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Fahrradgeschichten und andere Episoden

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  • Fahrradgeschichten und andere Episoden

    Wer viel unterwegs ist, ob mit dem Rad oder wie auch immer am Berg oder am Wasser, der hat mit Sicherheit schon so manche erzählenswerte Episode erlebt.
    So wie zum Beispiel diese hier.

    Gastarbeiter
    Als mein Freund und ich 2009 mit dem Fahrrad von Österreich nach
    Kroatien fuhren, waren wir uns in Slowenien einmal über den Routenverlauf nicht ganz sicher.
    Beim Ortsbeginn eines kleinen Dorfes stand ein Mann in Arbeitskleidung, wahrscheinlich ein Gemeindearbeiter.
    „Dobar Dan“ grüßte ich höflich, hielt ihm unsere Straßenkarte unter die Nase und flüsterte: „Molim (bitte)“ das war schon fast mein ganzer
    Sprachschatz an kroatisch oder slowenisch.
    Der Mann lachte und erklärte uns in recht gutem deutsch den Weiterweg.
    Als ich ihn fragte woher er so gut deutsch spricht.
    Lachte er wieder und meinte:
    „ Ich war Gastarbeiter in Wien zehn Jahre lang“
    Es leben hoch die Gastarbeiter.

    Herzliche Begrüßung
    Nach insgesamt fünfeinhalb Tagen kamen wir in Vrsar (Istrien) bei meinem
    Freund Goran an. Dieser drückte mich mit einem Grinsen an seine breite Brust
    und lachte.
    „Gerold“ sagte er, „Bist du ganz deppert, warum du kommst mit Rad und nix mit Auto?“

    6019.JPG

    Das war also die freundliche Begrüßung meines Kroatischen Freundes.
    LG Gerold smiley giveme5 1.gif

  • #2
    AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

    Mama, die Glocke!
    Ich war nach einer größeren Radrunde am Marchfeldkanalweg die letzten Kilometer unterwegs nach Hause,
    als ich eine Gruppe Radfahrer einholte.
    Vorne fuhren, sich brav rechts haltend, zwei Frauen nebeneinander.
    Mit Abstand fuhren dahinter zwei Männer ebenfalls brav rechts.
    Dazwischen fuhren fünf Kinder etwas unkontrolliert und versuchten mit dem Erwachsenen Schritt zu halten.
    Ich klingelte und die Kinder machten rasch Platz um mich durch zu lassen.
    Nur der Kleinste ganz vorne hatte mein Läuten nicht gehört.
    Als ich knapp hinter ihm war, läutete ich nochmals.
    Erschrocken hob der Bub seinen Kopf und blickte zu seiner Mama.
    „Mama Mama,“ rief er, „Mama, Mama die Glocke...“
    Vermutlich dachte der Kleine, seine eigene Glocke hätte geläutet.
    Doch Mama hatte kein Aug und auch kein Ohr für den Kleinen, war sie doch total im Gespräch
    mit ihrer Freundin vertieft.
    Als ich nochmals läutete war der Bub total aus dem Häuschen.
    „ Mama Mama, Mama die Glocke. Mama Mama...“
    Ich wollte gerade dem Kleinen sagen, dass er ein wenig zur Seite fahren möchte. Da ertönte
    aus dem Hintergrund ein lautes Brüllen.
    „Foar Zuwee!“
    Doch der Bub war von dem Klingeln so aufgebracht, dass er dies unbedingt seiner Mama
    mitteilen mochte und seinen Papa gar nicht hörte.
    „Mama, Mama...“
    Doch diese hatte einfach keine Zeit für Ihn.
    Da ertönte es hinter uns nochmals mit doppelter Lautstärke:
    „Fooaar Zuuwee!!!“
    Total erschrocken zitterte sich nun der kleine Hosenscheisser Richtung Mama. Und ich konnte weiterfahren.
    Der Kleine tat mir echt leid. Seine Mutter ignorierte ihn und sein Vater brüllte wie ein Idiot herum.

    rad kind 2.jpg
    Nicht immer geht es so idyllisch zu wie auf diesem Foto
    LG Gerold

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    • #3
      AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

      Haha, liab!

