Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Grandes Jorasses, 4208 m; Walkerpfeiler VI+, 4x A0, *30./31.7.1983

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #16
    Toller Bericht!




    Kommentar


    • #17
      Danke!

      Zitat von Wette Beitrag anzeigen
      Son Andrang in der Wand schmälert leider in gewisser Weise die Kletterei. Ich persönlich lasse mich von der allgemeinen Hektik in ähnlichen Situationen dann nur zu schnell anstecken und suche meine Heil in der Geschwindigkeit nach vorn. Darunter leidet dann aber letztendlich nur wieder das Gesamterlebnis und man wird unvorsichtig.
      Seid ihr außerhalb dieses Sommers nochmal zu größeren Projekten in der Ecke unterwegs gewesen? Würdest du den Sommer eig. als den Höhepunkt eurer "Bergsteigerkarriere" bezeichnen? Und wenn ich schon beim Fragen bin. Was ist mit dem Leichtuch? Klar, in dem Sommer war es keine Option, aber du wirst doch sicher mal neugierig zum Eisschild rübergeschaut haben
      Ja, der Walkerpfeiler war bedingt durch den Andrang schon ein Erlebnis der anderen Art.
      Ein besonders anschauliches Beispiel dafür, dass eine der größten alpinen Gefahren in den Bergen der Mensch selbst sein kann.
      Wir hatten natürlich das unwahrscheinliche Glück , Wetterbedingungen vorzufinden, bei denen man locker sagen konnte: Heute kommt garantiert kein Gewitter.
      So etwas ist in dieser Region wohl ungeheuer selten. Meistens wird man es sich in so einer langen Route nicht erlauben können, schwierige Kletterstellen auszuchecken.
      Das „Leichtuch“ hat uns eigentlich nicht so angesprochen, hingegen den benachbarten Croz-Pfeiler
      konnten wir ja dann im Folgejahr ohnehin realisieren (übrigens eine meiner wildesten Touren überhaupt).
      Von den Eistouren hätte uns eher so Sachen wie Droites Nord gereizt oder natürlich auch die Eiger.
      Mein Freund war dann auch in der Eiger, ich nie.
      Im gleichen Jahr gab es natürlich noch etliche große Unternehmungen, auch starke Klettereien wie die angesprochene „Dachlkomliplzierte“ im Gesäuse mit Wanderschuhen.
      1983 war sicher ein starkes Jahr, aber Unternehmungen dieser Art haben wir schon bis in den
      Beginn der Neunziger durchgezogen. Stoff für Nostalgieberichte gäbe es genug….

      Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
      Immer wieder faszinierend mit welchen (im vergleich zu heutigen) Mitteln damals schwierigste Fels und Eistouren bewältigt wurden. Diesen Schwierigkeitsgrad mit Bergschuhen klettern würd ich vermutlich nicht mal im Klettergarten schaffen. Aber nachdem ihr ja auch die Dachlkomplizierte mit festen Schuhen gegangen seit, müsst ihr mit dem Material damals ja extrem vertraut gewesen sein.
      Vielen Dank für die Bilder dieses Ultraklassikers... auch wenns für euch unkompliziert gelaufen ist und manchen schwierigen Stellen nicht fotografiert wurden (ich kenn das... man packt die Kamera halt doch lieber an gemütlichen Ständen aus...) ist die Tour hervorragend und vor allem aus heutiger Sicht spannend dokumentiert. Danke fürs teilhaben-lassen!
      Das mit den Bergschuhen kann ich heute selbst kaum mehr nachvollziehen. Das waren meist so leichte Dachstein-Modelle. Die hab ich erst zum Klettern genommen, wenn das Profil vorne völlig glatt genudelt war. So lange es keine Slicks gab, war das besser als alle anderen Kletterschuhe.
      Dass ich nicht ein wenig mehr fotografiert habe, reut mich heute. Meine Voigtländer-Kamera hatte ich ja immer dabei (ca. ¾ kg) und auch beim Klettern stets umgehängt. Beim Walkerpfeiler war es wohl auch der „Druck der Masse“ der zusätzliches Fotografieren verhindert hat. Generell hat man ja früher weniger fotografiert, hatte ja auch maximal 36 Bilder zur Verfügung – unvorstellbar – heute würde ich von einer solchen Tour 100 Bilder heim bringen.

      @placeboi:Irgendwie scheinen die Italienier in den Bergen eine eigene Spezies zu sein. Mein Eindruck ist, dass sie im Allgemeinen wesentlich entspannter unterwegs sind als andere und keine Hektik aufkommen lassen, selbst wenn es irgendwo mal länger gedauert hat.
      Ganz mein Eindruck, mit den Italienern war es immer entspannter, freundlicher…

      LG
      Zuletzt geändert von tauernfuchs; 25.12.2018, 11:30.

