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Puna de Atacama, Argentinien / 15.02.-29.02.2024

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  • Puna de Atacama, Argentinien / 15.02.-29.02.2024

    Hallo mal wieder!

    Nach sieben Jahren Pause (nicht zuletzt coronabedingt) war es mal wieder an der Zeit, in der Puna de Atacama aufzulaufen und meinen dritten Versuch am Ojos del Salado zu starten.


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    Polizeistation in Fiambalá. Mittlerweile benötigt man auch auf der argentinischen Seite ein Besteigungspermit. Kostet nichts - außer Zeit und Nerven...



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    Ein Teil meiner Ausrüstung bzw. Verpflegung. Für Insider: diesmal mit der richtigen Sorte Feuerzeug...



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    Mit Jonson Reynoso über die schöne Straße Richtung Puna



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    Weit entfernt das Objekt der Begierde: der Ojos del Salado (6893m). Oha, hat ganz schön viel Schnee...



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    Oberhalb des Refugio Quemadito setzt mich Jonson ab. Höhe: 3739m, Entfernung bis zum Basislager: 42km. "Nos vemos en dos semanas!"
    Zwei Wochen Puna liegen vor mir - wie wird es mir diesmal ergehen?



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    Der erste Marschtag hat mir zumindest schon mal klar gemacht, dass es eventuell ein Fehler war, mich nicht noch etwas näher an den Berg heranbringen zu lassen. Die Strecke zum ersten Lager El Chorro zieht sich wie blöde, zumal ich nie mein ganzes Gepäck auf einmal tragen kann. So laufe ich jede Strecke dreimal (zweimal hin, einmal zurück). Zu allem Überfluss erwischt mich kurz vor dem Ziel noch ein Regenguss (!). Hier das Zelt am nächsten Morgen.



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    Allgemeines Trocknen der Ausrüstung. So komme ich erst spät los. Wird wohl heute nichts mehr mit Aguas Calientes...



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    Am späten Nachmittag erreiche ich einen Steinwall (= Pirca) bei La Junta auf 3938m Höhe. Mehr geht heute leider nicht.



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    Der nächste Morgen (17.2.). Bis Aguas Calientes sollte ich es heute bequem schaffen...



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    Auch diese Etappe zieht sich. Ich bin die Strecke zwar schon zweimal gelaufen, aber jeweils im Abstieg, voll akklimatisiert und mit vergleichsweise wenig Gepäck.
    Und wieder wird nachmittags das Wetter schlecht, diesmal sogar mit Gewitter. Sieht irgendwie nicht sehr einladend aus "da oben". Immerhin ist Aguas Calientes erreicht (4195m).


    (Fortsetzung folgt)
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  • #2
    Teil II:


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    So, schon besser! Die Magie von Aguas Calientes - sie ist (nach 2009 und 2017) immer noch da!



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    Heute steht ein "load carry" auf dem Programm. Das Zelt bleibt also hier und ich werde versuchen, einen Teil des Gepäcks möglichst weit oben zu deponieren. Hier der Wasservorrat für den Tag (mit UV-Entkeimer). Ab jetzt gibt´s nämlich bis zum Basislager kein Wasser mehr.



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    Zuerst geht es über eine weite Ebene, dann in eine Art "Canyon". Im Hintergrund der Volcán del Viento (6028m) - ein mögliches Ziel, falls ich nach dem Ojos noch Zeit (und Lust) haben sollte.



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    Schöner Blick zum Nacimiento (6465m, unterschiedliche Angaben). Im Idealfall wäre der auch noch möglich. Leider habe ich durch das schlechte Wetter schon einen Reservetag (von vier) verbraucht.



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    Weite, weite, weite Ebene Richtung Viento. Bis zum Taleingang etwas rechts vom Bildzentrum will ich heute noch kommen.



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    Mein Depot auf 4706m Höhe - immerhin. Hier wächst übrigens nix mehr.



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    Mit leichtem Gepäck zurück über die Ebene. Ich glaube, sowas heißt in Argentinien "Acarreo"...



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    Nette Gesellschaft am späten Nachmittag



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    Das letzte Stück nach Aguas Calientes mit Ichú-Grasbüscheln. Und die sind definitiv nicht so flauschig, wie sie aussehen...



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    Back in Aguas Calientes. Schön, dass heute kein Gewitter ist - und dass ich kein Zelt aufbauen muss!


