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Pichlweg - Planspitze Nordwand, Xeis 15.8.2012

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  • #31
    Vielleicht können mir die Gesäuse Kenner noch mit etwas anderem helfen:

    mein Urgrossvater ist die Tour bereits 1912 gegangen (sein Sohn ist dann 1947 ebendort tödlich verunglückt). In seinem Tourenbuch habe ich den Eintrag gefunden, siehe Bild.

    nach Pichl-Route steht etwas, was ich als Rodi oder Radi-Kamine lese. Aber beides hilft mir nicht und hab ich damit nichts gefunden. Kennt das wer? Ergibt das für jemanden Sinn? Google hilft mal nicht, aber vlt gibt es alte Literatur die helfen kann.

    danke für Unterstützung!

    ps bitte entschuldigt die Schreibfehler im ersten Beitrag. Insbesondere Hacken statt Haken

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    • #32
      Hallo,

      in der 8. Auflage des Heß-Pichl von 1922 (die besitze ich) steht nach dem Ausstieg auf dem Gipfelgrat das: " Vom Ausstieg entweder neben den Abstürzen durch einen stark plattigen Kamin oder ihn rechts umgehend zum Gipfel-Steinmann". Namen wird diesem Kamin aber keiner gegeben. In der 10. und letzten Auflage von 1971 (die besitze ich auch) fehlt dieser Passus.

      (Ich selbst, ist allerdings schon Jahrzehnte her, kann mich am Gipfelgrat an keinen Kamin erinnern. Ich war damals allerdings schon so streichfähig, dass ich nur so schnell wie möglich zum Gipfel und dann zur Heßhütte auf ein Bier wollte).

      Liebe Grüße
      Andreas

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      • #33
        Hallo Andreas!

        danke für deine schnelle Antwort. 8. Auflage und 1922 ist spannend. Wann war die erste?!?

        Könntest du ein Foto von der Beschreibung machen? Ich denke es muss eigentlich vor dem Ausstieg auf den gipfelgrat sein, weil dort ist man ja dann am „Normalweg“. Da könnte man zwar wsl statt einem Bogen auf den Gipfel auch einfach gerade hinauf sozusagen am grat entlang aber dort hätte ich nichts gesehen was nach Kaminen aussieht.

        Lg
        Jakob

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        • #34
          Hallo Jakob,

          ein klein wenig Nachhilfe in Alpingeschichte :

          Die 1. Auflage Heß- Gesäuseführer stammt aus dem Jahre 1884 (damals noch ohne Pichl)- diese besitze ich nicht, ich habe nur eine 2. Auflage aus dem Jahr 1895, in der gibt es zwar schon eine Planspitze N-Wand (Innthaler-Kamin), aber noch keinen Pichlweg- der wurde erst 1900 erstbegangen.

          Angehängt die Beschreibung des Pichlweges aus der 8. Auflage von 1922 (ich hoffe, dass ich auf Grund des Alters keine Urheberrechte verletze):

          k-P1020505.JPG



          Mehr kann ich dazu auch nicht beitragen.

          Liebe Grüße
          Andreas

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          • #35
            Danke vielmals! Das wir urheberrechtlich unbedenklich sein, falls nicht vertret ich dich gratis

            Ich habe Originalaufnahme (Foto!) aus der Wand von meinem Urgroßvater aus 1912, wusste aber nicht dass es da schon Führer Literatur gab... wird dann mein Urgroßvater wohl besessen haben aber ist wsl verloren gegangen. Aber ich werd mal suchen...

            lg



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            • #36
              Die keidel-wessely-kamine würden mir da nur noch einfallen. Wie hieß denn dein Urgrossvater? Sein Begleiter könnte Günther Freiherr von Saar gewesen sein.

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              • #37
                Hallo,

                die Keidel-Wessely Kamine sind mir auch eingefallen, das ergibt aber vom Anstiegsverlauf keinen wirklichen Sinn, weil als Pichl-Weg damals erst der Teil ab der großen Stufe bezeichnet wurde. Das macht auch Sinn, der untere Teil wurde ja schon von Daniel Innthaler erstbegangen.

                Außerdem unterscheidet sich der erste Buchstaben der im Tourenbuch angeführten Kamine doch sehr vom "K"- z.B. in den "Kaminen" und schaut wirklich wie ein "R" aus.

                Also Rätsel über Rätsel.

                Kleine Korrektur: mein Heß-Führer von 1895 ist eine dritte Auflage, die Nachfrage und auch die Veränderungen (Neutouren) dürften also so groß gewesen sein, dass binnen 11 Jahren 2 Neuauflagen gemacht wurden.

