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Staudammprojekte im Ötztal

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  • #16
    AW: Staudammprojekte im Ötztal

    Geht es bei den geplanten Großkraftwerken wirklich nur um die "saubere" Energie, oder stecken nicht auch wirtschaftliche Interessen der TIWAG dahinter?

    Ich hab' es schon öfters erwähnt - Spitzenstrom verkauft sich wie die warmen Semmerln. Mit oder ohne Eduscho-Kaffee, auf einem liberalisierten Strommarkt will / muss ein Elektrizitätsunternehmen saftige Gewinne erwirtschaften, um nicht unter die Räder zu kommen.

    Interessant bei den TIWAG-Projekten sind ja nicht die baulichen Anlagen an sich, sondern die Gesamtkonzeption. So sollen sog. Pumpspeicherkraftwerke errichtet werden, die - wie im ORF-Report etwas drastisch formuliert - "schmutzigen" Strom in "saubere" Energie umwandeln und nebenbei zu Spitzenlastzeiten die Aktien steigen lassen.

    Übrigens: nicht immer braucht man neue Kraftwerke, um mehr Strom zu produzieren. Auch vorhandene lassen sich oft dem Stand der Technik entsprechend erweitern. So wurde z.B. beim Donaukraftwerk Ybbs vor einigen Jahren eine zusätzlich Turbine eingebaut, ich selbst bin ebenfalls gerade an einem Projekt zur Ertüchtigung eines Speicherkraftwerkes beteiligt.
    «Bergsteigen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Leidenschaft.»
    Hermann Buhl


    Tourenalbum: http://kofi.priv.at/

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    • #17
      AW: Staudammprojekte im Ötztal

      Zitat von 50er
      aber ein Land der tausend Stauseen wollen wir doch nicht werden!
      Wäre interessant, wieviel Stauseen wir in Österreich schon haben !

      Dazu könnte man auch aufgestaute Flüsse wie Donau, Inn oder Salzach zählen.

      Hier fand ich einen diesbezüglichen Link mit Stauseen über 1 Quadratkilometer.

      Interessant aber ebenso richtig ist da auch der Neusiedler See dabei !

      http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_d...C3%96sterreich

      Vorderer Gosausee, Margaritzensperre oder Rifflsee haben auch ihre kleine Staumauer.
      Sind also irgendwie "Stauseen".

      Wär vielleicht ein interessantes eigenes Thema :
      STAUSEEN IN ÖSTERREICH

      In den Ötztaler Alpen gibt es in Ö doch erst eine ernstzunehmende Staumauer - oder ?

      Die Schweizer sch... sich diesbezüglich um nix, obwohl sie Atomkraftwerke haben.

      Aber auch in Deutschland - wie hier im SAUERLAND - gibt es schöne Stauseen :
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Willy; 05.05.2005, 19:13.
      TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

      Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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      • #18
        AW: Staudammprojekte im Ötztal

        Zitat von tonion
        Man kann Stauseen heute schon so gestalten, dass sie der Natur angepasst werden. Man braucht nur Kaprun und die Kraftwerke im Zillertal vergleichen, die wesentlich später gebaut wurden.
        Kannst du das bitte etwas näher ausführen?
        Ich kenne beide Typen, sowohl den Wasserfall- und Moserboden bei Karun als auch das Zillergründl im Zillertal. Es ist mir eigentlich kein wesentlicher Unterschied aufgefallen. Auch im Zillertal steht man vor einer schier unüberwindbaren, über hundert Meter hohen grauen Betonwand.
        Aber wenn man sich nicht direkt unterhalb der Staumauer befindet, schauen diese großen Bergseen doch eigentlich recht ansehnlich aus, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, und stellen aus diesem Grund ja auch oft eine beliebte Touristenattraktion dar.

