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Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

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  • Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

    Fast elf Jahre sind vergangen, seit ich im Sommer 2006 auf dem Turnauer Hochanger in den Mürzsteger Alpen stand. Von der Seebergalm ist er in einer einfachen Bergwanderung zu erreichen, für die ein Halbtag (fast) ausreicht.

    Schon mehrfach seitdem liebäugelte ich mit einem zweiten Besuch - eventuell im Spätwinter, wo der wunderbar aussichtsreiche Berg ein lohnendes Schneeschuhziel darstellt. Aber es kam bisher dann doch nicht dazu.

    Bei der Suche nach einem Genussziel für Samstag, den 27. Mai erinnerte ich mich wieder an den Hochanger. Im Verlauf des Tages war immer sonnigeres Wetter angekündigt, und eventueller Restschnee sollte auf den breiten Rücken knapp über der Waldgrenze kein Hindernis mehr sein.
    Eine Möglichkeit dafür, auch neue Wegstrecken kennenzulernen, wäre die Überschreitung in Nord-Süd-Richtung (Turnau - Seebergalm oder umgekehrt). Aber ich entscheide mich dann doch für Start und Ziel bei der Seebergalm, da sich so die Möglichkeit bietet, gleich mehrere "Vorgipfel" des Hochangers mitzunehmen. Meine Route würde dann zum Großteil abseits markierter Wege verlaufen, aber dank einiger Beschreibungen im Internet konnte ich mir ein recht anschauliches Bild davon machen, was mich erwartet.

    Dank der langen Spätfrühlingstage kann ich mir am Tagesbeginn viel Zeit lassen und erst gegen 10.30 Uhr von der Seebergalm in knapp 1150m Höhe losgehen. Das Wetter hält sich genau an die Vorhersagen: Aufgrund der Nordströmung hängen in den Alpen noch Quellwolken, die aber keinen Niederschlag mehr bringen und sich im Lauf des Tages immer mehr auflösen sollten.
    002-Seebergalm-Seeleiten.jpg

    Ich folge zunächst dem markierten Weg, der mich auf Resten der alten Straße bald zum Seebergsattel hinauf führt. Lohnende Blicke zum unmittelbar benachbarten Hochschwabmassiv im Westen werden mich während des ganzen Tages begleiten.
    006-Seeberg-AflenzerStaritzen.jpg

    Einige Minuten geht es Richtung Süden noch auf einer Forststraße weiter, dann wartet der Anstieg zum ersten Gipfel des Tages, dem Gaiberg gleich südöstlich der Passhöhe. Über den Wiesenhang der Schipiste geht es durchaus steil hinauf, stets mit freiem Blick zu den eindrucksvollen Südabstürzen der Aflenzer Staritzen im Westen.
    010-AflenzerStaritzen-BöseMauer.jpg

    Bald bietet sich auch ein guter Rückblick zum Seebergsattel vor der Seeleiten und dem Staritzen-Ostgipfel dahinter.
    012-Seeberg-StaritzenOst.jpg

    Nicht mehr lang, und ich habe den Gaiberg in 1410m Höhe erreicht. Der erste von vielen Plätzen an diesem Tag mit prachtvollem Blick zum Seetal im Westen, das direkt aus dem Herzen des Hochschwabs herunter zieht.
    015-Gaiberg-BlickSeetalHochschwab.jpg

    Der Hochschwab-Hauptgipfel und der obere Teil seiner Südwand stecken noch in Quellwolken, daher bieten sich andere Motive zunächst besser für Zoomaufnahmen an. Ganz gewiss gilt dies für die wilde Gschirrmauer, mit der das Plateau der Mitteralm vom Kampl nach Norden abstürzt. Rechts ist auch der markante Hofertalturm gut zu erkennen.
    018-ZoomGschirrmauerHofertalturm.jpg