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      • #4
        AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

        Naja - eigentlich traurig! Zumindest der Umgang der Eltern mit ihren Kindern.
        LG, Eli

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        • #5
          AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

          Wenn Blicke töten würden!
          Es ist schon einige Jährchen her, damals ist die Zahnradbahn auf den Schneeberg nur mit
          Dampfzügen unterwegs gewesen.
          Wir hatten über den Herminensteig die Schneeberghochfläche erreicht und wanderten,
          wie etliche Zahnradbahntouristen auch, Richtung Klosterwappen.
          Kurz unter dem Gipfel holten wir eine junge Frau ein, hübsch aber total unpassend bekleidet.
          Mit schwarzer Lacklederhose und leichten Sommerschuhen hätte sie besser in jede Disco gepasst,
          als auf eine Wandertour.

          frau in lederhose 1.jpg

          Wir hörten sie schon von Weiten fluchen. Ihr Freund hätte sie überredet mit auf den Schneeberg zu fahren.
          Nun war er schon weit voraus gelaufen und sie hatte ihre liebe Mühe mit der unpassenden Bekleidung weiterzukommen.
          „Es ist eh nimmer so weit, des der-packst schon noch!“ Wollte ich sie trösten.
          Da wurden ihre Augen plötzlich groß und begannen wie wild zu funkeln, nur mit Mühe unterdrückte sie eine Fluch.
          Wir beeilten uns den Gipfel zu erreichen, dort grinste mein Freund und meinte:
          „Na - wenn Blicke töten würden!“

          am Klosterwappen.JPG

          Na ja, dann hätte ich hier die Geschichte nicht erzählen können.
          LG Gerold

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          • #6
            AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

            Erinnerungsfoto
            Verschwitzt kam ich am Braunsberg mit dem Fahrrad an.
            Ich genoss dir herrliche Aussicht auf das Marchfeld und
            die grenznahe Stadt Bratislava. Natürlich machte ich auch
            mehrere Fotos und dachte mir, ein Bild mit mir drauf wäre
            auch nicht schlecht. Da kamen mir einige junge Motorradfahrer
            gerade recht.
            „Geh machst du mir ein Foto bitte!“ Fragte ich den ersten Burschen.
            „Oba kloar moch i!“
            Ich erklärte ihm die Kamera und er stellte sich wie ein Fotoprofi auf.
            „Ja!“ sagte er unsicher, „Oba was soll i denn fotografieren?“

            2011.09.16. 13.JPG

            Das Erinnerungsfoto kam trotzdem zustande.
            LG Gerold smiley foto 1.gif

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            • #7
              AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

              "oba was sull i fotografieren?"



              nette anekdötchen. gfoit ma. mehr davon, bittschee!
              mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

              bürstelt wird nur flüssiges

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              • #8
                AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                Nordic Walkerinnen
                Vier Frauen gehen mit flottem Schritt nordic walkend nebeneinander am Radweg.

                smiley nordic 2.gifsmiley nordic 2.gifsmiley nordic 2.gifsmiley nordic 2.gif

                Rasch komme ich ihnen mit meinem Fahrrad näher. Da sie mich von hinten ja nicht sehen können, klingle ich.
                Ohne sich umzudrehen wechseln die beiden Frauen von der linken Wegseite auf die rechte Seite.
                Das wäre ja ganz ideal gewesen um überholen zu können, wenn …...
                ja wenn die beiden Frauen von der rechten Wegseite nicht ebenso rasch auf die linke Seite gewechselt wären.
                Pfeile hin und her 1.gif
                Zwei drei Schritte später sind die vier Sportlerinnen aber auf ihren Irrtum selbst drauf gekommen und haben lachend sofort Platz gemacht.
                Auch ich musste hellauf lachen als ich an ihnen freundlich winkend vorbei fuhr.

                LG Gerold

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                • #9
                  AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                  Der fotografierende Vollprofi hat Dir glatt die Füße abgeschnitten.

