Ich war im August 2014 am Gipfel des Illimani, dem "Hausberg" von La Paz.
Er ist der zweithöchste Gipfel Boliviens und der höchste der Cordillera Real.
Ich hab die Tour in La Paz bei einer Agentur gebucht und mir auch fast die gesamte
Ausrüstung ausgeborgt. (Daunenjacke, hose, Steigeisen, Pickel, Klettergurt, Bergschuhe,
Stirnlampe, Zelt, usw.)
In La Paz gibt es eine Straße mit unzähligen Bergsportagenturen, dementsprechend war
der Preis auch recht moderat, zumindest kamen mir circa 200 Euro recht wenig vor.
Die Tour inkl. Guide war für 4 Tage geplant.
Tag 1: Anfahrt von La Paz ins Bergdorf Pinaya auf ca. 3900m, Aufstieg ins Basislager 4.500m
Tag 2: Aufstieg zum Nido de Condores (Kondorennest) auf 5.500m
Tag 3: Gipfel"sturm" zum 6439m hohen Gipfel und Abstieg ins Basislager
Tag 4: Abstieg ins Dorf und zurück nach La Paz
Am besagten Tag steh ich also wartend vor der Agentur, die Ausrüstung schon am Vortag
anprobiert und verpackt, einen halben Liter frisch gepressten Smoothie von einem der vielen
Saftstände in La Paz und Elektrolytlösung. Was kann da schon schief gehen.
Meine zwei jungen englischen Bergpartner sind zwar nicht aufgetaucht wie vereinbart, wie
so oft hat sich in der Zwischenzeit etwas anderes ergeben in Bolivien :-).
Während das Auto beladen wird, fragt mich meine jetzige Bergpartnerin ob ich denn Englisch
spreche. Schon etwas ahnend antworte ich: "Yes of course! .... Wir können aber auch Deutsch sprechen wenn du willst".
Wie ich dann erfahre kommt die Birgit aus Deutschland und hat schon ca. 30 Jahre Alpinerfahrung und ist ziemlich froh,
dass Sie die nächsten Tage auch jemand zum quatschen hat, die Guides sprechen nämlich nur Spanisch.
CAM00652.jpg
Nach rund 3h Fahrt kommen wir auch schon im idyllischen Bergdorf Pinaya an, verspeisen das unterwegs
gekaufte Mittagessen und wandern los.
CAM00661.jpg
Nach circa 650hm und einer gemütlichen Eingehrunde stehen wir auf einem wunderschönen Plateau, dass gleichzeitig
unser Basislager darstellt.
CAM00673.jpg
Selbstverständlich haben wir auch einen jungen Koch mit auf den Weg geschickt bekommen, es gibt Dinge
die schlimmer sind im Leben
Nach einer erholsamen Nacht ohne nächtlichen Besuch eines der vielen Lamas die hier grasen, geht es nach
dem Frühstück in Richtung Kondorennest.
CAM00691.jpg
Der Anstieg ist großteils sehr leicht, die letzte Strecke ist zwar etwas zerklüftet, aber auch hier kein
Problem. Während sich der Rucksack auf über 5000m langsam bemerkbar macht, marschiert still und leise neben
mir eine bolivianische Trägerin vorbei. Auf ihrem Rücken ein großer, schwerer Sack aus Plastikgewebe. An ihren
Füßen Sandalen. Tja...ob Kokablätter auch gegen kalte Füße helfen...ich glaube nicht. Die Armut wird allerdings
nichts anderes zulassen.
CAM00707.jpg
Im Nido de Condores angekommen genießen wir das Abendessen und den Sonnenuntergang.
Mittlerweile sind wir auf 5.500m, direkt an der Schneegrenze.
CAM00718.jpg
CAM00708.jpg
Nachdem ich in La Paz etwas über die Kultur und Bräuche der indigenen Bevölkerung gelernt habe, bitte ich gemeinsam
mit meinem Guide Irineo Pacha Mama (Mutter Erde) um Glück indem wir eine "Süßigkeit" verbrennen und damit opfern.
CAM00712.jpg
An dieser Stelle auch herzlichen Dank an das nette Ärztepaar aus Vorarlberg die mir noch wertvolle Tipps zur
Höhenkrankheit geben.
Nach einer kurzen Nacht mit einem Gewitter das sich gewaschen hat inkl. Blitz, Donner und Schneefall wachen wir pünktlich um 2:00 Uhr auf und frühstücken...ich zumindest.
Gut eingepackt in die Daunenjacke bringen mich die ersten Meter bereits ins Schwitzen. Die Höhe bleibt dabei nicht unbemerkt. Aber es wird noch kälter werden.
Um circa 7 Uhr das erste Licht an diesem bewölkten Tag
CAM00724.jpg
Nach einer ordentlichen Quälerei und einigen wirklichen steilen Passagen die nur mit Pickel und Schweißperlen schaffbar sind steh ich nach circa 5-6h am Gipfel. Verschont von Kopfweh oder sonstigen Symptomen (bis auf den hammernden Herzschlag in meiner Brust). Welch ein Glück!
CAM00747.jpg
Die Birgit war leider gezeichnet vom besagten Mittagessen am Tag1 und musste nach 3h umdrehen.
Beim Abstieg verziehen sich endlich die Wolken und wir sehen etwas mehr vom Gletscher.
CAM00798.jpg
CAM00802.jpg
Für mich als eher unerfahrenen Alpinist sind auch die Eisbrücken über die Gletscherspalten jetzt ein Abenteuer. Jetzt
wo man plötzlich alles sieht
CAM00778.jpg
Der steile Anstieg zum Gipfelgrat:
CAM00805.jpg
Mein Guide ist beim Abstieg weiterhin gelassen und gut gelaunt, obwohl er weder gegessen noch getrunken hat und lediglich eine Fleeceweste hat.
