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Peak Kshemish Bashi, 5282m, Alai-Gebirge (4674)

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  • #16
    AW: Rateberg (4674)

    Zitat von Rajiv Beitrag anzeigen
    Nein, eigentlich nicht, denn der Tienschan (oder Tianshan) ist nicht wirklich das richtige Gebirge.

    Das gesuchte Gebirge liegt zwischen zwei bekannten Gebirgen. Damit die Verwirrung größer wird, wird es manchmal mit dem südlicheren bekannten Gebirge in einen Topf geworfen oder als eine Untergruppe dessen bezeichnet. Weil das noch nicht undurchsichtig genug ist, zwischen dem Gebirge des Rateberges und dem südlichen (gut bekannten) Nachbargebirge liegt ein weiteres Gebirge (namentlich gewissermaßen ein Hinweis auf das Rateberg-Gebirge), welches meistens dem bekannten südlichen Nachbarn zugeordnet wird.

    Bisher habe ich keine wirklich schlüssige Abhandlung gefunden, ob das Rateberg-Gebirge dem bekannten südlichen Nachbarn (mit Gipfelquiz-Erfahrung) sinnvoll zugeordnet werden kann bzw. soll oder nicht (ich meine eine geographische Ordnung, geologisch bin ich zu wenig bewandert, deswegen könnte es sein, daß es da nur zwei Gebirge gibt[eines davon wäre der Tienschan]).
    Ich halte es für eigenständig, vielleicht schon deswegen weil sich hier drei bedeutende Wasserscheiden (nach Süden, Westen und Norden) ergeben.

    Rajiv
    Meinst du mit diesen Ausführungen das Kun Lun Gebirge ?

    Und ist dein Rateberg ein 7000er ?
    snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

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    • #17
      AW: Rateberg (4674)

      Ich sehe schon, das war eher Glatteis als Streusand, aber irgendwie trotzdem interessant, welche Schlüsse hier gezogen werden. Ist für mich nicht ganz einfach, daß ich es so formuliere, daß einerseits Informationen enthalten sind, aber andererseits es nicht zu offensichtlich wird.
      Damit wenigstens etwas Licht in den Nebel kommt:
      Kunlun ist es definitiv nicht, der Rateberg ist auch nicht in China. Eventuell bringt das politische Eingrenzen etwas weiter, also welcher Staat es eigentlich ist. Meines Wissens ist es kein Grenzberg, mal sehen, ob ich eine hilfreiche Karte diesbezüglich finde (auf meiner sind nur Berge, aber keine Grenzen).

      Zur Höhe: Kein 7000er! Ein ganzes Stück niedriger. Die Spitzenreiter interessieren mich ja weniger.

      Erstbesteigung war meines Wissens 1969 (Achtung! Diese Jahreszahl ist von Belang für einen unscheinbaren Hinweis weiter obrn, welcher nicht unmittelbar mit dem Rateberg zusammenhängt; vermutlich ein reiner "Historikertipp").

      Rajiv
      Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
      dann wollt ich jubeln laut,
      mir ist es nicht ums Elfenbein,
      nur um die dicke Haut.

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      • #18
        AW: Rateberg (4674)

        ich versuche es mal einem Gebirge etwas näher

        sind wir im Iran ?
        www.kfc-online.de

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        • #19
          AW: Rateberg (4674)

          Nein, auch nicht im Iran. Wobei die Elbrus-Elburs-Namensspielerei in gewisser Weise eine weit entfernte Parallele zum Rateberg-Gebirge hat (das war jetzt der Riesen-Geheimtipp).

          Kaukasus kann auch ausgeschlossen werden, ebenso Indien.

          Rajiv
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          • #20
            AW: Rateberg (4674)

            wurde schon nach dem Altai-Gebirge gefragt ?

            zufällig habe ich gerade eine Expedition der TU Dresden gefunden
            www.kfc-online.de

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            • #21
              AW: Rateberg (4674)

              Da ich über einige Kontakte zum Geodäsie- und zum Kartographie-Lehrstuhl der TUD verfüge, läge der Verdacht wirklich nahe.
              Aber Altai ist es nicht, wir sind schon auf der anderen Seite vom Tienschan.
              Aber bitte die Wortspielerei bzw. Ähnlichkeit nicht aus dem Auge verlieren.
              Da gibt es noch etwas...

              Altai wäre auch zu niedrig, der Rateberg ist höher als der Mt. Blanc, aber nicht extrem höher.

              Rajiv
              Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
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              • #22
                AW: Rateberg (4674)

                Im Pamir?