    Da konnte die Sonne bereits durchdringen: der Karlhochkogel, 2096m, hinter den Edelspitzen. Die ausgedehnten Schneefelder bestätigen meine Annahme, dass es für etliche Routen z.B. im zentralen Hochschwab noch etwas zu früh im Jahr gewesen wäre.
    019-ZoomEdelspitzen-Karlhochkogel.jpg

    An einem sonnigen Platz unmittelbar unter dem höchsten Punkt des Gaibergs wächst dieser hübsche Hornklee (Lotus corniculatus).
    (Wieder einmal möchte ich Harald und Reini herzlich für ihre Hilfe zur Pflanzenbestimmung danken! )
    022-Gaiberg-gelbeBlüten.jpg

    Ich steige dann vom Gaiberg in Richtung Osten ein Stück auf einer flacheren Schipiste ab, bis ich eine sie querende Forststraße erreiche.
    Der Ostteil der Aflenzer Staritzen bietet hier erneut einen sehr attraktiven Bildhintergrund.
    024-StaritzenOst.jpg

    Ich folge dieser erst kürzlich verlängerten Forststraße leicht bergab bis zum tiefsten Punkt des Verbindungskamms südöstlich des Gaibergs. Exakt dort beginnt ein unmarkierter, aber stets gut erkennbarer Weg, der meist nur moderat steigend über den fast durchgehend bewaldeten Rücken bis zum Karlkögerl führt. Ein Abschnitt zum genussvollen, ruhigen Wandern, garniert mit einigen Ausblicken links und rechts. Erstmals kommt hier auch der große Nachbar im Ostnordosten, die Veitschalpe, bestens ins Bild.
    027-GöriacherAlm-Wildkamm-HoheVeitsch.jpg

    Und da die Quellwolken über dem zentralen Hochschwab sich inzwischen gehoben haben, passt nun auch der Zeitpunkt für die Zoomaufnahme dorthin. Hauptgipfel samt Südwand (und mächtiger Gipfelwechte) sowie Eismauer über der Oberen Dullwitz: Das ist unter den vielen schönen Landschaftseindrücken im Hochschwabmassiv einer, der bei jedem Anblick aufs Neue zu begeistern vermag!
    028-ZoomHochschwab-HauptgipfelSüdwand.jpg

    Da stehe ich bereits am zweiten Hochanger-Trabanten des Tages: dem 1521m hohen Karlkögerl mit einem sehr dezenten Steinmann am höchsten Punkt.
    030-Karlkögerl.jpg

    Der Platz ist nach Osten und Süden offen und daher ebenso sonnig wie windgeschützt. So bietet er sich perfekt für eine erste Rast an, stets im Angesicht der Hohen Veitsch über der Bärentaler Wand im Osten.
    032-ZoomHoheVeitsch.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 02.06.2017, 10:56.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

    Zugleich bietet der Platz den ersten freien Blick des Tages zur abgerundeten, baumfreien Gipfelkuppe des Turnauer Hochangers. Auch die nächste Etappe meiner Route habe ich stets vor Augen: die Rinne rechts im Bild, die zum breiten Westrücken des Hochangers hinauf führt. Sie wird bei Schneelage auch vom Großteil der Schitouren- und Schneeschuhgeher für den Aufstieg genützt.
    033-Karlkögerl-BlickHochanger.jpg

    Weiter geht's kurz in einen Sattel hinunter, nochmals mit hübschem Rückblick zum Karlkögerl.
    035-Karlkögerl.jpg

    Und dann folge ich über gut 100 Höhenmeter der Rinne - relativ steil und eigentlich weglos, aber dennoch ohne jegliche Probleme. Umso schöner ist der erneute Blick zum Hochschwab beim Erreichen des Rückens oben! Es ist eine wirklich prachtvolle Szenerie, durch die Dullwitz und Seetal zwischen Mitteralm und Großem Feistringstein links sowie den Aflenzer Staritzen rechts führen.
    038-BlickSeetal-Hochschwabmassiv.jpg

