigen nervenraubenden Überholmanövern auf der Straße danach war noch einmal abenteuerlich. Wir waren froh, als wir unverletzt spätabends am Flughafen ankamen. Bis zum Sonnenaufgang mussten wir dort auf unseren Flug nach Europa warten.

                    Fazit

                    An dieser Stelle möchte ich mich kurzfassen. Ich denke, der Bericht ist so ausführlich, dass ihr euch ein gutes Bild der Reise machen konntet. Besonders hervorheben möchte ich noch einmal die Gastfreundschaft der Tadschiken und die gute Organisation vom Vertical Alaudin, auch wenn die Verständigung nur mit Alexander problemlos ablief. Es gibt so viele interessante Ziele in der Welt, dass wir nicht sicher sagen können, ob wir in den nächsten Jahren noch einmal in die Fannsky Gory oder überhaupt nach Tadschikistan reisen werden. Wir ziehen es aber auf jeden Fall in Erwägung.
                    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                    • #11
                      AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

                      für deinen hervorragenden Bericht in Form dieser wunderschönen Trilogie!
                      Eure Abenteuerlust, gepaart mit einer gewissen Leidensfähigkeit, hat euch gewaltige Eindrücke in dieser einsamen Gegend beschert, zu denen man nur gratulierten kann

                      lG
                      Martin
                      Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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                      • #12
                        AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

                        Zitat von lama Beitrag anzeigen
                        für deinen hervorragenden Bericht in Form dieser wunderschönen Trilogie!
                        Eure Abenteuerlust, gepaart mit einer gewissen Leidensfähigkeit, hat euch gewaltige Eindrücke in dieser einsamen Gegend beschert, zu denen man nur gratulierten kann

                        lG
                        Martin
                        Für besondere Erlebnisse muss man schon ein wenig leiden. Ich denke, wir haben ein für uns gutes Maß gefunden.
                        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                        • #13
                          AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

                          Das sind wirklich grandiose Aufnahmen! Unglaublich diese See-Farben! Da habt ihr einen tollen Urlaub verbracht! Das ist noch Einsamkeit und Abenteuer pur!
                          Zuletzt geändert von schutzengerl; 27.08.2014, 20:15.
                          *harfe*

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                          • #14
                            AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

                            Zitat von schutzengerl Beitrag anzeigen
                            Das sind wirklich grandiose Aufnahmen! Unglaublich diese See-Farben! Da habt ihr einen tollen Urlaub verbracht! Das ist noch Einsamkeit und Abenteuer pur!
                            So einsam ist die Gegend dann auch nicht. Es sind doch einige Trekkingtouristen unterwegs. Da gibt es doch ganz andere Gegenden.
                            "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                            • #15
                              AW: Bergtouren in den Fannsky Gory (Pamir/Tadschikistan) 2014; Teil 3

                              Gratuliere Euch zur tollen Tour. Die Gegend erinnert mich schon etwas an Chile/Argentinien ist aber sicher noch weniger besucht als die Teile S-Amerikas, die ich kenne. Wünsche Euch weiterhin schöne Touren und gute Ideen.



                              phouse
                              „Wer woaß, wosd ois vasamst, wennst steh bleibst und grod dramst!“ Django 3000

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