        Und ob Längenfeld wirklich bankrott ginge, nur weil im hinteren Sulztal ein Stausee angelegt wird, wage ich zu bezweifeln. Während der Bauzeit müsste sicherlich mit einer gewissen Zusatzbelastung gerechnet werden, die sich die Ötztaler Bevölkerung aber ganz gewiss mit fetten "Nebengeschäften" abgelten lassen wird. So wird man auf jeden Fall die Straßenverbindung ins Ötztal verbessern müssen, allein schon wegen der vielen Schwerfahrzeuge für den Kraftwerksbau. Dann braucht der Ort natürlich eine großzügige Umfahrungsstraße oder sogar einen -tunnel, um den Tourismus nicht zu gefährden usw. Ohne dass alle Seiten einigermaßen zufriedengestellt und die gröbsten Umweltschutzbedenken aus dem Weg geräumt sind, lässt sich ein derartiges Großprojekt in der heutigen Zeit ohnehin nicht mehr verwirklichen.

        Die DAV-Sektion Amberg wird eine neue Hütte etwas oberhalb des Sees, erbaut nach den neuesten Erkenntnissen und ausgestattet mit allem Drum und Dran, gratis von der Tiwag hingestellt bekommen. War es nicht damals mit der Rotgüldenseehütte am Großen Hafner auch so? Und alle Bergsteiger sind im Nachhinein zufrieden mit der äußerst komfortablen Schutzhütte. Niemand trauert mehr dem alten Haus nach, das kurzerhand im unteren Rotgüldensee versenkt wurde. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

        Dass eine Starkstromleitung durch das Ötztal, die hinaus ins Inntal führt, gebaut werden müsste, sehe ich auch nicht als allzu großes Problem. Es gibt viele Alpentäler mit Starkstromleitungen, und meistens werden sie von den Besuchern und Durchreisenden kaum bemerkt, wenn überhaupt. Durch das Ennstal führen zum Beispiel gleich zwei solcher Leitungen. Oft befinden sich die Masten über hundert Meter über dem Talboden im dichten Wald, sodass die Leitung den Bergrücken entlang geführt werden kann. Ich kenne niemanden, der nicht nach Schladming zum Schifahren kommen würde, weil ihn die beiden Leitungen stören.

        Das soll natürlich nicht heißen, dass ich alle Kraftwerksprojekte befürworte. Wir müssen wirklich nicht ein "Land der tausend Stauseen" werden.

        Am Bild sieht man den Wasserfallboden. Die Werksstraße entlang dieses Sees zum oberen Speicher wurde untertunnelt. Kann man den See wirklich als Verschandelung bezeichnen?
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        • #19
          AW: Staudammprojekte im Ötztal

          Zitat von Willy
          Vorderer Gosausee, Margaritzensperre oder Rifflsee haben auch ihre kleine Staumauer.
          Vergiss mir bitte nicht den Stausee im Sattental in der Obersteiermark. Der ist allerdings so gut im Wald versteckt, dass ihn Vorbeifahrende kaum bemerken werden. Auch von oben (also von den umliegenden Gipfeln) konnte ich ihn noch nie ausmachen. Deshalb habe ich auch kein Foto von ihm.

          Ciao, Thomas

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          • #20
            AW: Staudammprojekte im Ötztal

            statt im rofental einen staudamm zu bauen, können sie ja auch ein grosses laufrad installieren. jeder tourist oder bergsteiger muss dann halt sagen wir mal 1000hm im rad als "kurtaxe" rennen. das sollte das problem doch auch beheben
            aber mal im ernst. die stauseen bei kaprun fügen sich doch noch recht ansehnlich in ihre umgebung ein oder?
            gruss, vdniels

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            • #21
              AW: Staudammprojekte im Ötztal

              Zitat von stoffl
              wirtschaftliche Interessen . . .
              Spitzenstrom verkauft sich wie die warmen Semmerln . . .

