Zum Abschluss meiner Stubai-Trilogie habe ich mich seit langer Zeit wieder einmal von Osten in das Gebirge gewagt. Von Falbeson stieg ich hinauf zur Regensburger Hütte. Der kleine Winterraum mit bequemen Lagern und den neuen flauschigen Decken bot jedoch auch schockierende Einblicke in die österreichische Rechtspflege:
todesstrafe.jpg
Vor allem wenn man bedenkt, welche Gegenstände hier „geschützt“ werden sollen:
todesstrafe2.jpg
Ich hoffe doch sehr dass die Kiste aus der Anfangszeit der Hütte stammt.
Am Nachmittag bestieg ich noch die Östlichen Knotenspitze. Über den markierten Steig hinauf zum bekreuzten Vorgipfel. In ein paar Minuten hinüber zum 3100m hohen Hauptgipfel. Bei leichtester Routenwahl ist dieser Übergang nur I. Wie aber auf dem Bild schon zu vermuten ist, sollte man sich auf die Standfestigkeit der Blöcke nicht allzu sehr verlassen:
knoten3.jpg
Blick vom Vor- zum Hauptgipfel
Über dem Stubaital der dominierende Habicht:
knoten1.jpg
Der Alpeiner Kamm mit dem Lisenser Fernerkogel als Abschluss:
knoten2.JPG
Das Zentrum der Stubaier:
knoten4.jpg
Im Norden eröffnet sich eine für ein Hochgebirge doch äußerst eintönige Landschaft, welche im Westteil der Gruppe so überhaupt nicht zu finden ist:
knoten5.jpg
Unten links die Franz-Senn-Hütte, rechts das Gelände um die Ober Iss-Alm.
Auf dem letzten Bild ist eine heranrückende schwache Kaltfront gut zu erkennen. Bereits 2-3h nach dieser Aufnahme waren die Gipfel in Wolken. Es fiel jedoch nur ganz kurz leichter Nieselregen.
Am nächsten Morgen startete ich um 8.00 Uhr in Richtung Östl. Seespitze. Ich wollte den im AVF angeführten Südostgrat (II) begehen. Leider ist die Beschreibung für den Anstieg zu diesem Grat nicht ganz klar. Ich interpretierte die Beschreibung dahingehend, dass ich vom unteren Ende des Hochmoosferners über die Südflanke zu einem waagrechten Abschnitt des „Grates“ aufgestiegen bin. Die Flanke ist schuttig und brüchig und daher nicht empfehlenswert. Trotzdem findet man immer wieder ein paar Meter nette Kraxelei. Als ich am „Grat“ ausstieg war die Enttäuschung groß. Dieser ist von diesem waagrechten Abschnitt bis zum östlichen Vorgipfel der Östl. Seespitze nur ein Schuttrücken. Weiter unten ist das Gelände zwar steil und felsig. Dort kann man jedoch nicht mehr von einem Südostgrat sprechen, da sich dieser in eine felsige Ostflanke auflöst.
Die abziehende Kaltfront machte sich noch durch eine dekorative Wolkendecke bemerkbar:
wolken.jpg
Am Ausstieg der Südflanke:
wolken2.JPG
Die richtige Flugzeugperspektive kommt beim Blick nach Nordosten zur Geltung:
wolken3.jpg
(ganz hinten rechts übrigens die Reichenspitzgruppe)
Die Ruderhofspitze mit der langen Grawawand:
ruderhof.jpg
Nach erreichen des Vorgipfels schaut man hinüber zum Hauptgipfel:
gipfel.jpg
Nach 4 h war ich schließlich auf der 3416m hohen Spitze angekommen. Ich war überraschenderweise nicht allein. Auf dem Alpeiner Kräulferner waren zwei Bergsteiger unterwegs, die man auf folgendem Bild als schwarze Punkte erkennt:
ostblick.jpg
Die letzte Reihe bilden die Zillertaler.