    In Richtung Norden tritt mit dem Ötscher (links hinten) nun erstmals ein weiterer markanter Gipfel ins Blickfeld. Wunderbar auch die Perspektive zur Göriacher Alm zu Füßen des Hochanger-Stocks.
    042-BlickGöriacherAlm-ÖtscherTonion.jpg

    Nur mehr eine einzige Geländestufe würde mich auf dem breiten, baumfreien Westrücken vom geräumigen Gipfel des Hochangers trennen.
    043-TurnauerHochanger.jpg

    Aber ich möchte jetzt noch gar nicht dorthin, sondern zunächst mit dem Hörsterkogel auch seinen südlichen Trabanten mitnehmen. Und der Weg, der quer durch die Südwestflanke des Hochangers zum markierten Weg hinüber führt, ist auch bereits gut zu erkennen.
    044-HochangerSüdflanke-FischbacherAlpen.jpg

    Und schon stehe ich auf diesem markierten Weg und blicke nun zur Abwechslung etwa von Süden zum Hochanger. Seinen Charakter als baumfreie, recht abgerundete Kuppe behält er auch aus dieser Richtung weitgehend bei.
    047-TurnauerHochangervonSüden.jpg

    Im Nordosten zieht unverändert die Veitschalpe die Blicke auf sich, nun sekundiert vom Rauschkogel rechts davon.
    050-Veitschalpe-Rauschkogel.jpg

    Ich gehe an den Holzgebäuden der Osterer Alm vorbei zu einem Kruzifix samt Rastbank, die an einem wunderschönen Platz unter Lärchen stehen.
    051-OstererAlm-KruzifixRastbank.jpg

    Von hier ist es nicht mehr sehr weit zum Hörsterkogel. Dessen Nordrücken ist zur Abwechslung allerdings dicht bewaldet, und die Wegspuren sind teilweise etwas verwachsen. Im Schlussteil verläuft ein Zaun am Kamm, der auch deshalb seinen Sinn hat, weil es nach Osten steil hinab geht. Da und dort erlauben die Bäume einen kurzen Durchblick zur Veitschalpe.
    053-KammHörsterkogel-Veitschalpe.jpg

    Dieser dezente Stein markiert den "offiziellen" Gipfel des Hörsterkogels mit 1609m; tatsächlich sind Abschnitte des Kamms nördlich davon ein paar Meter höher. Überraschenderweise bricht der Gipfel nicht nur in Richtung Osten, sondern mit einer Steilstufe von 10-15m Höhe auch nach Süden recht abrupt ab. Aber es ist genügend Platz, um den Blick nach Osten zu genießen, diesmal mit der Heukuppe links und dem Stuhleck rechts als auffälligsten Gipfeln.
    054-HörsterkogelGipfel.jpg

    Nach dem Rückweg über den etwas verwachsenen Kamm nütze ich die Bank neben dem Kruzifix für eine nächste kurze Rast - zumal die Hütten der Osterer Alm hier gleich nördlich sehr schön vor mir stehen.
    057-Ostereralm.jpg

    Und auch ein weiterer Zoom zum Hochschwab-Hauptgipfel bietet sich von hier aus ideal an. Der untere Teil der Südwand wird in dieser Perspektive vom Großen Feistringstein genau davor verdeckt. Links das Kampl, mit 1990m höchster Punkt des Mitteralm-Plateaus und (wie ich selbst schon zweimal genießen konnte) ein Aussichtsplatz der Sonderklasse!
    056-ZoomKamplFeistringsteine-Hochschwab.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 30.05.2017, 21:19.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

      Auf der Osterer Alm stehen etliche ältere und einige neuere Häuser, teilweise von kunstvoll gefertigten Holzzäunen umgeben. Vor dieser Hütte wird wohl eine Gruppe von Bergretter/inne/n den schönen Nachmittag verbringen.
      059-Ostereralm-Bergrettungshütte.jpg

