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Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

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  • #31
    AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

    Zitat von Mileean Beitrag anzeigen
    noch ein Beitrag vom Bergrettungsleiter
    Das ist für mich genau der springende Punkt: viele richtige Ideen, nur wer weiß schon was darunter wirklich gemeint ist, vorallem wenn man erst 17 ist!

    1)sich über eine Tour informieren (Internet, Karte, Literatur) setzt Voraus, daß man das Interpretieren von Literatur versteht; das man gut bis sehr gut Kartenlesen kann, das man im Internet zur richtigen und vorallem wahrheitsmäßigen Info kommt!!

    2) genug Zeit einplanen: Ja genau so ist es - und was heißt in der Praxis genug Zeit einplanen - setzt voraus, daß man schon auf eine größere Anzahl von Touren zurückblicken kann, wo, wenn möglich die Zeitplanung gepaßt hat!

    3) Bergwetter beobachten: setzt voraus das man sich mit dem Bergwetter zumindest mittelmäßig gut auskennt und Wetterberichte an Hand von Wolkenerscheinungen in der Natur richtig deuten kann; Verstehen von Wetteränderungen an Hand vom Luftdruck über Höhenmesseruhr etc. etc.

    4) entsprechende Kleidung: was ist das denn ganz genau - wohl für jeden ganz etwas anderes!!!

    5) Schuhe wählen - siehe Punkt 4)

    6) nicht alleine gehen - wenn ich 1 oder mehrere Kameraden habe, die genau so wenig Ahnung haben wie ich selber, wird es mir vermutlich im Ernstfall nicht viel nützen!!!

    7) jemandem Bescheid geben - ansich gut, doch wenn man sich mal selber beweisen will, das man ein echter Profi ist, dann läßt man es lieber sein!

    In den Rucksack gehören Regenschutz...

    8) genug zu trinken, Proviant: ist auch für jeden was anderes!, ,

    9) Verbandszeug: haben die meisten nur das aller notwendigste mit und vieles ist nicht mehr steril verpackt oder abgelaufen!

    10) Kleidung zum Wechseln - habe ich nie mit...
    LGr. Pablito

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    • #32
      AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

      mal ganz andersrum, die beiden waren unter anderem nicht zweckmässig ausgerüstet, steht ausser frage!

      eine bekannte alpine schitour, böseste stahlkantenschnittverletzungen nach einem zusammenstoß, kam zufällig vorbei und half selbstverständlich, hätten allerdings noch mehr verbandszeug brauchen können, sage und schreibe 27 am ersten blick vorbildlichst ausgerüstete tourengeher kommen vorbei, alte weißbärtige haudegen darunter, haben wie echte bergsteiger ausgeschaut.....nicht einer hatte verbandszeug dabei!

      naja wo fängt nun eurer meinung nach die dummheit an?????
      .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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      • #33
        AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

        Mich würde mal interessieren aus welcher Region Deutschlands sie kamen.
        Hier in Norddeutschland wo ich auch wohne haben die allermeisten Leute
        überhaupt keine Ahnung vom Gebirge, von den Gefahren , Steinschlag,
        Wetter, Schneefelder etc. und von der sinnvollen Ausrüstung auch für
        einfache Bergwanderungen.

        Wenn dann zwei 17 und 18 jährige zum erstenmal Urlaub im Gebirge machen
        denken die sich nur wir machen mal eine kleine Bergwanderung und laufen los ohne sich
        überhaupt bewusst zu sein was da auf sie zukommen kann.
        Die gehen halt von ihren Flachlanderfahrungen aus,

        Wetter, egal, werden wir halt nass.
        Bei nässe wirs rutschig....sowas schockt kein Flachländer solange er nicht zum erstenmal 500m Luft dabei unterm Hintern hat.
        Je höher desto kälter wirds, ..nie gehört.
        Zeitplan beim Wandern....was soll der Blödsinn denn!
        u.s.w.

        die wussten es halt nicht besser und ihre Eltern wahrscheinlich auch nicht.

        Wenn man im Gebirge groß wird bekommt man da zwangsläufig ganz andere Vorraussetzungen mitgeliefert.
        Überzeugter rückfedel-dingsbums-verschluss benutzer.