Er ist der zweithöchste Gipfel Boliviens und der höchste der Cordillera Real.
Ich hab die Tour in La Paz bei einer Agentur gebucht und mir auch fast die gesamte
Ausrüstung ausgeborgt. (Daunenjacke, hose, Steigeisen, Pickel, Klettergurt, Bergschuhe,
Stirnlampe, Zelt, usw.)
In La Paz gibt es eine Straße mit unzähligen Bergsportagenturen, dementsprechend war
der Preis auch recht moderat, zumindest kamen mir circa 200 Euro recht wenig vor.
Die Tour inkl. Guide war für 4 Tage geplant.
Tag 1: Anfahrt von La Paz ins Bergdorf Pinaya auf ca. 3900m, Aufstieg ins Basislager 4.500m
Tag 2: Aufstieg zum Nido de Condores (Kondorennest) auf 5.500m
Tag 3: Gipfel"sturm" zum 6439m hohen Gipfel und Abstieg ins Basislager
Tag 4: Abstieg ins Dorf und zurück nach La Paz
Am besagten Tag steh ich also wartend vor der Agentur, die Ausrüstung schon am Vortag
anprobiert und verpackt, einen halben Liter frisch gepressten Smoothie von einem der vielen
Saftstände in La Paz und Elektrolytlösung. Was kann da schon schief gehen.
Meine zwei jungen englischen Bergpartner sind zwar nicht aufgetaucht wie vereinbart, wie
so oft hat sich in der Zwischenzeit etwas anderes ergeben in Bolivien :-).
Während das Auto beladen wird, fragt mich meine jetzige Bergpartnerin ob ich denn Englisch
spreche. Schon etwas ahnend antworte ich: "Yes of course! .... Wir können aber auch Deutsch sprechen wenn du willst".
Wie ich dann erfahre kommt die Birgit aus Deutschland und hat schon ca. 30 Jahre Alpinerfahrung und ist ziemlich froh,
dass Sie die nächsten Tage auch jemand zum quatschen hat, die Guides sprechen nämlich nur Spanisch.
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Nach rund 3h Fahrt kommen wir auch schon im idyllischen Bergdorf Pinaya an, verspeisen das unterwegs
gekaufte Mittagessen und wandern los.
CAM00661.jpg
Nach circa 650hm und einer gemütlichen Eingehrunde stehen wir auf einem wunderschönen Plateau, dass gleichzeitig
unser Basislager darstellt.
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Selbstverständlich haben wir auch einen jungen Koch mit auf den Weg geschickt bekommen, es gibt Dinge
die schlimmer sind im Leben
Nach einer erholsamen Nacht ohne nächtlichen Besuch eines der vielen Lamas die hier grasen, geht es nach
dem Frühstück in Richtung Kondorennest.
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Der Anstieg ist großteils sehr leicht, die letzte Strecke ist zwar etwas zerklüftet, aber auch hier kein
Problem. Während sich der Rucksack auf über 5000m langsam bemerkbar macht, marschiert still und leise neben
mir eine bolivianische Trägerin vorbei. Auf ihrem Rücken ein großer, schwerer Sack aus Plastikgewebe. An ihren
Füßen Sandalen. Tja...ob Kokablätter auch gegen kalte Füße helfen...ich glaube nicht. Die Armut wird allerdings
nichts anderes zulassen.
CAM00707.jpg
Im Nido de Condores angekommen genießen wir das Abendessen und den Sonnenuntergang.
Mittlerweile sind wir auf 5.500m, direkt an der Schneegrenze.
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Nachdem ich in La Paz etwas über die Kultur und Bräuche der indigenen Bevölkerung gelernt habe, bitte ich gemeinsam
mit meinem Guide Irineo Pacha Mama (Mutter Erde) um Glück indem wir eine "Süßigkeit" verbrennen und damit opfern.
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An dieser Stelle auch herzlichen Dank an das nette Ärztepaar aus Vorarlberg die mir noch wertvolle Tipps zur
Höhenkrankheit geben.
Nach einer kurzen Nacht mit einem Gewitter das sich gewaschen hat inkl. Blitz, Donner und Schneefall wachen wir pünktlich um 2:00 Uhr auf und frühstücken...ich zumindest.
Gut eingepackt in die Daunenjacke bringen mich die ersten Meter bereits ins Schwitzen. Die Höhe bleibt dabei nicht unbemerkt. Aber es wird noch kälter werden.
Um circa 7 Uhr das erste Licht an diesem bewölkten Tag
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Nach einer ordentlichen Quälerei und einigen wirklichen steilen Passagen die nur mit Pickel und Schweißperlen schaffbar sind steh ich nach circa 5-6h am Gipfel. Verschont von Kopfweh oder sonstigen Symptomen (bis auf den hammernden Herzschlag in meiner Brust). Welch ein Glück!
CAM00747.jpg
Die Birgit war leider gezeichnet vom besagten Mittagessen am Tag1 und musste nach 3h umdrehen.
Beim Abstieg verziehen sich endlich die Wolken und wir sehen etwas mehr vom Gletscher.
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Für mich als eher unerfahrenen Alpinist sind auch die Eisbrücken über die Gletscherspalten jetzt ein Abenteuer. Jetzt
wo man plötzlich alles sieht
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Der steile Anstieg zum Gipfelgrat:
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Mein Guide ist beim Abstieg weiterhin gelassen und gut gelaunt, obwohl er weder gegessen noch getrunken hat und lediglich eine Fleeceweste hat.
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