                Liebe Grüße
                Andreas

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                • #38
                  es dürfte sich um den Radio-Kamin handeln. Das Foto unterhalb ist aus dem Buch "erlesenes Gesäuse" Seite 169. 20190927_105011 Kopie.jpg

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                  • #39
                    Hallo,

                    Alfred von Radio-Radiis ist mir auch schon eingefallen, er kommt aber bei der mir zugänglichen Literatur im Zusammenhang mit der Planspitze nicht vor. Der letzte Absatz der Seite 169 von "erlesenes Gesäuse" (das ich nicht habe) weist aber darauf hin, dass er dort offensichtlich doch aktiv war und es einen Kamin seines Namens dort irgendwo gibt.

                    Warum man diesen Kamin sonst in der Literatur nicht findet (ich habe auch noch den End Führer durchgeschaut, und Willi End war wirklich sehr penibel) ist mir nicht klar.

                    Liebe Grüße
                    Andreas

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                    • #40
                      Ich hab leider eine entscheidende Passage aus dem Buch nicht fotografiert. Deshalb möchte ich sie jetzt zitieren:

                      Eduard Pichl schreibt in der Festschrift des D.u.Ö.A.V" 1927 über die Erstbegehung der Nordwand zum Schluß folgendes:
                      "Eine Seillänge westlich vom Gipfelbuch tauchten wir schließlich auf und ließen uns auf der Spitze zu ausgiebiger Rast nieder. Anstatt von der Ausstiegsstelle auf der Gipfelschneide nochmals in die Nordwand zu queren, durchklettern jetzt die meisten Partien einen schwierigen, glatten, den Gratabbruch durchschneidenden Kamin, der zu Ehren des Wiener Bergsteigers Alfred v. Radio dessen Namen trägt; eine Taufe, die in den Bergen von Freunden in Humor und Neckerei vollzogen, sich später, wie in anderen Fällen, würdevoll im alpinen Sprachgebrauch eingebürgert hat."
                      Der Kamin ist also nicht unbedingt nach seinem Erstbegeher benannt.

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                      • #41
                        Hallo,

                        da könnte der von mir in Posting 32 zitierte Kamin- dort allerdings ohne Namen- passen (auch in der Heß-Pichl Ausgabe von 1930-also nach der Festschrift von 1927- wird dieser Kamin ohne Namen erwähnt, 1971 ist er wie gesagt aus der Beschreibung verschwunden).

                        Liebe Grüße
                        Andreas

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                        • #42
                          Hallo,
                          ja, da bin ich mir auch ziemlich sicher, dass damit der Radio-Kamin gemeint war. "Glatt" und "nach der Ausstiegsstelle" stimmt ja bei beiden Beschreibungen überein. Das Rätsel sollte gelöst sein . . . .

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                          • #43
                            Hallo!

                            danke vielmals für die wirklich tolle Hilfe! Ich denke Radio Kamin ist unzweifelhaft richtig.

                            Aber ob das der ist, der auch heute noch statt dem Ausstieg zum Sattel beschrieben wird? Jedenfalls hätte ich nichts gesehen, dem ich einen II geben würde. Werd ich wohl nochmal versuchen müssen.

                            Freiherr von Saar war es mWn. Mein Urgroßvater hieß Carl Brandauer.

                            Edit: eins ist mir in den Beschreibungen immer noch nicht klar: es heißt von der Ausstiegsstelle ...
                            welcher ausstieg? Aus der Wand bei der Scharte nach der einen letzten unangenehmen Stelle? Da steht man dann ja praktisch am normalweg von der Hesshütte kommend.
                            Zuletzt geändert von jakob_hue; 01.10.2019, 18:28.

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                            • #44
                              Hallo Jakob,

                              zu Deiner letzten Frage: der Radio-Kamin muß sich schon etwas auf der südlichen Kammseite befinden, nachdem man den direkten Ausstieg- und nicht wie Ihr den Seeschartenausstieg- gegangen ist. Mir ist aber damals wie gesagt da oben kein Kamin aufgefallen.

                              Liebe Grüße
                              Andreas

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                              • #45
                                Hallo,
                                ich habe versucht auf Fotos ein paar Hinweise auf den Radio-Kamin zu finden. Pichl und Panzer sind ja von der eigentlichen Ausstiegsstelle (sie waren bereits auf der Gipfelschneide, bauten dort einen Steinmann) noch einmal kurz in die Nordwand gequert um näher beim Gipfel heraus zu kommen. Von dieser Ausstiegsstelle hat die Gipfelschneide einen kurzen Abbruch, der sich natürlich im Gehgelände rechts umgehen läßt. Durch diesen Abbruch vermute ich den Radio-Kamin und so hätte ich auch die Beschreibung gedeutet.
                                image_586678.jpg
                                Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.10.2019, 20:11. Grund: Foto eingefügt

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