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        • #34
          AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

          Zitat von Clouseu Beitrag anzeigen
          Wenn man im Gebirge groß wird bekommt man da zwangsläufig ganz andere Vorraussetzungen mitgeliefert.
          Abgesehen davon, das es mehr als genug alpin Ahnungslose bei uns gibt - ich käme auch nicht auf die Idee an die Ostsee zu fahren, mir dort ein Boot zu leihen und frisch und fröhlich aufs Meer zu fahren. Denn nur weil ich keine wirkliche Ahnung davon habe, welche Risiken das birgt, gehe ich nicht davon aus, das es keine gibt! Ich bin mir aber sicher, dass man dort - wie auch im Gebirge - Leute findet, die man fragen kann. Ich meine nämlich, dass diese Taktik dem Erreichen eines höheren Lebensalters zuträglich sein könnte

          LG Michael
          Zuletzt geändert von Bassist; 12.06.2012, 08:49.
          Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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          • #35
            AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

            Ich verstehe Deine Ansicht Clouseau, aber m.M.n. sind die Ursachen des Defizits nicht in erster Linie vom Wohnort abhängig. Ich würde so eine fragwürdige Aktion auch zwei jugendlichen Österreichern zutrauen.
            Wenn ich es etwas pointiert formulieren darf, würde ich im Umkehrschluss meinen, dass ein in der Nordsee in Seenot geratener Gelegenheitssegler ja auch nicht typischweise aus einem Bergland kommt.
            Das Problem dürfte mehr allgemeiner Natur sein, wie es BCM so treffend formuliert hat :

            (Zitatanfang) Das alles setzt ein gewisses Maß an Urteilsvermögen und Verantwortungsbewußtsein sich selbst und anderen gegenüber voraus. Das fehlt den beiden, wenn die Informationen richtig sind, aber noch. (Zitatende)

            Edit zu Bassist: da dürfte wohl noch jemand so gedacht haben.......
            LGK
            Zuletzt geändert von daKoarl; 12.06.2012, 09:12.
            ACHTUNG : Posting kann Spuren von Ironie enthalten !
            Vor einer Erleuchtung muß man Holz hacken - danach auch. (Zen-Weisheit)
            Etwaige Rechtschreibfehler sind als Vorwegnahme künftiger Rechtschreibreformen zu werten.

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            • #36
              AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

              vor mir liegt ein zeitungsausschnitt aus dem jahre 1977, überschrift "leichtsinn am berg"

              er endet mit den worten

              ....jähriger schüler allein in den bergen herumklettert und dann bergrettungsmänner ihr leben aufs spiel setzten müssen. kann dies überhaupt wer verantworten?

              besagter vorfall ist ebenfalls einigermaßen glimpflich ausgegangen, die näheren umstände sind mir persönlich bekannt und ähneln
              diesem ereignis.

              solche geschichten hat es schon immer gegeben und wird es bedauerlicherweise auch weiterhin geben werden.

              interessanterweise werden erlebnisse wo leute gleichfalls sehr ignorrant und risikofreudig gehandelt haben, aber mit einer gesunde portion glück erfolgreich waren, halt auf einer anderen erfahrungsstufe bejubelt und kaum jemand wagt ein wort der kritik.

              hier haben sich schlichtweg unerfahrene leute bei einer nicht einmal sonderlich anspruchsvollen wanderung gehörig übernommen und verkoffert, sowas passiert auch reiferen semestern im alpenraum alljährlich unzählige male; ich glaube auch kaum dass eine rettungsaktion am adamekweg für den gosauer brd, die kenn ich recht gut, ein sonderliches problem darstellt; der einzige mir bekannte tödliche absturz am weg zur adamekhütte war das maultier von einem ehemaligen hüttenpächter am sog. "bärenstaffel".

              damit betrachte ich diese geschichte keineswegs als gu sondern stelle nur einmal in den raum dass solch ignorrantes verhalten nicht ausschließlich bei der jugend unserer tage auffällt; wäre oft gescheiter net mit dem finger auf andere zu zeigen sondern bei sich selber anzufangen...
              .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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              • #37
                AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                so und jetzt noch ein paar eindrucksvolle vorbildlicher ignoranten.....und alle kamen nicht aus dem hohen norden der brd

                schwere, altklassische sechserroute, berüchtigt, seilschaft ist mit einfachseil unterwegs, der erste stürzt und sie sind gefangen; andere kletterer holen sie gerade noch rechtzeitig vor einem prächtigen gewitter heraus; (mit doppelseil wäre das nicht notwendig gewesen!)