      Kommentar


      • #18
        Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
        Irgendwie scheinen die Italienier in den Bergen eine eigene Spezies zu sein. Mein Eindruck ist, dass sie im Allgemeinen wesentlich entspannter unterwegs sind......
        Hallo,

        es gibt viele Gründe, warum wir Italien als Hochtourengebiet so mögen, dieser gehört jedenfalls dazu.

        Liebe Grüße
        Andreas

        Kommentar


        • #19
          Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
          Dass ich nicht ein wenig mehr fotografiert habe, reut mich heute. Meine Voigtländer-Kamera hatte ich ja immer dabei (ca. ¾ kg) und auch beim Klettern stets umgehängt. Beim Walkerpfeiler war es wohl auch der „Druck der Masse“ der zusätzliches Fotografieren verhindert hat.
          Das kenne ich auch. Wenn andere Seilschaften direkt hinter uns sind, mag ich nicht viel fotografieren und wenn wir in langen Touren hinter einer deutlich langsameren Seilschaft sind, schaue ich mit einem Auge mehr, ob man überholen kann als nach Fotomotiven.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

          Kommentar


          • #20
            Tolle Unternehmung!

            Kommentar


            • #21
              Grossartiger Bericht. Vielen Dank. Hast mir gerade eine wunderbare Morgenlektüre verschafft.
              LG Martin
              Alle meine Beiträge im Tourenforum

              Kommentar


              • #22
                Danke auch euch
                Das "Unternehmen Walkerpfeiler" habe ich ja so seltsam vielschichtig, teils fast grotesk, in Erinnerung, denn:
                Einerseits waren wir uns überhaupt nicht sicher, ob wir uns bereits von unserem Können her an diese Tour wagen sollten.Dann aber stießen wir während der Tour immer wieder auf Personen, die diese Überlegung überhaupt nicht angestellt hatten, teils einfach überfordert waren.
                Wir waren aber dann selbst so gut drauf, dass wir - und das muss vielen grotesk erschienen sein - in dieser Route alle Freiklettermöglichkeiten so weit als möglich auscheckten, sodass ich diese Route trotz großem Andrang aber auch wegen des stabilen Wetters fast als extreme Genusskletterei in Erinnerung behalten habe.

                LG

                Kommentar


                • #23
                  Erst durch die Nominierung für den Monatsbericht bin ich zufällig auf diesen interessanten Bericht gestoßen. Herzlichen Dank dafür, er liest sich total spannend!

                  Kommentar


                  • #24
                    Manfred, ich liebe Deine Nostalgieberichte! Vielen Dank dafür!

                    Kommentar


                    • #25
                      Vielen Dank für diesen tollen Bericht, den ich leider erst jetzt gesehen habe! Obwohl wir gute Freunde im nahe gelegenen Aostatal haben (sie stammt außerdem aus Südfrankreich), bin ich noch nie bei den Grandes Jorasses gewesen. Jetzt werde ich das aber auf jeden Fall asap einmal durchziehen.

                      Kommentar


                      • #26
                        Wie gut, dass es "den Bericht des Monats" gibt, es wäre mir sonst dieser ausgezeichnete Bericht entgangen! Und das wäre sehr schade gewesen an diesem spannenden Ereignis nicht teilzuhaben! Einfach nur superl
                        LG Artis

                        Kommentar


                        • #27
                          Gratulation zum "Bericht des Jahres"!
                          Deine Nostalgieberichte sind wirklich vom Feinsten, ihr wart da halt in der Form eures Lebens und es ist ein Genuss, da ein wenig Einzutauchen, wie es damals war, in der "guten, alten Zeit", wo es ja eigentlich ja gar nicht so viel anders war, bezüglich Bergkameradschaft und Egoismus. Gabs schon immer und gibts eben heute auch, Beides.

                          LG Hans
                          Nach uns die Sintflut.

                          Kommentar


                          • #28
                            Danke! : )
                            Der Bericht war eigentlich als Lückenfüller für die berichtarme Zeit gedacht. So bin ich einigermaßen überrascht, freut mich natürlich.
                            Gern hätte ich Wette als Sieger gesehen.
                            Na ja, vielleicht dieses Monat....

                            lg

                            Kommentar


                            • #29
                              Ne ne, es hat schon den Richtigen getroffen. In diesem Sinne auch von mir Glückwunsch

                              Dafür stehst du natürlich in der Pflicht, bald wieder frische Ware nachzulegen
                              "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
                              Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

                              Kommentar


                              • #30
                                Zitat von Wette Beitrag anzeigen
                                Ne ne, es hat schon den Richtigen getroffen. In diesem Sinne auch von mir Glückwunsch

                                Dafür stehst du natürlich in der Pflicht, bald wieder frische Ware nachzulegen
                                Kann leicht passieren. Ist öfters nur eine (Schlecht)wetter-Frage....

                                Kommentar

                                Lädt...