Etwas herangezoomt ist der behäbige Großvenediger zw. Reichenspitzgruppe (links) und Olperer (Bildmitte) nicht zu übersehen. Rechts von letzterem Schrammacher und Mösele.
ostblick2.jpg
Im Westen dominiert der Schrankogel:
schrankogel.jpg
Vor diesem die kugelige Westl. Seespitze
Eigentlich wollte ich an diesem Tag neben der Westl. Seespitze auch noch die Südl. Kräulspitze besteigen. Im Klier steht nämlich für den Übergang von der Östl zur Westl. Seespitze ganz harmlos:„I, 20min, stets am Grat“. Dass da etwas nicht stimmen kann sah ich sofort, als ich innerhalb dieses Grats eine nach beiden Seiten steil abbrechende Felsschneide entdeckte (auf dem letzten Bild der felsige Abschnitt, dessen Nordseite im Schatten liegt).
Rasch war ich in der Scharte zw. den zwei Gipfeln und damit am Beginn dieser Schneide. Ich kletterte links, ganz knapp unter der Felskante über plattigen Fels empor. Nach einigen Metern stieg ich direkt hinauf zum Grat. Nach etwas leichterem Fels kam ich an eine senkrecht gestellte Platte. Gesichert wäre das eine schöne Piazstelle. Solo blieb mir jedoch aus Sicherheitsgründen nur die Möglichkeit im Reitersitz hinüber zu schrubben. Der kurze 2m-Abstieg von dieser Platte (und damit das Ende der Schwierigkeiten) war noch einmal eine psychische Herausforderung. Ohne Trittmöglichkeiten muss man sich an der oberen Kante der Platte hängend zu einer kleinen Leiste hinablassen. Kleinwüchsige Menschen dürften hier ein Problem bekommen. Dieser ganze Abschnitt ist so II bis II+ bei maximaler Ausgesetztheit. Ich möchte das ganze jedenfalls nicht noch einmal solo klettern müssen. Nur die Hoffnung auf einen einfacheren Abstieg von der Westl. Seespitze zum Hochmoosferner trieb mich voran. Über einen kurzen Zwischenabstieg und einen Firn-/Blockrücken gelangte ich dann zur 3355m hohen Spitze. Für den ganzen Übergang benötigte ich 1h.
Blick zurück zum Schutthaufen namens Östl. Seespitze:
östl.seespitz.jpg
Im Westen jetzt ganz nah das Schrandele, rechts Breiter Grieskogel und Strahlkogel:
allgäuer.JPG
Dazwischen die „heimatlichen“ Allgäuer um Mädelegabel und Krottenkopf.
Im Südosten links der Feuersteine die zentralen Dolomiten in seltener Klarheit:
dolos.JPG
Die Sicht reicht bis zum „Götterthron“, dem Monte Pelmo (direkt überm Schneespitz, leider auf der Verkleinerung kaum zu erkennen). Auch die Drei Zinnen sind auf dem Bild versteckt.
Am Alpeiner Ferner erkennt man die dramatische Gletscherschmelze:
alpeiner.jpg
Beim Vergleich mit der aktuellen AV-Karte erkennt man, dass der Gletscher vor 12 Jahren noch den dunklen Bereich vollständig ausgefüllt haben muss.
Der Abstieg über die Südflanke der Westl. Seespitze zum Hochmoosferner vollzog sich in steilstem Schutt und Gesteinsmehl. Der orographisch linke Gletscherrand weist durchaus ein paar wenige Spalten auf. Bei der dünnen, harten Firndecke derzeit keinerlei Problem. Wenn jedoch im Frühwinter mehr (Locker)schnee liegt….
Beim Blick zurück auf die begangene Felsschneide kommen gemischte Gefühle auf:
grat.jpg
Am Sonntag wollte ich noch die Mittl. und Nördl. Kräulspitze besteigen. Im Klier ist über den Südanstieg zu lesen:
II (zuletzt), 4h von der Regensburger Hütte
… in die nördlich abgetrennte Mulde des Falbesoner Kräulferners. In diese aufwärts gegen die Scharte, 3228m, südl. der Mittl. Kräulspitze, welche man über eine kurze, steile Blockstufe erreicht. Weiter von Süden zum Gipfel. Auch direkt durch die gutgestufte steile Südostflanke kann vom Ferner mäßig schwierig zum Gipfel angestiegen werden.