                bekannter schwerer klettersteig, gewitter in anmarsch, hüttenwirt rät dringend ab, nein die bergsteiger wollen ihr ding durchziehen und rufen dann direkt aus dem gewitterzentrum an....

                bekanntes klettergebiet nahe wien, seilschaft steigt am späten nachmittag bei drohendem gewitter ein...und verbringt eine kalte nasse nacht.......

                vorwinter, ein tag wo man nicht einmal den hund vor die tür jagt, 19 uhr nach dem zweiten saunagang, bergsteiger sind am ***** im toten gebirge im schneesturm, sie haben die orientierung verloren und zum handy gegriffen............

                ließe sich endlos lange fortsetzen, waren alles keine jugendlichen, und wie gesagt auch nicht aus unserem nordwestlichen nachbarland
                .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                • #38
                  AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                  Zitat von Clouseu Beitrag anzeigen
                  Mich würde mal interessieren aus welcher Region Deutschlands sie kamen.
                  .
                  Sie kommen beide aus Nürnberg.

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                  • #39
                    AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                    Zitat von oidmosavoda Beitrag anzeigen
                    damit betrachte ich diese geschichte keineswegs als gu sondern stelle nur einmal in den raum dass solch ignorrantes verhalten nicht ausschließlich bei der jugend unserer tage auffällt; wäre oft gescheiter net mit dem finger auf andere zu zeigen sondern bei sich selber anzufangen...
                    Da hast allerdings recht!

                    Ich habe bei der ganzen Diskussion hier das Gefühl, wären die 2 geretteten Herren Mitte 30 gewesen, hätten sie vielleicht nicht so viele positive Stimmen.
                    Ich der Meinung, dass man sich auch mit 18 Jahren (ein Alter wo man ein Kraftfahrzeug lenken darf, wählen darf und in d. Regel arbeitet oder studiert) schon saublöd anstellen muss, um nicht wenigstens einen Hauch einer Information zur geplanten Route herauszufinden und je öfter ich den Satz "Statt Rucksäcken hatten sie Taschen bei sich, die sie hinter sich herzogen." lies, desto mehr muss i ma des Lachen verhalten.

                    Is eh klar, passieren kann immer irgendwas, auch den erfahrensten Bergsteigern, aber wenn ma mit vollster Absicht in a Wetter rennt, kann man doch ernsthaft net ganz bei Sinnen sein, oder?

                    I sich ollerdings grad das positive an der Gschicht: De haben mi jetzt total angefixt.. i mog jetzt unbedingt boid amoi zur Adamekhütten geh, do is jo sooo sche! Wer geht mit?
                    Over every mountain there is a path, although it may not be seen from the valley.

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                    • #40
                      AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                      hast sicher recht, schon ein besonders skuriles beispiel mit "de zwoa", aber ignoranz, überzogenes ego, leistungs- geltungshysterie, respektlosigkeit mischt halt bei vielen alpinen unglücken aller altersstufen mit, irgendwann wundert dich dann auch nix mehr, .......und ich glaub darüber ein bisserl zu diskutieren hat schon seinen sinn!

                      wünsch dir - euch eine besonders schöne zeit auf der adamek, für mich wohl einer der schönsten winkel in den oberösterreichischen bergen, bin wohl demnächst auch wieder einmal eine längere zeit dort oben!