      Ein weiteres Holzhaus, abermals mit Großem Wildkamm und Hoher Veitsch als nicht weniger fotogenem Hintergrund.
      060-Ostereralm-Veitschalpe.jpg

      Nachdem ich den Gipfel des Turnauer Hochangers bereits gut zur Hälfte umrundet habe, geht es nun endlich über den markierten Südanstieg auf ihn hinauf. Schon bald bietet sich ein Rückblick zum Hörsterkogel sowie dem Grazer Bergland und den Fischbacher Alpen am Horizont. Exakt über dem Hörsterkogel der Hochlantsch, etwas weiter rechts das Rennfeld.
      064-Hörsterkogel-GrazerBergland.jpg

      Mehr Schneeberührung als hier auf den letzten Anstiegsminuten wird sich mir nicht mehr bieten. Immerhin sieht der Boden so aus als wäre er erst seit kurzem schneefrei. Möglich, dass sich rund um den sehr windausgesetzten Gipfel lange noch stattliche Wechten gehalten haben.
      065-AnstiegHochanger.jpg

      Und oben auf der weiten, flachen Gipfelkuppe des Hochangers! An ihrem südlichen Rand steht zunächst dieses Denkmal. Es erinnert an eine Frau, die mit ihrem sechsjährigen Enkel in den 1950er-Jahren Anfang September in einem Schneesturm hier ums Leben kam. Auch die scheinbar einfachen, harmlosen Berge sind nicht ganz frei von Gefahren.
      066-TurnauerHochanger-Gedenkstein.jpg

      Das Gipfelkreuz steht etwas weiter nördlich. Sehr viel Platz ist hier heroben; im Sommer wird er oft auch von Gruppen von Rindern beansprucht. Und das 360-Grad-Panorama begeistert!
      068-HochangerGipfelkreuz-Veitschalpe.jpg

      Direkt beim Kreuz, mit dem Ötscher links im Hintergrund.
      070-HochangerGipfelkreuz-Ötscher.jpg

      Am mittleren Nachmittag (Es ist inzwischen nach 15 Uhr.) steht die Sonne für dieses Foto gar nicht mehr ideal, aber auch dies tut dem Prachtblick zum Seetal vor dem östlichen Hochschwab keinerlei Abbruch. Vor allem sind meine ersten zwei Tagesgipfel noch einmal schön zu sehen: das Karlkögerl mit dem Wiesenhang knapp unter dem Bildzentrum und der Gaiberg schräg rechts darüber.
      074-BlickSeetalHochschwab-AflenzerStaritzen.jpg

      Im Nordosten dominieren die Tonion in der linken Bildhälfte, der drüber schauende Göller fast genau in der Mitte sowie rechts einmal mehr die Veitschalpe.
      075-BlickTonionGöllerVeitschalpe.jpg

      Die Veitschalpe näher herangeholt, so werden auch die Heukuppe rechts hinter ihr sowie Turnauer Alm und Turntaler Kogel genau unter der Hohen Veitsch deutlicher sichtbar. Links im Vordergrund mein letztes Gipfelziel des Tages, der 1609m hohe Missitulkogel.
      077-BlickMissitulkogel-TurntalerKg-Veitschalpe.jpg

      Ja, ich habe den zentralen Hochschwab heute schon oft gesehen und mehrfach fotografiert. Aber der Anblick ist einfach zu schön!
      081-ZoomDullwitzHochschwab.jpg

      Selbst an diesem sonnigen Nachmittag im späten Mai ist es auf der komplett baumfreien Gipfelkuppe zu windig für einen längeren Aufenthalt. So suche ich mir für meine Rast einen windgeschützten Platz zwischen den Latschen knapp weiter östlich. Auch von dort mangelt es nicht an weiteren Motiven für das Teleobjektiv wie Ötscher und Gemeindealpe im Norden...
      082-ZoomÖtscherGemeindealpe.jpg