              Übrigens: nicht immer braucht man neue Kraftwerke, um mehr Strom zu produzieren. Auch vorhandene lassen sich oft dem Stand der Technik entsprechend erweitern.
              So wurde z. B. beim Donaukraftwerk Ybbs eine zusätzlich Turbine eingebaut.
              Ich selbst bin ebenfalls gerade an einem Projekt
              zur Ertüchtigung eines Speicherkraftwerkes beteiligt
              .
              Vorhandene Karftwerkskapazitäten verbessern - super, wenn so etwas möglich ist
              und toll, stoffl, daß Du auf diesem Sektor tätig bist.

              Zu den "wirtschaftlichen Interessen" kann man nur sagen :
              "GELD REGIERT DIE WELT UND DIE POLTIK(ER) !"
              Zuletzt geändert von Willy; 05.05.2005, 21:13.
              TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

              Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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              • #22
                AW: Staudammprojekte im Ötztal

                Zitat von master0max
                Kannst du das bitte etwas näher ausführen?
                Kann ich. Die Staumauer von Kaprun als reine hochbetonierte Mauer ist - obwohl der Beton heute schon Felsfarbe angenommen hat - natürlich ein künstliches Monster. Von unten gesehen. Im Zillertal hat man diese Mauern in den späteren Jahren zumindest zum Teil durch "Aufschüttung" versteckt wodurch auch "von unten" dieser künstliche Eingtiff nicht mehr so brutal wie in Kaprun erkennbar ist.
                Von oben gibt es meiner Ansicht keinen Unterschied zu einem Bergsee.

                LG Gerhard
                Liebe Grüße Gerhard



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                • #23
                  AW: Staudammprojekte im Ötztal

                  Aha, ist klar.
                  Trotzdem wirkt die Staumauer des Zillergründls gewaltig, wenn man davor steht. Um dann zum See hinaufzugelangen (zu Fuß natürlich), braucht man schon eine Zeit lang.

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                  • #24
                    AW: Staudammprojekte im Ötztal

                    Ob TIWAG oder andere EVUs, alle machen die neuen Projekte ausschliesslich aus wirtschaftlichen Interessen und das ist auch legitim - sonst müssten dort die Chefs wegen Unfähigkeit den Job quittieren. Die Frage ist nur wie weit sich diese wirtschaftlichen Interessen mit den von den Politikern propagierten Umweltschutz- und Fremdenverkehrsinteressen unter einen Hut bringen lassen.

                    Wenn jetzt z. B. iim Sulztal ein Riesenspeicher gebaut wird, ist nicht auszuschliessen, dass diese riesige Wassermenge die Schüttung der nicht riesigen Thermalquelle in Längenfeld schlichtweg abdrückt und die Therme nur mehr kaltes Stauwasser bekommt.
                    Liebe Grüße Gerhard



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                    • #25
                      AW: Staudammprojekte im Ötztal

                      Zitat von master0max
                      Trotzdem wirkt die Staumauer des Zillergründls gewaltig, wenn man davor steht.
                      Das kann man wohl sagen !
                      Nicht einmal Top-Bergsteiger Andy Schonner ( Foto ) versuchte eine "Erstbesteigung".

                      Vom Hundskehlgrund aus
                      - liebe Umweltschützer verzeiht mir -
                      sieht diese Mauer großartig, ja wunderbar aus !

                      MIr gefällt auch sehr die Chinesische Mauer und z. B. die Westmauer (= "Klagemauer").

                      Zur Mauerkrone im Zillergründl bin ich immer durch den Tunnel hinauf :
                      Ein Mal mit dem Bus.
                      Zwei Mal mit meinem Spezial-Rad und den Schiern am Rucksack.
                      (Ein Mal davon im unbeleuchteten Tunnel. Das war recht unangenehm vor allem bei der Abfahrt !)
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt geändert von Willy; 05.05.2005, 22:48.
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                      Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                      • #26
                        AW: Staudammprojekte im Ötztal

                        Zitat von Willy
                        Das kann man wohl sagen !
                        Vom Hundskehlgrund aus
                        - liebe Umweltschützer verzeiht mir -
                        sieht diese Mauer großartig, ja wunderbar aus !


                        auf alle fälle sieht sie beeindruckend aus, fast nicht vorstellbar was die aushalten muß.