So langsam gehen mir die Klier´schen Routenbeschreibungen wirklich auf die Nerven!!!
todesstrafe.jpg
Vor allem wenn man bedenkt, welche Gegenstände hier „geschützt“ werden sollen:
todesstrafe2.jpg
Ich hoffe doch sehr dass die Kiste aus der Anfangszeit der Hütte stammt.
Am Nachmittag bestieg ich noch die Östlichen Knotenspitze. Über den markierten Steig hinauf zum bekreuzten Vorgipfel. In ein paar Minuten hinüber zum 3100m hohen Hauptgipfel. Bei leichtester Routenwahl ist dieser Übergang nur I. Wie aber auf dem Bild schon zu vermuten ist, sollte man sich auf die Standfestigkeit der Blöcke nicht allzu sehr verlassen:
knoten3.jpg
Blick vom Vor- zum Hauptgipfel
Über dem Stubaital der dominierende Habicht:
knoten1.jpg
Der Alpeiner Kamm mit dem Lisenser Fernerkogel als Abschluss:
knoten2.JPG
Das Zentrum der Stubaier:
knoten4.jpg
Im Norden eröffnet sich eine für ein Hochgebirge doch äußerst eintönige Landschaft, welche im Westteil der Gruppe so überhaupt nicht zu finden ist:
knoten5.jpg
Unten links die Franz-Senn-Hütte, rechts das Gelände um die Ober Iss-Alm.
Auf dem letzten Bild ist eine heranrückende schwache Kaltfront gut zu erkennen. Bereits 2-3h nach dieser Aufnahme waren die Gipfel in Wolken. Es fiel jedoch nur ganz kurz leichter Nieselregen.
Am nächsten Morgen startete ich um 8.00 Uhr in Richtung Östl. Seespitze. Ich wollte den im AVF angeführten Südostgrat (II) begehen. Leider ist die Beschreibung für den Anstieg zu diesem Grat nicht ganz klar. Ich interpretierte die Beschreibung dahingehend, dass ich vom unteren Ende des Hochmoosferners über die Südflanke zu einem waagrechten Abschnitt des „Grates“ aufgestiegen bin. Die Flanke ist schuttig und brüchig und daher nicht empfehlenswert. Trotzdem findet man immer wieder ein paar Meter nette Kraxelei. Als ich am „Grat“ ausstieg war die Enttäuschung groß. Dieser ist von diesem waagrechten Abschnitt bis zum östlichen Vorgipfel der Östl. Seespitze nur ein Schuttrücken. Weiter unten ist das Gelände zwar steil und felsig. Dort kann man jedoch nicht mehr von einem Südostgrat sprechen, da sich dieser in eine felsige Ostflanke auflöst.
Die abziehende Kaltfront machte sich noch durch eine dekorative Wolkendecke bemerkbar:
wolken.jpg
Am Ausstieg der Südflanke:
wolken2.JPG
Die richtige Flugzeugperspektive kommt beim Blick nach Nordosten zur Geltung:
wolken3.jpg
(ganz hinten rechts übrigens die Reichenspitzgruppe)
Die Ruderhofspitze mit der langen Grawawand:
ruderhof.jpg
Nach erreichen des Vorgipfels schaut man hinüber zum Hauptgipfel:
gipfel.jpg
Nach 4 h war ich schließlich auf der 3416m hohen Spitze angekommen. Ich war überraschenderweise nicht allein. Auf dem Alpeiner Kräulferner waren zwei Bergsteiger unterwegs, die man auf folgendem Bild als schwarze Punkte erkennt:
ostblick.jpg
Die letzte Reihe bilden die Zillertaler.
