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Peak Kshemish Bashi, 5282m, Alai-Gebirge (4674)

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  • #31
    AW: Rateberg (4674)

    Habe noch ein paar Informationen zusammengesucht und bin dabei auf einige Dinge gestoßen, die ich bisher anders in Erinnerung hatte.

    Oben hatte ich geschrieben, daß es kein Grenzberg ist. Wahrscheinlich ist es doch ein Grenzberg. Nach den Karten (mit eingezeichnetem Grenzverlauf) die ich bisher kannte, verlief die Grenze nicht genau über den Gipfel, sondern schon ein Stück daneben. Anscheinend waren diese Karten aber recht improvisiert. die Grenze verläuft jedenfalls nahe am Gipfel, ob genau darüber oder nicht ist jetzt auch nicht ganz so wichtig; da werden die beteiligten Staaten schon den Streit suchen, wenn es denn sein muß; nach internationalen Gepflogenheiten würde die Grenze vermutlich mitten über den Gipfel verlaufen.

    Es gibt ein Tal, welches nach dem Berg (oder andersherum?) benannt wurde, durch dieses Tal fließt auch ein gleichnamiger Fluß, gespeist aus einem gleichnamigen Gletscher. Aus diesem Tal entstanden auch die zwei ersten Fotos.

    In Prag lebt ein Tomas, der hat eine eigene Internet-Seite und war ebenfalls am Rateberg unterwegs, schöne Bilder auf seiner Seite.

    Der Rateberg befindet sich an einer geograph. wichtigen Stelle.

    Die meisten Höhenangaben haben HQS 15, 17 oder 16. Wobei ich zur HQS 17 tendiere.

    Rajiv
    Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
    dann wollt ich jubeln laut,
    mir ist es nicht ums Elfenbein,
    nur um die dicke Haut.

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    • #32
      AW: Rateberg (4674)

      Bevor ich das Rätsel auflöse noch ein letzter Hinweis:

      Der Rateberg ist knapp 5300m hoch.

      Wo zweigt der Ak-Terek-Nebenkamm vom Hauptkamm ab?

      Rajiv
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      • #33
        AW: Rateberg (4674)

        Das zweite von dir hochgeladene Bild habe ich gefunden, es stammt von einem AK und ist nördlich des Ratebergs aufgenommen worden. Damit ist auch klar, welcher Berg das auf deiner Karte ist. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass ich wüsste, wie der Rateberg heißt.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #34
          AW: Rateberg (4674)

          Tomas Tichavsky aus Prag war auch dort und hat auf seiner Seite 'ne Menge Fotos von diversen Touren, dort sollte sich ein Name für den Ratebrg finden lassen.

          Rajiv
          Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
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          • #35
            AW: Rateberg (4674)

            Peak Kshemish Bashi, 5290m, Alai-Gebirge

            Vielen Dank für das spannende Rätsel (und die vielen Tipps, ohne die ich es nicht hätte lösen können).
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            • #36
              AW: Peak Kshemish Bashi, 5290m, Alai-Gebirge (4674)

              Mit dem englisch umschriebenen Namen kommt man nicht viel weiter, deswegen noch die geläufige kyrill. Schreibweise:
              пик Кшемыш-Баши oder auch nur Кшемыш-баши

              Die Höhe wird mit 5280m, 5282m und 5290m angegeben.
              Welche wirklich stimmt? Schwer zu sagen, die 5290m tauchen eher auf älteren Karten auf, in der Literatur wird meistens die Höhe von 5282m genannt.

              In der deutschen Literatur wird er meistens Kschemysch-Baschi genannt.
              Das erste Ratefoto wurde ziemlich genau von Norden her aufgenommen und zwar im Kschemysch-Tal, wenn man so will, ist es ein kirgisisches Bild.