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                  • #10
                    AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                    Zitat von HAFA Beitrag anzeigen
                    Der fotografierende Vollprofi hat Dir glatt die Füße abgeschnitten.
                    Ich bin ja schon froh, dass ich überhaupt drauf bin!
                    LG Gerold

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                    • #11
                      AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                      Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom Habersack.
                      An einem wunderschönen Tag stieg Habersack auf einen ebenso
                      wunderschönen Berg. Als er den Gipfel erreichte und die herrliche
                      Aussicht rundum erblickte ging er über in seiner Euphorie und
                      schrieb folgendes ins Gipfelbuch.
                      „Alpenrose schöne Rose,
                      schöne Rose Alpenrose.
                      Habersack!“

                      Ein späterer Gipfelstürmer las dieses: na sagen wir Gedicht und
                      schrieb folgende Zeilen darunter.
                      „Habersack, blöder Sack,
                      blöder Sack Habersack.
                      Alpenrose!“


                      Gipfel.JPG

                      LG Gerold bergsteiger 1.gif

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                      • #12
                        AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                        Beim Radfahren vor x Jahren:
                        Ich wohnte damals im 10. Bezirk und bin beim Winterhafen unterwegs gewesen. Plötzlich brach die linke Tretkurbel ab. Handy gabs damals noch keine. Was tun. Ich suchte nach einen Stück Draht/Schnur oder so etwas ähnlichen. Nach einiger Zeit auch im Straßengraben gefunden. Nun der rechte Schuh (natürlich samt dazugehörigem Fuß) auf`s rechte Pedal gebunden und ab ging`s, zwar einfüßig, wieder zurück in den 10. Hieb. Bergauf war`s sehr, sehr anstregend; ich hatte dann einen Schenkel wie ein Postroß.
                        LG
                        der 31.12.

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                        • #13
                          AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                          Schwimmender Kühlschrank
                          Vor wenigen Jahren wollten wir zu sechst mit drei Feuerwehrzillen
                          auf der Donau von Krems nach Wien fahren. Wir erstellten eine Liste
                          mit allem notwendigen Zubehör, wie Zelt, Schlafsack, Lebensmittel
                          Getränke usw. Da kam ein Problem auf: Wie kühlen wir denn unsere
                          Getränke.
                          Drei Tage im Boot im Frühsommer da wird doch alles warm.
                          Doch Franz meinte.
                          „Lass mich nur machen!“
                          Er hatte eine Art Schiffchen konstruiert in dem zwei Getränkedosen
                          Platz hatten. Dieses warf er ins Wasser und wir zogen es an einer
                          Leine hinterher. So hatten wir immer kühle Getränke.

                          0114.JPG

                          0115.JPG

                          LG Gerold

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                            Trici – Dreierlei
                            Wir hatten uns damals für ein paar Tage im Rifugio Valentini einquartiert,
                            um die Felsen rund um das Sellajoch unsicher zu machen.

                            Rifugio Valentini 1.JPG

                            Unsere Wirtin Lidia war Italienerin, etwas pummelig aber eine super Köchin.
                            Leider beherrschte sie die deutsche Sprache nur sehr mangelhaft. Und da wir kein
                            Italienisch konnten, war die Unterhaltung immer sehr zeitaufwändig und lustig.

                            Langkofel 1.jpg

                            Hungrig und durstig kamen wir eines Tages am späten Nachmittag vom
                            Langkofel (wir hatten ihn über die Nordkante erklettert) zurück und fragten
                            was es zu essen gab.
                            „Trici!“ sagte Lidia. Wir schauten sie verständnislos an.
                            „Drei-e-lei!“ brachte sie hervor.
                            Gemeint waren Nudeln mit drei hervorragenden, unterschiedlichen Soßen.
                            „Essen - und wenne nixe schmecken, dann du äh nixe zahlen.“ meinte Lidia.
                            Wir haben gefressen wie die Firmlinge.
                            Hätten wir lügen sollen?

                            LG Gerold

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Fahrradgeschichten und andere Episoden

                              40.000 Kilometer
                              Bei einer Radtour in der Wachau suchte ich die Anlegestelle der Radfähre
                              bei Dürnstein. Gerade recht kam mir ein Spaziergänger entgegen, den ich
                              fragen konnte.
                              „Wenn du in dieser Richtung weiter fährst,
                              dann sind es noch ungefähr 40.000 Kilometer!“
                              Sagte er grinsend.
                              Ich schüttelte den Kopf und wollte verärgert weiterfahren.
                              Da hielt er meinen Lenker fest und meinte lächelnd:
                              „Wenn du dich aber umdrehst, dann sind es nur 200 Meter!“

                              Fähre Dürnstein.jpg

                              Ich war direkt daran vorbei gefahren. fahrrad 4.gif

                              LG Gerold

                              Kommentar

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