    (Fortsetzung folgt)
    Zuletzt geändert von peakbagger; 20.09.2024, 19:56.
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    • #3
      Teil III

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      Wieder ein strahlend schöner Morgen in Aguas Calientes. Leider ist mein Ruhepuls mit 83 ziemlich hoch (Sauerstoff liegt bei 85) und ich müsste heute bis zum nächsten Camp nach Agua de Vicunja auf über 4900m. Ich bleibe besser noch einen Tag in AC - play it safe. Ein Tag ohne Schlepperei tut mir sowieso mal ganz gut...



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      Blick aus meinem Zelt hinüber zum Vulkan Aguas Calientes aka Rasguito, gut 5500m hoch. Im Zelt wird es übrigens bis zu 39°C warm.



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      Der Ruhepuls am nächsten Morgen liegt bei 71, es kann also weitergehen. Über den bekannten Acarreo kämpfe ich mich hoch bis zum Lager Agua de Vicunja.



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      Und wieder hält das Wetter nicht. Gewittergrummeln mit Schneegraupeln - MIST!



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      Das Lager am nächsten Morgen, Höhe 4952m



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      Nach kurzem Abstecher runter zum Depot geht es weiter aufwärts im "Rauf-runter-rauf-Stil". Auf 5120m lege ich das nächste Depot an, sonst schaffe ich es heute nicht mehr zum Basislager.



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      Spät erreiche ich das "Portazuelo Laguna Negra" auf 5568m mit Blick auf IHN. Rechts der Volcán Medusa (6120m), auf dem ich 2017 war.



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      Wird mal wieder eine Nachtankunft - aber ich kenne ja den Weg. Jedenfalls muss dieser Anblick ausreichend fotografisch gewürdigt werden.
      Das mit der Wegfindung im Dunkeln stellt sich übrigens als doch nicht so einfach heraus. Außerdem fegt ein eisiger Sturm über das Gelände - jetzt bloß keine Erfrierungen!



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      Der nächste Morgen im Basislager "El Arenal" auf 5508m. So weit, so gut. Leider muss ich aber nochmal "runter" und das restliche Gepäck vom Depot holen. Ein Ruhetag wäre natürlich schöner...



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      Wieder am Portazuelo. Das heißt übrigens "Törchen".



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      Blick auf den "oberen Acarreo" mit dem Rasguito im Hintergrund.



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      Mein Depot. Rucksack aufsetzen und wieder den Acarreo hoch.



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      Wohlverdiente Pause - ich hab´ schließlich Urlaub!



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      Am Portazuelo kommt ER wieder in´s Blickfeld. Wird nicht einfach da oben mit dem vielen Schnee. Und der Wind muss auch mitspielen...



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      Back in El Arenal. Eine Woche bin ich nun schon unterwegs. Morgen dann hoffentlich rauf zum Hochlager und übermorgen der Gipfelversuch. Wird es diesmal klappen?


      (Fortsetzung folgt - demnächst...)


      Rückmeldungen sind wie immer erwünscht!

      LG
      Klaas
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      • #4
        Dass du dir das immer noch antust... Aber immerhin mit Feuerzeug! Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Auch wenn es nichts mehr bringt, ich drücke dir nachträglich die Daumen.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #5
          Während der Schlepperei hatte ich natürlich reichlich Gelegenheit, die generelle Sinnhaftigkeit meines Tuns in Frage zu stellen...
          Zuletzt geändert von peakbagger; 20.09.2024, 21:50.
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          • #6
            Guten Morgen allerseits!

            weiter mit Teil IV:


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            Ojos-Anblick am Morgen des 23.02.24: Da oben ist ganz schön was los. Aber vielleicht nicht schlecht, wenn heute möglichst viel Schnee weggepustet wird.



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            Auf dem Weg zum Hochlager



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            2009 habe ich etwa hier auf rund 5700m gezeltet und 2017 bin ich wegen der schlechten Wetterprognose direkt von El Arenal losgelaufen. Diesmal werde ich versuchen, das Hochlager weiter oben aufzuschlagen. Jedenfalls ist hier in den letzten Jahren enorm viel weggeschmolzen.



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            Es geht eine Art Rampe hoch, die natürlich steiler ist als es hier scheint. Immerhin gibt es offensichtlich eine gute Spur. Außerdem ein paar eingerichtete Lagerplätze. Auf 5974m schlage ich mein Zelt auf.