              Zur Erstbesteigung 1969 (und den insgesamt 28 Erstbesteigungen während dieser Tour) hatte ich schon einiges geschrieben, noch ein paar Sachen will ich anhängen.
              Durch die poln. Bergsteiger wurden auch einige erstbestiegene Berge benannt, denn nicht alle Gipfel waren schon mit einem Namen versehen; deswegen findet man dort einen Pik Warszawa oder einen Pik Hanka. Der Klub Wertikal benannte u. a. den Pik Apollo, da in diesen Tagen ja die erste Mondlandung erfolgte (vielleicht deswegen bemerkenswert, weil der BBKF* ja verteufelt wurde und deswegen solch eine Anerkennung auch für ein kleines Stück bergsteigerische Freiheit spricht, entsprechend garniert, hatte dann auch die Bürokratie nix gegen den ungewöhnlichen Namen einzuwenden), andere neue Namen waren der Pik Nowosibirsk (die Bergsteiger kamen ja von dort) oder aber auch das Gedenken an Michail Hergiani, der kurz zuvor in Italien in den Alpen tödlich verunglückt war.
              Im Jahr 1970 war wieder eine Gruppe aus 8 Polen (darunter auch die zwei besten poln. Alpinistinnen, nämlich Halina Krüger und Wanda Rutkiewicz) und 4 Nowosibirskern unterwegs am Mattschaknoten (Akklimatisationstour f. d. Pik Lenin), aber das Wetter war mies. Die Erstbesteigung des Pik Stschurowski mußte knapp unter dem Gipfel abgebrochen werden. Nur die Erstbesteigung des Pik Fedtschenko glückte.
              Dann war erstmal Ruhe, erst 1973 kam wieder eine Gruppe und zwar 13 Leute aus der Magdeburger Ecke und von der TU Dresden. Ging um Akklimatisation, deswegen nur wenig Zeit, genauer ging es um 5 oder 6 Tage. Der damals höchste unbestiegene Gipfel der Mattscha war 5240m hoch und wurde von 10 Bergsteigern dieser mitteldeutschen Gruppe erklommen, die Namensgebung war durchaus politisch, denn es wurde nun der Pik "X. Weltfestspiele". Da war die Benennung des 4782m hohen Gipfels über dem Ssaigletscher schon besser; er wurde "Pik TU Dresden" getauft durch die beiden Erstbesteiger. Gab auch noch durch zwei andere die Erstbesteigung und Namensgebung von Pik Marmor (am 11. Juli, gegen 11 Uhr), Pik der Zwei (ebenfalls 11. Juli, gegen 17Uhr) und Wilde Spitze, alle drei im Höhenbereich 4600m-4700m.

              Rajiv


              *BBKF: War die inoffizielle Abkürzung für "BitterBöser KlassenFeind", eine Floskel die in den Medien des Ostblocks allgegenwärtig war. Die Bürger machten sich darüber lustig, indem sie es BBKF abkürzten. So konnte man ihnen keine "Beleidigung" anhängen, aber alle wußten trotzdem wie es gemeint war.
              Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
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              • #37
                AW: Peak Kshemish Bashi, 5282m, Alai-Gebirge (4674)

                Die Höhenangabe habe ich deinem Vorschlag entsprechend angepasst.

                Gibt es von der Expedition 1973 Dokumente die verfügbar sind, ohne dass man extra nach Dresden fahren muss?
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                • #38
                  AW: Peak Kshemish Bashi, 5282m, Alai-Gebirge (4674)

                  Im Netz findet sich meines Wissens keinerlei zu diesen ganzen Touren.

                  Antiquarisch gibt es einige Bücher, sind alle aber noch in der DDR erschienen. Deswegen enthalten sie auch Passagen, die einen heute entweder zum Schmunzeln oder Kopfschütteln bringen; aber es sind alles empfehlenswerte Bücher, die Zugeständnisse an die Politik halten sich schon in engen Grenzen; man wird eben keine Kritik an den Zuständen und Mängeln in der Sowjetunion in diesen Büchern finden.

                  Einer der profundesten Kenner ist Georg Renner aus Weimar, von ihm sind meines Wissens zwei Pamir-Bergbücher erschienen (ein drittes war wohl 1989 fertig und sogar schon im Seitenumbruch, aber durch die Ereignisse im Herbst 1989 bekam der Verlag kalte Füße und das Buch erschien nicht, obwohl die Druckerei unmittelbar vorm Druck stand):

                  -Biwak auf dem Dach der Welt. Auf Bergpfaden durch Tadshikistan. Brockhaus Verlag Leipzig, mehrere Auflagen (1974, 1975), die 3. Aufl. ist v. 1975, Red.-schluß 30. 6. 1974

                  -Abseits der großen Minarette. Reisen in das Land zwischen Amu- und Syrdarja. Brockhaus Leipzig, 1982