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                • #23
                  AW: Rateberg (4674)

                  Zitat von wichtl59 Beitrag anzeigen
                  Im Pamir?
                  Nein, nicht wirklich im Pamir.
                  Aber der Pamir ist ein bedeutender Nachbar des Rateberggebirges.

                  Rajiv
                  Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
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                  • #24
                    AW: Rateberg (4674)

                    dann ist der Berg im Alai-Gebirge zu suchen....ohne "t" ?

                    schon der Wikipedia-Eintrag verheisst nichts Gutes bei der weiteren Suche
                    so wenig wird selten über ein so hohes Gebirge geschrieben
                    www.kfc-online.de

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                    • #25
                      AW: Rateberg (4674)

                      Ja, es ist im Alai!

                      Stimmt, Wikipedia hilft nicht wirklich weiter.
                      In der alpinen Literatur gibt es glücklicherweise dann doch ein paar Hinweise.

                      Ich suche jetzt mal in meinem kleinen Archiv ein paar Informationen zusammen und schreibe die hier mit dazu.

                      Rajiv
                      Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
                      dann wollt ich jubeln laut,
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                      • #26
                        AW: Rateberg (4674)

                        Zitat von Rajiv Beitrag anzeigen
                        Ja, es ist im Alai!
                        das muss die Goldene für mich sein, denn wenn ich die Infos richtig deute, kann niemand diesen Gipfel herausfinden......


                        wenn ich bei google "Alai" eingebe, bietet er mir Altai an
                        www.kfc-online.de

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                        • #27
                          AW: Rateberg (4674)

                          Herauszufinden ist er schon, z. Bsp. ist er hier eingezeichnet, mit Namen und die Höhe steht auch schlecht lesbar dabei, gibt ja einen Talort, nach welchem der Berg benannt wurde (oder andersherum):

                          http://sportextreme.by/media/user_me...eshestviya.jpg

                          Rajiv
                          Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
                          dann wollt ich jubeln laut,
                          mir ist es nicht ums Elfenbein,
                          nur um die dicke Haut.

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                          • #28
                            AW: Rateberg (4674)

                            Zitat von Rajiv Beitrag anzeigen
                            Herauszufinden ist er schon, z. Bsp. ist er hier eingezeichnet, mit Namen und die Höhe steht auch schlecht lesbar dabei, gibt ja einen Talort, nach welchem der Berg benannt wurde (oder andersherum):
                            ich glaube, die schlechte Lesbarkeit ist gar nicht das Problem
                            www.kfc-online.de

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                            • #29
                              AW: Rateberg (4674)

                              Deswegen bastle ich ja gerade einen Überblick zusammen.

                              Rickmers hat 1906 auch schon etwas zu der Ecke geschrieben. Er war dort, wurde aber von seinen Trägern verlassen und mußte demzufolge die Gipfel auslassen.

                              Der Serawschan bringt zwar das Wasser für solche alten Städte wie Samarkand und Buchara, aber erst 1880 latschte der russ. Geologe Muschketow (übrigens ohne alpine Erfahrung) in 5 Tagen über den Serawschangletscher hinauf zum Mattschapaß, daraus machte er dann die erste kartographische Darstellung eben jenes Gletschers; seitdem gibt es wenigstens ein paar konkrete Vorstellungen vom längsten Alai-Gletscher.

                              Erst in den Jahren 1934 bis 1940 gab es dann Expeditionen zum Mattschaknoten, bei denen einige Westmattscha-Gipfel erstbestiegen wurden (die Abalakow-Brüder waren mit dabei).
                              Im Jahr 1969 gab es eine sowjet.-poln. Expedition von Norden her in den Mattschaknoten; da gab es 28 Erstbesteigungen (16 vom Klub Vertikal aus Nowosibirsk und 12 vom Klub Wysokogorski Krakow); deswegen gibt es auch den weiter oben angedeuteten polnischen Gipfel, auf deutsch würde er "25 Jahre VRP" heißen (VRP=Volksrepublik Polen, die in Lublin 1944 entstand), auf russ. "25 Let PNR". In der von mir verlinkten Karte dürfte er nicht benannt sein, denn diese Karte müßte von 1953 sein.

                              Der Rateberg wurde im Zeitraum 22. bis 24. Juli 1969 erstbestiegen durch die Nowosibirsker Gruppe um Beljajew über den linken Nordgrat; 1973 schafft es eine Leningrader Gruppe unter Solonnikow durch die 1400m hohe Nordwestwand (als V b einsortiert).

                              Rajiv
                              Zuletzt geändert von Rajiv; 02.04.2012, 22:49.
                              Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
                              dann wollt ich jubeln laut,
                              mir ist es nicht ums Elfenbein,
                              nur um die dicke Haut.