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            24.02.24 - today is the day! Fast windstill, -1°C drinnen, -6°C draußen. Das übliche umständliche Anziehen. Hoffentlich halten die neuen Leichtsteigeisen. Mit fünf Schichten Bekleidung geht´s kurz vor sechs raus in´s Gelände.



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            Der Auftakt ist recht gemütlich, dank Spur. Morgendämmerung auf etwa 6100m



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            Leider ist die Spur im oberen Bereich eingeschneit, so dass ich mir "querbeet" einen Weg suchen muss. Außerdem wird es immer steiler und die Alu-Leichtsteigeisen müssen des öfteren neu festgezurrt werden. Kostet alles Zeit - und Nerven. Immerhin entschädigt die Landschaft etwas für die Mühen.



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            Auf rund 6300m lässt die Hangneigung nach, die erste Steilstufe ist geschafft. Tja, der Ojos-Gipfel: so nah und doch so fern. Das wird noch richtig viel Arbeit!



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            Es geht einen endlosen Schneehang hoch. Im Hintergrund stehen Nacimiento, Cazadero und Pissis. Eigentlich bin ich noch recht zuversichtlich, aber zwei Dinge nerven zunehmend: Erstens die verdammten Steigeisen, die sich offenbar nicht wirklich fest am Schuh befestigen lassen. Zweitens wird der Wind immer stärker, je höher ich komme. Das Befestigen von Steigeisen auf 6500m bei zünftigem Spindrift wird bestimmt keines meiner Hobbies. Aber langsam, ganz langsam kommt die Gipfelwand näher. Der Plan ist, sie unten links (nach W) zu queren und dann von der chilenischen Seite zum höchsten Punkt zu kommen. Vermutlich wird das wieder ein Abstieg in der Dunkelheit - aber das kenne ich ja hier nicht anders. Wenigstens habe ich keine Probleme mit der Höhe.



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            Endlich erreiche ich den Sattel zwischen Zentral- und Hauptgipfel. Oha, es ist schon halb vier durch - ich bin also schon fast zehn Stunden unterwegs. Tja, aber die Zeit ist das kleinere Problem. Auf dem Sattel empfängt mich ein ausgewachsener Sturm, ich kann mich kaum auf den Beinen halten. MIST, MIST, MIST! (Originaltext war etwas heftiger). Tja, dieses Stoppschild von Mutter Natur lässt sich nicht ignorieren. "Pachamama decide!", wie man hier sagt. Stur wie ich bin, versuche ich, noch etwas näher an die Wand hernzukommen. No way! Hier ist definitiv finito! Höhe laut GPS: 6749m. Gut 150 Höhenmeter fehlen noch, aber da ist hier und heute nichts zu machen. Es bleibt (WIEDER MAL!) nur der Rückzug.

            PS: Bei der genauen Auswertung des Fotos sind oben am Gipfel Bergsteiger zu sehen. Offensichtlich ist der Wind auf der chilenischen Seite deutlich moderater gewesen. Ob sie sich wohl gefragt haben, warum die kleine rot-schwarze Gestalt da unten so langsam vorankommt?



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            Fernsicht zur Ablenkung: links der Cazadero aka Walter Penck (6658m), den ich 2009 bestiegen habe. Rechts in der Ferne der Pissis (6795m), ein Kandidat für die Zukunft - vielleicht...



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            Blick zum Ojos-Zentralgipfel (6752m). Das wäre immerhin ein Trostpreis, aber bei diesem Sturm ist auch der unerreichbar. Rechts im Hintergrund Tres Cruzes Sur (6749m) und Central (6629m).



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            Und diesen blöden Bruchharsch kenne ich ja schon von meinem letzten Versuch 2017,,,



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            Blick zurück auf "meinen" Schneehang. Der hat´s mir ganz schön gegeben und ich bin mir (Stand jetzt) SEHR sicher, dass ich da nicht nochmal raufgehen werde. Der nächste Versuch wird nett und bequem von Chile aus durchgezogen!



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            Oberhalb des letzten Steilhangs. Immerhin bleibt mir diesmal ein Nachtabstieg erspart. Wäre bei diesem Gelände auch durchaus heikel...


            (Fortsetzung folgt)
            Zuletzt geändert von peakbagger; 21.09.2024, 11:55.
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            • #7
              Teil V


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              Das Gelände erfordert gelegentlich nochmal einige Konzentration. Ein verstauchter Knöchel wäre ziemlich übel. Schließlich sind es bis zur Straße noch rund 50km.



