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Klettern: Das Quergangsparadoxon

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  • #16
    AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

    auch bei quergängen gibt es so etwas wie objektive bedrohungen!

    wenn man absehbar höchstens ein bisserl durch die luft pendelt und sich an der wand vielleicht die knie aufscheuern könnte, ist das eine geschichte, wenn aber die voraussehbare pendelbewegung am anderen ende durch eine verscheidung, spitze äste od.ä. begrenzt wird, ist es gleich einmal etwas völlig anderes. einen absatz, auf dem man im fall eine sturzes unweigerlich aufschlägt, berücksichtigt man ja gewöhnlich im vorstieg auch ein wenig, sorgt sich also nicht nur um den abstand zum nächsten haken.

    natürlich habe ich mich in manchen quergängen immer wieder unnötig gefürchtet. an manchen derartigen stellen -- zb. der "mondscheingasse" -- hab ich sogar umgedreht! oft ohne wirklichen haltbaren grund. dafür habe ich dann wieder (in der sparafeld-diagonale) einmal erleben müssen, wie ungut sich ein solche pendler auch schon in relativ kleineren dimensionen auswirken kann, wenn die route nur eigenwillig genug eingbohrt ist, ein splittriger untergriff ausbricht und der nachsteigende unerwartet mit dem kopf voraus in die nebenwand segelt. da wird's gleich einmal ziemlich ernst.

    ich denke fast, dass man in diesem zusammenhang das tatsächliche verletztungpotential im zusammenhang mit den auftretende kräfte des pendelschwungs und der schwer eingrenzbaren flugbahn gerne unterschätzt(!), obwohl natürlich auch all die psychologischen aspekte, die man mit solchen subjektiv erlebten bedrohungen gerne verbindet, durchaus auch interessant und diskusionswürdig erscheinen.

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    • #17
      AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

      zum verletzungsrisiko bei quergangsstürzen:

      als kletterer der alten schule, der eher ungern fliegt, bzw klettern in einem gelände gelernt hat, in dem stürzen eben gar nicht so angesagt war wie heute in der halle oder in klettergärten, seh ich das etwas gelassener.

      wenn nun eine route eben "ungute" quergänge aufweist (geht ausn topo oder der beschreibung hervor), muss man eben abstriche in der schwierigkeit machen. also was anderes gralln.
      und wenn ich als "besserer" = seilschaftsführer (s radlers beitrag) das nicht einkalkuliere, hab ich einen fehler gemacht.

      quergänge an der jeweiligen persönlichen leistungsgrenze sind nur dann lustig, wenn die abstände passen. egal ob als erster oder zweiter. wobei der erste meist besser schummeln kann *g*, wenn ers kann....

      kleines beispiel:
      mir fällt da ad hoc ein der rosarote dingsbums (pfeiler, panther, was weiss ich) im höllental, der quergang entspricht einem b-klettersteig und ist daher "leichter" als der rest der route.

      drei haken weniger (also pflicht) und 4/5 der seilschaften haben ein problem.
      mir hats so eh getaugt. ich hasse stress beim grallen.
      Zuletzt geändert von pivo; 23.11.2011, 11:37.
      mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

      bürstelt wird nur flüssiges

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      • #18
        AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

        Zitat von derspeicher Beitrag anzeigen
        ...die Hangelexpressen A0 zu verwenden - mir fallen da spontan die schönen Querungen im Reichensteiner, Via Helma, Kronjuwel oder vor kurzem die in Vino Veritas ein
        ...
        Schad um die schönen Quergänge ... wobei zumindest in der Helma und im Reichensteiner das Gelände doch recht pendelfreundlich ist...

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        • #19
          AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

          Zitat von Matthias1 Beitrag anzeigen
          Schad um die schönen Quergänge ... wobei zumindest in der Helma und im Reichensteiner das Gelände doch recht pendelfreundlich ist...
          Wobei bei allen von mir genannten Passagen das Pendeln nur sehr gering ausfallen würde (weil dafür eh zu viele Haken vorhanden sind ).