                      nochwas, das bücherl "unten und oben" vom hans kammerlander beschreibt in besonders herzerfrischender weise so allerlei missgeschicke und lustige begebenheiten von einem vollprofi!
                      .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                      • #41
                        AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                        noch ein persönliches gschichterl von der adamek; gemeinsam mit einem höchst ortskundigen befreundeten bergführer stattete ich einmal im hochwinter der hütte einen besuch ab; das wetter war sauschlecht und die sicht gleich null, der schnee dafür super und wir kamen über die steinerscharte rüber; nun ich selber glaubte auch das gebiet wie meinen hosensack zu kennen, hab ja immerhin viele monate dort oben verbracht; irgendwand kamen wir beide zur erkenntnis, dass wir eigentlich unmittelbar vor der hütte stehen müßten, nur war diese einfach nicht mehr da wo sie eigentlich sein sollte; es war schon spät am abend, auf biwakausrüstung und co hatten wir eitle pinkel natürlich verzichtet, es wurde langsam finster während wir im dichtesten nebel unsere kreise zogen, immer wieder kreuzten wir unsere eigenen spuren, die hütte wollte einfach nicht auftauchen; erst irgendwann bei totaler dunkelheit stellte sich uns unerwartet eine steinmauer entgegen.......glück gehabt, mittlerweile tobte bereits ein heftiger schneesturm!
                        .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                        • #42
                          AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                          Zitat von Mileean Beitrag anzeigen
                          wären die 2 geretteten Herren Mitte 30 gewesen, hätten sie vielleicht nicht so viele positive Stimmen.
                          bestes Beispiel dazu: KLICK


                          Zitat von Mileean Beitrag anzeigen
                          i mog jetzt unbedingt boid amoi zur Adamekhütten geh, do is jo sooo sche! Wer geht mit?
                          I bin dabei! Muas a wieda mal auffe...


                          Zitat von oidmosavoda Beitrag anzeigen
                          damit betrachte ich diese geschichte keineswegs als gu sondern stelle nur einmal in den raum dass solch ignorrantes verhalten nicht ausschließlich bei der jugend unserer tage auffällt; wäre oft gescheiter net mit dem finger auf andere zu zeigen sondern bei sich selber anzufangen...
                          Auch ich verhalte mir besser ein paar belehrende Worte. War ich es doch selber, der 1997 mit Halbschuhen (aber immerhin mit Steigeisen), unangeseilt via Adamek und Gosaugletscher auf den Dachstein rauf ist. Ich kann mich noch gut an die warnenden Worte der Wirtin und der anderen Bergsteiger erinnern als wir bei der Hütte zu einem Frühstück eingekehrt sind. Damals haben wir aber auf die Befolgung von Ratschlägen verzichtet. Waren wir doch nach nicht mal einem Jahr Bergkarriere und ca. 5 Touren eh schon so was wie Profis...
                          Zuletzt geändert von LampisBerge; 13.06.2012, 07:47.
                          lampi
                          ________________________________________
                          Jetzt auch bei mir - Lampis Berge

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                          • #43
                            AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                            Hier noch ein kleiner Schwank zum Thema 'Wandern mit 17", der ebenfalls von richtiger Ausrüstung und guter Vorbereitung zeugt
                            um die letzten, die noch an Intelligenz glauben, vom Gegenteil zu überzeugen.



                            Meine erste (oder zweite?) Bergwanderung starteten wir abends um acht in Benediktbeuren, Oberbayern.
                            Da wir den ganzen Tag mit den Vorbereitungen verbracht hatten, wurde es ein wenig später als geplant.
                            Wir sahen im Sonnenuntergang da oben am Berg eine romatische Almwiese, die wir als Übernachtungsplatz auswählten und sogleich ansteuerten.

                            Meine Ausrüstung bestand aus einem Sommerkleid und rosa Ballerinas (die ziemlich exakt so aussahen wie auf dem Bild),
                            einem Schlafsack, Isomatte und einer ganzen Menge afghanischer Jause.

                            Anfangs folgten wir einer Forststrasse und da ich damals schon nicht viel von geregelten Bahnen hielt, bogen wir bald links ins Gelände in Richtung der vermeintlichen Alm ab...
                            Dass es Wanderwege, Karten oder auch sowas wie Bergwacht gab - davon hatten wir noch nie was gehört-
                            und hätten wir es gehört, so hätten wir diese vermutlich als unnotwendiges Schnickschnack der westlichen Zivilisation konsequent abgelehnt,
                            wollten wir ja unser ganz persönliches Abenteuer...

                            Die Alm stellte sich in der Dunkelheit alsbaldigt als Windbruch heraus, der wohl schon einige Zeit her gewesen sein musste,
                            da der Hang zwar mit saftig grünem Kraut, Brennesseln und wuchernden Brombeeren bewachsen war,
                            darunter aber massiv die Erosion ihre Arbeit erledigte.