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              Abendstimmung mit dem Medusa, der heikle Teil liegt hinter mir.



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              The day after: Gedanken an einen zweiten Versuch kommen gar nicht erst auf.



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              Hochlager-Frühstück



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              Gegen Mittag wird das Wetter besser, der Schnee ist schon wieder weggeschmolzen.



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              Abstieg nach El Arenal, der Medusa ist wieder deutlich höher.



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              Schon erstaunlich, dass man für einen so kargen Platz wie El Arenal Heimatgefühle entwickeln kann - aber irgendwie ist es so...



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              Ein Reservetag bleibt mir noch. Vielleicht klappt ja noch der Volcán del Viento. Auf geht´s! Hier mein Lagerplatz von 2009. Lang ist´s her und die damalige Lagune ist mittlerweile komplett ausgetrocknet.


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              Langsam gewinne ich wieder an Höhe. Schöner Blick auf Nacimiento und Olmedo (6214m).



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              Büßereis (Penitentes) - immer wieder beeindruckend!



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              Mal wieder ein typischer Puna-Geröllanstieg



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              Zum Schluss wird die Sache aber doch nochmal ernsthafter. Und diese Steigeisen treiben mich noch in den Wahnsinn...



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              Hinten links der Gipfel auf 6028m. Wenigstens für einen 6000er hat es gereicht. Im Hintergrund der Cazadero.



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              Tja, heute wäre übrigens auch ein guter Gipfeltag für den Ojos gewesen. Enough said...



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              Rückblick zum Viento. Was bleibt noch zu tun? Zurück nach El Arenal und ab morgen dann der lange Marsch zur Straße. In drei Tagen habe ich mein Date mit Jonson Reynoso.


              (Fortsetzung folgt)
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              • #8
                Teil VI


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                Auf dem Rückmarsch vom Viento. Diese Lagune war 2009 noch halb mit Eis bedeckt. Tja...



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                Ob ich es heute zum Gipfel geschafft hätte? Ich werde es nie erfahren, aber die Zeit für den Rückweg wäre dann auch sehr knapp geworden.



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                Der letzte Morgen in El Arenal, meinem "Puna-Wohnzimmer". Immerhin habe ich hier insgesamt 17 (6+7+4) Zeltnächte verbracht. Schöner Blick auf den Nacimiento.



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                Mit schwerem Gepäck und gemischten Gefühlen verlasse ich El Arenal. Werde ich diesen Anblick irgendwann nochmal haben? Eher unwahrscheinlich...



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                Nach dem Portazuelo Laguna Negra geht es nur noch bergab. Da ich aber das gesamte Gepäck schleppe, ist das trotzdem kein Spaziergang.



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                Leider werde ich es heute nicht mehr bis Aguas Calientes schaffen. Insbesondere die Füße wollen einfach nicht mehr. Wenigstens habe ich die beiden Acarreos hinter mir. Auf 4377m baue das Zelt auf.



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                Das Lager am nächsten Morgen. Mein Trostpreis grüßt aus der Ferne...



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                Meine "Hausstrecke" nach Aguas Calientes



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                Gegen Mittag erreiche ich Aguas Calientes. Endlich wieder fließendes Wasser! Leider wurde mein Nahrungsmitteldepot von der heimischen Tierwelt entdeckt und geplündert. Der Blick geht zurück auf die hohen Gipfel der Puna. Leider muss ich weiter...



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                Auf der Strecke nach La Junta. Das Gepäck ist schwer und die Füße sind kaputt. Die Landschaft ist toll, aber es ist trotzdem ein Kampf.



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                Die einzigen Überlebenden meines Depots in La Junta - besser als nichts! Ein paar Kilometer weiter steht das letzte Zeltlager.



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                29.02., der letzte Marschtag. Es ist leider alles noch genauso weit wie vor zwei Wochen. Ein skurriler Gedanke, in ein paar Stunden wieder in Fiambalá zu sein.



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                Die letzten Meter. Gleich fällt die Entscheidung, ob ich heute abend im warmen Bett schlafe oder nochmal das Zelt aufschlagen und mich morgen zur Hauptstraße durchschlagen muss. Hat er an mich gedacht?



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                ER HAT !!! Und es gibt sogar ein Bierchen für mich! Dass ich den Ojos-Gipfel wieder nicht geschafft habe, ist mir in diesem Moment (fast) egal. Ich bin gleichzeitig euphorisch und total fertig.
                Wie in Trance nehme ich die Rückfahrt wahr - und das liegt nicht nur am Bier...