Etwas herangezoomt ist der behäbige Großvenediger zw. Reichenspitzgruppe (links) und Olperer (Bildmitte) nicht zu übersehen. Rechts von letzterem Schrammacher und Mösele.
ostblick2.jpg
Im Westen dominiert der Schrankogel:
schrankogel.jpg
Vor diesem die kugelige Westl. Seespitze
Eigentlich wollte ich an diesem Tag neben der Westl. Seespitze auch noch die Südl. Kräulspitze besteigen. Im Klier steht nämlich für den Übergang von der Östl zur Westl. Seespitze ganz harmlos:„I, 20min, stets am Grat“. Dass da etwas nicht stimmen kann sah ich sofort, als ich innerhalb dieses Grats eine nach beiden Seiten steil abbrechende Felsschneide entdeckte (auf dem letzten Bild der felsige Abschnitt, dessen Nordseite im Schatten liegt).
Rasch war ich in der Scharte zw. den zwei Gipfeln und damit am Beginn dieser Schneide. Ich kletterte links, ganz knapp unter der Felskante über plattigen Fels empor. Nach einigen Metern stieg ich direkt hinauf zum Grat. Nach etwas leichterem Fels kam ich an eine senkrecht gestellte Platte. Gesichert wäre das eine schöne Piazstelle. Solo blieb mir jedoch aus Sicherheitsgründen nur die Möglichkeit im Reitersitz hinüber zu schrubben. Der kurze 2m-Abstieg von dieser Platte (und damit das Ende der Schwierigkeiten) war noch einmal eine psychische Herausforderung. Ohne Trittmöglichkeiten muss man sich an der oberen Kante der Platte hängend zu einer kleinen Leiste hinablassen. Kleinwüchsige Menschen dürften hier ein Problem bekommen. Dieser ganze Abschnitt ist so II bis II+ bei maximaler Ausgesetztheit. Ich möchte das ganze jedenfalls nicht noch einmal solo klettern müssen. Nur die Hoffnung auf einen einfacheren Abstieg von der Westl. Seespitze zum Hochmoosferner trieb mich voran. Über einen kurzen Zwischenabstieg und einen Firn-/Blockrücken gelangte ich dann zur 3355m hohen Spitze. Für den ganzen Übergang benötigte ich 1h.
Blick zurück zum Schutthaufen namens Östl. Seespitze:
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Im Westen jetzt ganz nah das Schrandele, rechts Breiter Grieskogel und Strahlkogel:
allgäuer.JPG
Dazwischen die „heimatlichen“ Allgäuer um Mädelegabel und Krottenkopf.
Im Südosten links der Feuersteine die zentralen Dolomiten in seltener Klarheit:
dolos.JPG
Die Sicht reicht bis zum „Götterthron“, dem Monte Pelmo (direkt überm Schneespitz, leider auf der Verkleinerung kaum zu erkennen). Auch die Drei Zinnen sind auf dem Bild versteckt.
Am Alpeiner Ferner erkennt man die dramatische Gletscherschmelze:
alpeiner.jpg
Beim Vergleich mit der aktuellen AV-Karte erkennt man, dass der Gletscher vor 12 Jahren noch den dunklen Bereich vollständig ausgefüllt haben muss.
Der Abstieg über die Südflanke der Westl. Seespitze zum Hochmoosferner vollzog sich in steilstem Schutt und Gesteinsmehl. Der orographisch linke Gletscherrand weist durchaus ein paar wenige Spalten auf. Bei der dünnen, harten Firndecke derzeit keinerlei Problem. Wenn jedoch im Frühwinter mehr (Locker)schnee liegt….
Beim Blick zurück auf die begangene Felsschneide kommen gemischte Gefühle auf:
grat.jpg
Am Sonntag wollte ich noch die Mittl. und Nördl. Kräulspitze besteigen. Im Klier ist über den Südanstieg zu lesen:
II (zuletzt), 4h von der Regensburger Hütte
… in die nördlich abgetrennte Mulde des Falbesoner Kräulferners. In diese aufwärts gegen die Scharte, 3228m, südl. der Mittl. Kräulspitze, welche man über eine kurze, steile Blockstufe erreicht. Weiter von Süden zum Gipfel. Auch direkt durch die gutgestufte steile Südostflanke kann vom Ferner mäßig schwierig zum Gipfel angestiegen werden.
So langsam gehen mir die Klier´schen Routenbeschreibungen wirklich auf die Nerven!!!
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