                  Dann gibt es noch:
                  -PAMIR. Zwei Handbreit unterm Himmel, Sportverlag Berlin, 1977
                  Dieses Buch von Volker Krause, Uwe Jensen und Werner Rump behandelt die Pamirtouren der Dresdner Bergsteiger, konkret eben Werner Rump ("Rumbo") und Heinz Heine ("Schutzmann", für die Eisenbahner, das ist derjenige der in der Lokwerkstatt Tharandt der Chef in der Produktion war) und Volker Krause und Dieter Rülker und natürlich Helfried Hering und noch einige andere (wie eben Uwe Jensen).

                  Heine, Hering, Krause, Rülker und Rump waren zusammen 1972 auf dem Pik Kommunismus; es war die erste Besteigung des 7495m hohen Gipfels durch Bergsteiger aus der DDR (und wenn ich mich richtig erinnere der ersten deutschen Bergsteiger überhaupt) und das durchaus bemerkenswerte daran war, daß von allen fünf losgegangenen Bergsteigern auch alle fünf auf den Gipfel gelangten (1972 hatten viele Gruppen Krankheitsfälle, manche Gruppen mußten ganz umkehren).


                  Walter Steiner: Auf den Gletschern des Pamir. Brockhaus Verlag Leipzig 1982 (2. Aufl. v. 1987 oder 1988)
                  Walter Steiner (geb. 1935 in Böhmisch Leipa, nach 1945 in Mitteldtl.) ist Geologe und eine wissenschaftliche Koryphäe.
                  Meines Wissens war Walter Steiner 1972 bei der Erstbesteigung des 5600m hohen Pik Weimar dabei, allerdings nicht mit auf dem Gipfel, sondern bis auf ca. 5300m Höhe. Die nächste Besteigung des Pik Weimar war dann wohl erst 1974 und die dann durch Bergsteiger von der TU Dresden-Gruppe.

                  Rajiv
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                  • #39
                    AW: Peak Kshemish Bashi, 5282m, Alai-Gebirge (4674)

                    Kleiner Nachtrag:

                    Zu Georg Renner erschien im SBB-Mitteilungsblatt ein Nachruf, das war im Heft Nr. 4 2010 (v. Dez. 2010).
                    Habe gerade gesehen, daß es davon eine PDF im Netz gibt:
                    http://www.bergsteigerbund.de/dokume...mtb_2010_4.pdf
                    Dort auf Seite 13!

                    Ich habe in der letzten Stunde die Hefte vom SBB und der Sektion Dresden und anderer durchgesehen, weil ich wußte, daß der Nachruf irgendwo da drin war. Hat deswegen solange gedauert, weil der Tod von Schorsch Renner schon wieder anderthalb Jahre her ist.
                    Mensch, wie die Zeit vergeht!

                    Rajiv

                    P.S.: Etliche meiner Alai- und Pamir-Fotos sind Abzüge von seinem Fotomaterial. Es ist immer wieder traumhaft diese Fotos anzusehen.
                    Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
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                    • #40
                      AW: Peak Kshemish Bashi, 5282m, Alai-Gebirge (4674)

                      Dieser Artikel könnte für etwaige Mitleser interessant sein.
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                      • #41
                        AW: Peak Kshemish Bashi, 5282m, Alai-Gebirge (4674)

                        Beide Bücher (eines davon ist bei mir quasi um die Ecke entstanden) sind sehr lesenswert und interessant, steht auch die ein oder andere Anekdote in Richtung Pamir bzw. Hissaro-Alai drin. Aber es sind auch viele andere Gegenden dabei, die Sache mit dem Floß in Sibirien dürfte an Exklusivität damals kaum übertroffen worden sein. Da sind unsere Sachen alle harmlos gewesen, Stichwort Skoda S 105 mit Wohnanhänger in den Kaukasus und ähnliche Sachen.

                        Einziger Wermutstropfen bleibt das Geld, das eine Buch kostet 27€, das andere 30€, rund 57€ für reine "Spaßbücher" auszugeben gönnt sich nicht jeder. Da geben viele das Geld eher für Gebietsführer bzw. Karten aus.

                        Rajiv
                        Zuletzt geändert von Rajiv; 18.04.2012, 17:55.
                        Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
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