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                Fast schon traditionell: Das große Mampfen in Fiambalá. Und wie schon 2009 und 2017 die Frage "Gibt es einen nächsten Versuch?" Ich denke, eher ja als nein!
                In jedem Fall wird der nächste Versuch aber mit weniger Schlepperei über die Bühne gehen - dafür werde ich echt langsam zu alt. Oder zu faul...

                Vielen Dank für´s Lesen!

                LG
                Klaas
                Besucht mich auf www.klaaskoehne.de!

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                • #9
                  Respekt für deine Hartnäckigkeit
                  Ich kenne ja leider nur den ersten Teil deiner Standardroute, bis las Juntas, und Rif. Quemaditos seeeehr ausführlich aber wiederholen werde ich das wohl nicht.
                  Der Ojos scheint dein Schicksalsberg zu sein ...
                  Wird dich Ruth etwa doch wieder nach Fiambala locken?

                  Liebe Grüße, Norbert
                  Zuletzt geändert von csf125; 21.09.2024, 14:32.
                  Meine Touren in Europa
                  ... in Italien
                  Meine Touren in Südamerika
                  Blumen und anderes

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                  • #10
                    Sehr schoene Bilder Wird Zeit, dass ich auch mal wieder in die Atacama komme, das letzte Mal ist auch bereits 13 Jahre her.......

                    Kommentar


                    • #11
                      Ganz großes Abenteuer. Und bezüglich Gipfel - nimms nicht tragisch, ich hab im Jahr 1981 den Gipfel des Shivling auch nicht erreicht, 200 Höhenmeter fehlten, wegen Blankeis.

                      Liebe Grüße, Michl Fasan
                      Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                      "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                      Damit ich, wenn im Haargewurl
                      ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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                      • #12
                        Vielen Dank fürs Mitnehmen in diese wilde Gegend. Superschöne Bilder!!

                        Ich kann gut nachfühlen wie so ein unvollendetes Projekt im eigenen Kopf zum ständigen lästigen Begleiter wird. 2008 wollten wir in Chile den Guallatiri in einer privaten 4er-Gruppe besteigen. Nach 10 Tagen mit Akklimatisationstouren endlich der entscheidende Tag - und plötzlich haben unsere Freunde Dani und Manfred arge Magenprobleme, meine Frau ist noch geschwächt von einer Erkältung, die sie sich beim Hinflug geholt hat und mich hat über Nacht ebendiese Erkältung auch voll erwischt. Leider keine Reservetage mehr - also nix 6000er.

                        5 Jahre hatte ich danach die Sache im Kopf. 2013 saßen wir dann wieder im Flieger Richtung Südamerika - mit Mundschutz! - bloß keine Erkältung mehr gleich am Anfang... Ob ich das Ganze ohne diesen weiteren Versuch irgendwann einmal völlig entspannt ad acta hätte legen können? Ich fürchte nein.

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                        • #13
                          Wahnsinn, ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus!! Was für eine gewaltige Unternehmung! Da wird einem auch wieder bewusst, dass es hier mal eine Zeit gab, wo es viel mehr Berichte dieser Art gab, sehr schade...

                          Ich kann mir diesen Aufwand kaum vorstellen, die ganze Schlepperei und dann immer wieder dieses Hin und Zurück... Diese unendlichen Weiten sind halt schon gigantisch.

                          Sorry für die vielleicht blöde Frage, aber was wäre da im Fall einer Verletzung, zB genau am Gipfeltag? Schwer oder auch wirklich nur Bänderzerrung oder so, dass du halt einfach nicht mehr wirklich gehen kannst? Hast du da ein Satellitentelefon dabei und gibt es da eine organisierte Rettung bzw. wie kann man sich die vorstellen?

                          Auch wenn du dein Traumziel leider wieder nicht erreicht hast, kann ich dir zu diesem Unternehmen nur mit allerhöchstem Respekt gratulieren!
                          Zuletzt geändert von Hard85; 21.09.2024, 22:14.

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                          • #14
                            Danke für den ausführlichen und schön bebilderten Bericht. Leider hat es mit dem eigentlichen Gipfel nicht geklappt, trotzdem Glückwunsch zum "Ausweichziel" und das wichtigste ist wieder heil zurück zu kommen.
                            Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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                            • #15
                              Großartige Unternehmung,
                              Ganz allein in diesen Weiten, kaum vorstellbar.
                              Lg. helmut55

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