          Die Klettersteigvariante beim Pepi Obermann hat mir übrigens am besten gefallen - dort hatte ich NIE in Betracht gezogen, sie sauber zu gehen und habe die Passage als kurzes Klettersteigstück betrachtet (wage aber zu bezweifeln, dass B-Klettersteig-Begeher dort wirklich viel Freude hätten )
          Schlimm wird es immer nur, wenn man es sauber klettern will und DANN REINGREIFT - das wurmt..

          lg Josef

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          • #20
            AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

            .
            was mir noch einfällt wäre auch die sich ändernde
            belastungsrichtung beim standbau beim queren..
            ..
            hauts den nachsteiger vor der letzten sicherung..
            zieht er radikal zur seite..
            hauts erm danach (und er fällt in den stand)
            schlussendlich grad nach unten..
            .
            ist die letzte sicherung weit weg zuerst zur seite und dann nach unten..
            schwingt er unterm stand durch sogar etwas in die entgegengesetzte richtung
            aber da hat er sich bei unsren flachgelände schon eher ausgewutzelt..
            .
            .
            also muss der stand zumindest in diese
            zwei richtungen (und dazwischen) was können..
            .
            achja ..
            der spannenste quergang nördlich der donau ist imho der da
            http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=47376
            Zuletzt geändert von Fleisch; 23.11.2011, 13:44.

            but i see direct lines

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            • #21
              AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

              Zitat von pivo Beitrag anzeigen
              kleines beispiel:
              mir fällt da ad hoc ein der rosarote dingsbums (pfeiler, panther, was weiss ich) im höllental, der quergang entspricht einem b-klettersteig und ist daher "leichter" als der rest der route.
              pfeiler net panther.

              another story. same gegend.

              blechmauer. zwei obersteirer (hbgf und adbgf) wollen gemütlich wieder mal die hic rhodus gehen.

              am einstieg ..zefix...gut bekannte kletterer. ch. und p. sie wollen daneben etwas terrormässiges klettern.

              gegenseitiges viererbeobachten ist also angesagt...durch die ganze wand.
              es fällt gerade christoph h. zum dritten mal ins seil. sein partner ist ruhig. ch. laut. wie immer.

              adbgf: "was isn los heit mit dir? schlecht gfrühstückt? oder fehlt da die logik?"
              hbgf:"hahahah"
              die vier kennen sich gut.

              ch: "des glabt der behmische selber net dass der das grallen kann! nie im leben hatt der das gschafft! nie!- jetzt schau i ma den adbgf in der hic schlüsselquerung aun! "
              das sagte er nachdem er im vierten anlauf den stand erreichte......

              adbgf grallt die schlüssellänge.
              ch: "de is nur 8-""
              adbgf:"gusch"
              adbgf grallt so dass niemand merkt dass er zug bekam. sau habt
              hbgf und adbgf sind ein eingespieltes team. da geht das sauber *gg*

              doch adbgf erinnert sich daran dass der hbgf ihm gegenüber auch nicht immer fair war.
              die chance zum ausgleich war da.
              genutzt *g*
              hbgf zreissts die unterarme im nachstieg. adbgf lässt viiiiiiiiel schlappseil *g*
              hbgf:"schei.. quergang!"

              nebenan quält sich ch. erneut.
              adbgf:"kaun des sein dass dir der behmi technisch überlegen is?"
              hbgf:"hahahah"
              ch:"i leg dem behmi ane auf! des passt nie was der bewertet!!nie!"
              hbgf:"nur wals du es heute net draufhast. hahahah!"
              ch:"so jetzt schau i ma in hbgf im kanzelquergang aun"

              hbgf klettert und führt. langsam bis zur kante. dann wos schwer wird sieht man ihn nicht mehr. er drückt aufs tempo.

              adbgf kommt nach. schnell bis zur kante. dann langsam bis zur kanzel. das war echt schwer.

              hbgf "zipft mi des aun dass da ch. und da p. nebenaun san, jetzt hob i bis zur kantn frei gralln miassn. owa im quergang: ruckzuck a0 und der quergang war gegessen"

              und die moral von der geschicht? klettere niemals quergänge unter beobachtung
              Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 23.11.2011, 16:01.

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              • #22
                AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
                und die moral von der geschicht? klettere niemals quergänge unter beobachtung:cool:
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                • #23
                  AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                  Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
                  blechmauer. zwei obersteirer (hbgf und adbgf) wollen gemütlich wieder mal die hic rhodus gehen.
                  wödklasse.
                  wird echt zeit fia a biachl.

                  @ radler: und was is mit planlos? dei vermessungssache?
                  mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                  bürstelt wird nur flüssiges

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                  • #24
                    AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                    Zitat von Fleisch Beitrag anzeigen
                    .
                    was mir noch einfällt wäre auch die sich ändernde
                    belastungsrichtung beim standbau beim queren..
                    ..
                    hauts den nachsteiger vor der letzten sicherung..
                    zieht er radikal zur seite..
                    hauts erm danach (und er fällt in den stand)
                    schlussendlich grad nach unten..
                    Ist der Standplatz mit (idealerweise mind. 2 Klebe-)Haken ausgestattet, der Aufbau redundant und die Absicherung mit HMS sollte das doch kein Problem sein? Auf welche Gefahr willst du hinweisen?