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                        • #27
                          AW: Staudammprojekte im Ötztal

                          Zitat von tonion
                          Wenn jetzt z. B. iim Sulztal ein Riesenspeicher gebaut wird,
                          ist nicht auszuschliessen, dass diese riesige Wassermenge
                          die Schüttung der nicht riesigen Thermalquelle in Längenfeld schlichtweg abdrückt
                          und die Therme nur mehr kaltes Stauwasser bekommt.
                          Das ist ein sehr interessanter Gedanke !

                          Aber wahrscheinlich gibt es keinen Geologen,
                          der darauf eine wirklich schlüssige Antwort geben kann.

                          Ich kann mir eine Beeinträchtigung der sogenanten "Therme" nicht vorstellen.

                          Der AQUA DOME ist (von aussen) für mich die bisher ärgste Verschandelung des Ötztales !

                          Auch die Bevölkerung von Längenfeld ist über diesen Fremdenverkehrs-Bau sehr skeptisch.
                          Ich habe dort ja mein billigstes Ötztal-Standquartier bei Frau Resi Geissler.
                          Nirgends schlafe ich besser als bei ihr.
                          Bleibt ganz ruhig !
                          Ich meine in ihrem Quartier.
                          Herrlich ruhige Lage. Ideale "Schlaf-Höhe".

                          Heut` fand ich allerdings ein relativ schönes Foto vom AQUA DOME :
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von Willy; 06.05.2005, 00:18.
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                          • #28
                            AW: Staudammprojekte im Ötztal

                            Vorderer Gosausee, Margaritzensperre oder Rifflsee haben auch ihre kleine Staumauer.
                            Na soooo klein sind die beiden Mauern des Margaritzen-Stausees ja auch wieder nicht, die Höhe der Möllsperre geht jedoch durch die enge Schlucht und den vergleichweise kleinen See dahinter ein wenig unter. Übrigens ein schönes Lehrbeispiel für die beiden Bautechniken: je eine Gewichts- und eine Bogenmauer.
                            «Bergsteigen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Leidenschaft.»
                            Hermann Buhl


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                            • #29
                              AW: Staudammprojekte im Ötztal

                              Im Zillertal hat man diese Mauern in den späteren Jahren zumindest zum Teil durch "Aufschüttung" versteckt wodurch auch "von unten" dieser künstliche Eingtiff nicht mehr so brutal wie in Kaprun erkennbar ist.
                              Naja, diese Schüttung hatte aber auch vor allem technische (statische) Gründe: so wurde z.B. bei der Kölbreinsperre (die größe Talsperre in Ö) ebenfalls der untere Teil wieder zugedeckt, somit wirken die 220m Höhe nicht mehr so wuchtig. Allerdings hatte man davor gravierende statische Probleme mit der Mauer, sodass umfangreiche (Um)Bauarbeiten an der Mauer, insbesondere am Fuss, notwenig wurden. Die Erfahrungen daraus hat man dann bei allen danach errichteten Groß-Sperren gleich von Anfang an mitbedacht...

                              Von oben gibt es meiner Ansicht keinen Unterschied zu einem Bergsee.
                              Wenn du dir die Stauseen nur bei Vollstau ansiehst, dann ja. Meist wird der Staupegel jedoch einige Meter darunter liegen, im Winter u.U. sogar sehr weit darunter. Schaut dann eher aus wie eine halbleere (oder halbvolle?) Badewanne...
                              «Bergsteigen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Leidenschaft.»
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                              • #30
                                AW: Staudammprojekte im Ötztal

                                Zitat von stoffl
                                Na soooo klein sind die beiden Mauern des Margaritzen-Stausees ja auch wieder nicht
                                Ja, stimmt.
                                Der Blick von der Dammkrone in die Möllschucht ist ein guter Test für Schwindelfreiheit.

                                Aber immer wieder - (eigenes) Foto - muß der relativ kleine Stausee ausgebaggert werden,
                                um nicht zu versande(l)n :
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