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grigri², erster Erfahrungsbericht

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  • #31
    AW: grigri², erster Erfahrungsbericht

    hast du eine quelle für unfälle durch versagen des bandklemmknotens? würde mich wirklich interessieren

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    • #32
      AW: grigri², erster Erfahrungsbericht

      Zitat von mash Beitrag anzeigen
      am anfang war ich da auch relativ keptisch und vorsichtig -- mittlerweile verlass ich mich auf einen unmodifizierten grigri doch relativ uneingeschränkt. ich hab's ehrlich gestanden wirklich noch nie erlebt, dass bei diesem gerät das seil ungebremst durchgelaufen wäre, außer es liegt eine ganz grobe fehlbedienung vor (hebel niedergedrückt od. seil zu dünn). im übrigen gilt auch noch: je intensiver der auslösende impuls, umso sicherer greift der bremsmechanismus!
      Etwas drüber nachgedacht muss ich sagen das kann leicht sein das es eher das subjektive Gefühl war der Grigri würde nicht blockieren.
      War eigentlich immer dieselbe Situation in der ich das Gefühl bekam; Seil durch die Exe und mal kurz zurücklehnen, dabei fing das Seil an durchzugleiten (oder er hat blockiert beim zurücklehnen aber das Seil find dann an sehr langsam aber stetig durchzurutschen). Passiert besonders häufig wenn man kurz vorm Ende des Knotens am Seil ankommt (Zuggewichtsreduzierung), wo natürlich fast kein Gegengewicht mehr vorhanden ist

      Ist natürlich eine Situation in der das Seil, gerade im Vergleich zum Sturz, nur sehr gering belastet wird.

      Ich finds halt mental irgendwie nicht förderlich wenn man zwar weiß das Teil sollte blockieren, die schwere Stelle grad vor einem liegt und vor ein paar Sekunden hats beim zurücklehnen nicht blockiert.
      Die Frage, die ich mir dann zumindest stell, ist obs gefährlicher ist geistig voll konzentriert mit einem Knoten zu klettern der mich im Sturzfall ein paar Meter tiefer fliegen lässt aber zuverlässig vorm Boden abfängt, oder eine technisch bessere Sicherung bei der ich ständig abgelenkt bin weil ich das Gefühl hab es hällt nicht und alleine dadurch die Gefahr einen Fehler zu machen sicherlich enorm steigt

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      • #33
        AW: grigri², erster Erfahrungsbericht

        Zitat von gaugarim Beitrag anzeigen
        hast du eine quelle für unfälle durch versagen des bandklemmknotens? würde mich wirklich interessieren
        über bandklemmknoten im besonderen wird man vermutlich in der literatur noch nicht sehr viel finden. die sind ja erst in den letzten jahren immer mehr in mode gekommen. darüber hinaus wurde aber auch viele klassische prusik anwendungen heute durch andere mittel ersetzt (tibloc etc.).

        trotzdem: zur grundsätzliche problematik solcher festigkeitsverminderung durch schmelzverbrennungen gibt es im zusammenhang mit der anwendung des prusik-knotens relativ viele hinweise.

        ganz objektiv sind die heute gebräuchliche dyneema- bzw. mischgewebeschlingen mit ihrem noch niedrigeren schmelzpunk und geringer oberflächenreibung in dieser hinsicht sogar ein wenig problematischer als die schnürln zur prusikblütezeit. darüber hinaus würde ich ganz subjektiv behaupten, dass die streuung der haltekräfte bzw. die praktischen versagensmöglichkeiten, wie sie sich je nach lage der einzelnen windungen bei bandschlingenklemmknoten ergeben, noch viel unguter und schwerer beurteilbar gestaltet als schon beim beim klassischen prusik. es kann aber gut sein, dass ich mich mit dieser letzteren einschätzung in wahrheit irre. sie entspricht einfach nur meiner höchst beschränkten persönlichen erfahrung, die ich damit immer wieder, bspw. beim wiederaufstieg an verklemmten seilen und ähnlichen situationen, sammeln durfte. als wissenswerte notlösung möchte ich dieses mittel ja trotzdem nicht missen, nur sollte man sich auch der tatsächlich damit verbundenen nachteile und gefahren bewusst sein!

        aber zur sache selbst (vor allem auch mancher nicht ganz offensichtlich damit verbundener komplexität bzw. orientierungsgrößenordnungen) siehe u.a. auch:

        http://www.bergundsteigen.at/file.ph...seilbruch).pdf
        http://www.bergundsteigen.at/file.ph...bseilen%29.pdf
        Zuletzt geändert von mash; 29.07.2011, 18:22.