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                    • #25
                      AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                      Zitat von crezu Beitrag anzeigen
                      Ist der Standplatz mit (idealerweise mind. 2 Klebe-)Haken ausgestattet,
                      Ziemlich sicher nicht in den Routen, die Fleisch klettert.
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                      • #26
                        AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                        .
                        mobiler stand oder schlaghakenstand (oder kombi davon)
                        .
                        hab ich zum beispiel einen horizontalen riss und schlag dort einen
                        fichtelhaken bis zum ansatz so ist das normalerweise sowohl
                        zum nachsichern nach unten als auch zum sichern des vorstiegers
                        (also nach oben) ein bomber..
                        .
                        bei einem quergang mit seitlichen zug (also in rissrichtung)
                        hält der aber nur auf quetsch.. also möglicherweise nicht viel..
                        ..
                        das gilt auch für keile und hexen (wenn sie nicht eh diagonal verspannt sind)
                        auch ein friend in einem horizontalriss findet es nicht lustig
                        wenn er plötzlich seitlich in rissrichtung (links oder rechts) gerissen wird..
                        ..
                        einem baum oder einer latsche ist es wurscht..
                        deswegen bin ja ich ein verfechter von gemüseständen bei quergängen
                        (falls die botanik da ist)..
                        .
                        und einem bohraken ist es natürlich noch viel wurschter..

                        but i see direct lines

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                        • #27
                          AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                          Zitat von Fleisch Beitrag anzeigen
                          und einem bohraken ist es natürlich noch viel wurschter...
                          leider gibt's sogar mit vorbildlichen standplätzen noch immer ein ganz wichtiges detail im zusammenhang mit diesem wechsel der belastungsrichtungen -- auch, wenn's normalerweise nur in 3-seilschaften mit bremsgeräten der platten-familie fatal in erscheinung tritt:

                          siehe beschreibung auf seite 5 des folgenden artikels.:
                          http://www.bergundsteigen.at/file.ph...%20plates).pdf

                          Kommentar


                          • #28
                            AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                            nun was ist der unterschied zwischen einem quergang und einem linksschritt?

                            richtig!- die länge natürlich.
                            und was wäre dann wohl ein quergangsrunout? richtig: wenn man mehrere meter queren müsste ohne sichern zu können.

                            es folgen fünf bilder zu diesem thema.

                            bild 1:
                            "oh gott- ich hab angst. das ist der letzte bolt...und jetzt muss ich nach links..oh gott oh gott!!!"

                            oh gott angst.JPG


                            bild 2:
                            "ha- ich hab doch augen im kopf! in der gewaltigen entfernung von weniger als einem meter vom bolt ist ja ein biwakplatz! ob ich es wohl schaffe diese riesenhenkeln zu erreichen...???? oh gott...ich muss aushängen......wahnsinnig gefährlich..oh gott...wi weit ist der standplatz weg???? oh gott!!!!"

                            guck mal.jpg



                            bild 3:
                            "ha- ich hab den biwakplatz erreicht. sage und schreibe glatt zwei griff und trittkombinationen weit *g*. aja- und von hier aus kann ich wenn ich will sogar schon den standpolt angreifen . oder besser! ich sing mal
                            "reich mir die hand mein liebling- dann bin ich bei dir!"

                            smile.jpg

                            bild 4: damit man die distanzen besser erkennen kann folgt die neutrale vermessung dieses runouts. dazu braucht man andere perspektiven. die von unten.

                            vermessungsbüro.jpg



                            bild 5: frei nach hallo dienstmann: "na wie nemman man ehm denn?... oh gott..oh gott.....da komm ich nie rüber..anspannen! nachlassen- brücke bauen..."

                            planlos in seattle.jpg
                            Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 24.11.2011, 15:21.

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                            • #29
                              AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                              is die stelle nicht eh schon längst umgebohrt?

                              hab dazu von einem wirklich guten erschießer des grazer berglands einen absolut treffenden kommentar gehört:

                              des ganze is überhaupt ka problem, weil durt, wo de glauben, moch i nie an stand!
                              Zuletzt geändert von mash; 24.11.2011, 13:00.

                              Kommentar


                              • #30
                                AW: Klettern: Das Quergangsparadoxon

                                A wüde Partie!!!
                                I glaub da haben sich unerfahrene Rotzbuam nicht an lokale (Bohr-) Standards ghalten. tztztzt
                                So wird die Tour nicht abgenommen und genehmigt werden!
                                www.chri-leitinger.at
                                https://www.facebook.com/Chri.Leitinger.Guide

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