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                              • #30
                                AW: Rateberg (4674)

                                Es wird ein bissel durcheinandergehen, weil ich mir noch keine Gedanken gemacht habe, wie ich es am besten gliedere.

                                Gleich vorweg, es bringt nicht viel im Netz nach den deutschen Bezeichnungen zu suchen, eigentlich bringt es nur etwas, wenn man in kyrillisch sucht. Vom Rateberg habe ich in lateinischer Schrift einen "deutschen" Namen, der taucht nur in der Fachliteratur auf; es könnte eine englische Transliteration geben, allerdings fällt mir da gerade nicht ein, wie die lauten könnte, eventuell tauch der englische Bergname ja im Netz auf.

                                Wie auf der alten Karte steht, sind wir am Mattschaknoten.
                                Der Mattschaknoten ist der Treffpunkt dreier bedeutender Kämme: Alaikamm von Osten, Turkestankamm von Westen und Serawschankamm von WSW. Daraus resultieren die drei Wasserscheiden: Amudarja nach Süden, Syrdarja nach Norden und Serawschan nach Westen.

                                Bemerkenswerterweise liegt der höchste Berg nicht in einem dieser drei Hauptkämme, sondern im Nebenkamm namens Ak-Terek, der hat ca. 10 Fünftausender und im Zentrum den Pik Skalisty (mit 5621m der höchste Berg des Hissar-Alai-Systems).

                                Der Mattschaknoten sieht ein wenig aus wie ein Oval, ca. 10.000 Quadrat-Km groß; schöne steile schroffe Berge (für Forums-Insider: sie können es sicher mit dem Rilagebirge aufnehmen), viele steile Flanken an denen kein Gletscher klebenbleibt, trotzdem noch genug Gletscher und Firnfelder. Die Kämme die vom Knoten ausgehen fallen selten unter die 4000er Marke, dafür viele Gipfel über der 5000er Marke.

                                Wenn man jetzt die drei Hauptkämme und den wichtigen Ak-Terek-Nebenkamm betrachtet, dann zerteilen die das Gebiet in vier Teile. Diese vier Keile lassen noch folgende Erkenntnis zu: Westkeil mit Mattschafluß (was der Serawschan ist). Nordkeil mit den Flüssen Isfaran und Soch. Ostkeil mit mit Ak-Terek-Fluß (landet später auch im Soch). Südteil mit den vier Quellflüssen Nasar-Ailok, Dara-Pios, Tutek und Karaguschchana, welche dann alle zum Fluß Jarchytsch werden (und im Alaital bzw. Surchobtal landen).

                                Der nördl. Teil des Mattschaknotens wird dem Turkestangebirge (=Turkestankamm) zugeordnet, dort sind die größten Gletscher des Mattschaknotens. Mindestens 25 5000er findet man dort, wobei es immer eine Frage bleibt, wie eigenständig sind die Gipfel.
                                Zum Serawschangebirge wäre zu sagen, daß die wichtigsten Gipfel Bjelaja, Golowna, Snjeshnaja und Achun sind.
                                Der eigentliche Mattschaknoten ist eine Gruppe um die Igla (5301m).
                                Von der Igla führt dann der Alaikamm nach Südosten zuerst, dann nach Osten. Der Alaikamm ist gegenüber den anderen zwei Hauptkämmen und dem Ak-Terek-Kamm noch schroffer.

                                Der größte Gletscher ist der Serawschangletscher, aus dem der Mattschafluß (bzw. Serawschan) herausfließt. Der Serawschangletscher dürfte 26km lang sein und mit seinen Zuflüssen eine Fläche von ca. 175 Quadrat-Km haben (müßte dann der drittgrößte tadschikische Gletscher sein, nach Fedtschenkogl. mit ca. 900 Q.-Km und Biwakgletscher mit knapp 200 Q.-Km).
                                Es ist übrigens kein Gletscher wie man ihn aus dem Alpenraum kennt, denn oben ist das Firnfeld zu klein um diesen Riesengletscher zu speisen; zwar sind in Mittelasien eher turkestanische Gletscher typisch (also Speisung durch Lawinen der Steilflanken), aber auch das scheint so nicht die ganze Wahrheit zu sein; Korshenewski nennt ihn schnellen Talgletscher (gespeist aus einem System von Zuflüssen aus zwei gegenüberliegenden Kämmen).
                                Wenn man alle Gletscher um den Mattschaknoten zusammenzählt, dann könnten schon 500 Quadrat-Km zusammenkommen.

                                Rajiv
                                Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
                                dann wollt ich jubeln laut,
                                mir ist es nicht ums Elfenbein,
                                nur um die dicke Haut.

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