                            Das Erdreich - durchsetzt von Felsen, Baumstrünken und herumliegenden Baumstämmen -
                            wurde durch kleine und mittlere Bäche etwa einen Meter unterhalb der verbleibenden Wurzelstöcke kontinuierlich ausgeschwemmt,
                            was eine äußerst 'gehfreundliche' Microtopographie verursachte

                            Einen der beiden Ballerinas verlor ich gleich beim Einstieg in diese 'Lichtung' und konnte ihn in Dunkelheit nicht mehr wiederfinden,
                            sodass ich meine Wanderung barfuß fortsetzte, was mich nicht sonderlich störte, da ich das gewohnt war.
                            Wir setzen uns in den Kopf, diese "Lichtung" zu durchqueren, um zumindest an deren oberen Ende eine gemütlichen Schlafplatz zu finden.

                            Als schon Mitternacht vorbei und das Ende dieses Infernos immer noch nicht in Sicht war, entschieden wir uns aufzugeben und wieder ins Tal abzusteigen.
                            Wir waren sogar bereit von unserem wenigen Geld ein Zimmer in einem Gasthof zu nehmen,
                            nur um halb drei in der Früh standen wir vor verschlossenen Türen und biwakierten daher im Obstgarten eines freundlich lächelnden Landgasthauses.

                            Das Unfassbarste aber war, dass ich nach geschätzten 4 Stunden Kreativ-Wandern im finsteren Erosions-Biotop plötzlich auf einen weichen Gegenstand stieg,
                            der sich als der verlorene Schuh entpuppte, sodass ich auf dem Heimweg wieder beide rosa Ballerinas an den Füßen hatte

                            Dabei habe ich gelernt, dass nichts unmöglich ist und alles immer gut wird

                            Laßt die Jungen dumm sein !
                            Und bitte lieber Gott lass mich nie richtig erwachsen werden
                            Zuletzt geändert von nigritella nigra; 13.06.2012, 14:01.

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                            • #44
                              AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                              Uns sind die Abenteuer abhanden gekommen. Die Alpen sind erschlossen und kartografiert. Die Wege sind markiert und über jeden Kogel gibts jede Information.
                              Das Sicherheitsdenken hat zugenommen, die Ausrüstung wurde optimiert und für alles gibts Kurse und Führer. Das Bergsteigen wurde dadurch sehr bereichert. Wir haben aber nicht mehr das, was die Pioniere hatten. Wir müssen unsere Wege nicht mehr selber finden.
                              Der Mensch ist aber ein Pionier, den das Unbekannte reizt; sonst wären wir nie aus Afrika hinausgekommen.
                              Das Ausmaß der Dummheit der Beiden will ich angesichts der Unschärfe von Medienberichten nicht beurteilen - es ist aber nicht an sich dumm, einfach loszustarten ohne viel Ahnung.
                              Brauchst eh nur do auffi

                              Kommentar


                              • #45
                                AW: Dachsteingebiet : orientierungslose Bergsteiger geborgen !

                                Zitat von Guru Beitrag anzeigen
                                ....es ist aber nicht an sich dumm, einfach loszustarten ohne viel Ahnung.
                                In jenen Bereichen, wo es noch keine "Ahnung" gibt, geb ich Dir Recht - wir würden sonst tatsächlich noch in Afrika hocken.
                                Aber auf jenen Gebieten, wo es jede Menge "Ahnung" gibt, ist es sogar sehr dumm. Denn würde jeder immer auf vorhandenes Wissen verzichten und von Vorne beginnen, würden wir nicht nur in Afrika, sondern dort auch noch in Höhlen leben. Ohne Feuer.


                                Da sehr viele Menschen sowieso halbwegs vernunftbegabt sind und deren Überlebenstrieb noch nicht vollends beim McDonalds auf der Strecke geblieben ist, mach ich mir eh keine Sorgen. Ein paar Harakiri-Individuen hält jede Gattung aus, insbesondere, da sie sich genetisch nicht durchsetzen können.
                                Wenn das Leichtsinnige mit ein paar wieder gefundenen rosa Schucherln endet, ist der Himmel eh schön blau. Sehr oft endet das aber mit schwarzen Schucherln, das hält dann eigenartigerweise selbst von der try+error-Fraktion kaum jemand für einen Schenkelklopfer.

                                In diesem Sinne: Bleibts am Leben
                                Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

                                Kommentar

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