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        • #34
          AW: grigri², erster Erfahrungsbericht

          Zitat von mash Beitrag anzeigen

          ganz objektiv sind die heute gebräuchliche dyneema- bzw. mischgewebeschlingen mit ihrem noch niedrigeren schmelzpunk und geringer oberflächenreibung in dieser hinsicht sogar ein wenig problematischer als die schnürln zur prusikblütezeit.
          ok jetzt versteh ich deine Einschätzung. Allerdings darf man für den Bandklemmknoten auf keinen Fall Dyneema (polyethylen, schmelzpunkt 120°, dauerbelastung 90°) nehmen, Mischgewebe nur wenn man ihn auch nur für den vorgesehen Zweck einsetzt, und zum solo klettern unbedingt Polyamid (Schmelzpunkt 260°, dauerbelastung 220°) nehmen. Sonst ists klar das es durchschmilzt.

          Optimal wären Bandschlingen aus Kevlar (400° schmelzpunkt), soll es angeblich geben aber leider hab ich bis jetzt noch keine gefunden
          Zuletzt geändert von Nicolas Wallner; 29.07.2011, 20:08.

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          • #35
            AW: grigri², erster Erfahrungsbericht

            Zitat von Nicolas Wallner Beitrag anzeigen
            ok jetzt versteh ich deine Einschätzung...
            ich fürchte, nur zum teil!

            dass es natürlich recht plausible gründe gibt, manche materialien im zusammenhang mit klemmknoten ganz allgemein zu meiden, ist ohnehin hinlänglich bekannt:

            Bildschirmfoto.jpg

            trotzdem sollte das in keiner weise zum [völlig unzulässigen] umkehrschluss ermutigen, dass derartige mechanismen unter verwendung anderer materialen plötzlich völlig unproblematisch wären und selbst noch im hinblick auf die zu erwartenden belastungen eines vorstiegsturzes bedenkenlos funktionieren!!!

            ich glaub wirklich, dass man von solch riskanten spielereien besser die finger lässt!

            ich gestehe aber gleichzeitig gerne ein, dass ich selbst einmal auffallend ähnlich wie du darüber gedacht habe! eine ganze menge fragwürdiger techniken hab ich sogar ganz praktisch selbst durchprobiert -- und so nebenbei halt auch einiges darüber gelesen und dazu zu lernen versucht. so bin ich dann irgendwann zu meiner momentanen einschätzung in dieser frage gelangt. aber auch die wird sich ganz gewiss wieder wandeln, im lauf der zeit...
            Zuletzt geändert von mash; 30.07.2011, 12:12.

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            • #36
              AW: grigri², erster Erfahrungsbericht

              Hier mal das versprochene Foto vom einklemmen des Seils im Grigri2:



              Ohne die abgeschliffene Ecke keine Chance mehr das Seil da wieder rauszubekommen ohne den Grigri2 aufzumachen. Passiert vor allem sehr schnell wenn man zu schnell hochsteigt und das Gerät blockiert anstatt Seil auszugeben.

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              • #37
                AW: grigri², erster Erfahrungsbericht

                Zitat von Nicolas Wallner Beitrag anzeigen
                Hier mal das versprochene Foto vom einklemmen des Seils im Grigri2...
                schaut interessant aus!

                hab grade versucht, ob ich das mit einem unmodifizierten alten grigri reproduzieren kann. (ein grigri² besitz ich nicht, und auch kein petzl asap)

                ergebnis: mit meinem einfachseil geht's nicht. und zwar deshalb nicht, weil die klemmnocke bei einem solchen querschnitt viel früher auf das seil drückt bzw. der bremshebel gar nicht so weit aufgeht, dass das seil zwischen hebel und gehäuseblech rutschen könnte.

                hab's versuchsweise auch schnell mit einem halbseil probiert. da gelingt mir dieses kunststück gleich wie bei dir. das spielt aber keine große rolle, weil zumindest der alte grigri bei einem 8.5mm seil auch nicht im geringsten greifen würde!

                könnte also evtl. einiges mit deiner extrem dünnen seilwahl zu tun haben. es wird aber durch die form deiner modifikation noch weiter begünstigt. die meisten anleitungen die ich kenne, schleifen das blech deshalb ein bisserl anders aus. aber davon stell ich hier jetzt ganz bewusst keine bilder rein!
                Zuletzt geändert von mash; 30.07.2011, 22:44.

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