      ...oder die Tonion im Nordosten. Die Dimensionen der Felsabstürze unter dem weiten Gipfelplateau werden aus diesem Blickwinkel sehr gut deutlich.
      083-ZoomTonion.jpg

      Auch den nahen östlichen Nachbarn, den Rauschkogel, zoome ich mir so stark als möglich heran. Wenngleich um gut 40 Meter höher und mit etwas steileren Flanken, ist er dem Hochanger vom Bergtyp durchaus ähnlich. Der für mich persönlich bedeutendste Unterschied ist allerdings, dass der Rauschkogel immer noch auf der To-do-List steht...
      085-ZoomRauschkogel.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.05.2017, 12:51.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

        Wie stets muss ich mich richtig überwinden, einen so schönen und aussichtsreichen Platz wieder zu verlassen. Nur knapp östlich des Gipfels blicke ich über die steilste, teilweise erodierte Flanke des Hochangers in den langen Brücklergraben vor dem Rauschkogel-Stock hinunter. Am oberen Bildrand die Anhöhen um das Troiseck sowie nochmals dahinter wieder Teile der Fischbacher Alpen.
        087-TiefblickBrücklergraben-Troiseck.jpg

        Auch hier kann ich einem deutlich ausgeprägten unmarkierten Weg folgen; auf dem latschenbewachsenen Kamm rechts unten ist er gut zu erkennen. Und die Veitschalpe steht in all ihrer Schönheit sowie dem besten Nachmittagslicht stets vor mir.
        089-TurntalerKogel-GrWildkamm-HoheVeitsch.jpg

        Hier ist rechts unten bereits die Latschengasse zu sehen, die mich zu den weiten südseitigen Wiesen des Missitulkogels führt. Der einzige Nachteil: Diese Route führt zunächst auf die falsche Seite eines Stacheldrahtzaunes.
        092-Missitulkogel-Tonion.jpg

        Aber auch der kann mich nicht davon abhalten, knapp später auf dem fünften und letzten Gipfel des Tages zu stehen: dem Missitulkogel mit einer stattlichen "Gipfelstange". Ötscher und Tonion bieten auch diesem Platz einen wunderschönen Hintergrund.
        094-Missitulkogel-Gipfel.jpg

        Ein Rückblick zum Hochanger. So flach und ausgedehnt seine Gipfelkuppe auch ist, die Flanken sind zum Teil durchaus steil und zudem durch deutliche Gräben gegliedert.
        095-HochangervonNordosten.jpg

        Ein Blick Richtung Süden, u.a. mit Osser, Hochlantsch und Rennfeld im Hintergrund. Wirklich jede Perspektive in dieser herrlichen Landschaft hat ihre Reize!
        096-BlickGrazerBergland-Hochlantsch.jpg

        Vom Missitulkogel könnte man durch seine bewaldete Nordwestflanke direkt zur Göriacher Alm absteigen. Da ich noch ausreichend Zeit habe, wähle ich eine längere, dafür aber nochmals aussichtsreiche Route. Auf dem vorletzten Foto war der (abermals unmarkierte) Weg gut zu sehen, der die Nordflanke des Hochangers in fast gleichbleibender Höhe bis zum markierten Weg zur Göriacher Alm quert. Der Lohn des Umwegs besteht beispielsweise in diesem prachtvollen Tiefblick zum Almdorf der Göriacher Alm vor dem Ötscher und den Zellerhüten im Hintergrund.
        098-BlickGöriacherAlm-Ötscher.jpg

        Jetzt habe ich die Standardroute zwischen Göriacher Alm und Hochanger erreicht, die über einen mit prachtvollen Lärchen bestandenen Rücken führt.
        101-HochangervonNorden.jpg

        Ein letztes Mal am heutigen Tag bietet die Veitschalpe einen fotogenen Hintergrund: diesmal für die sehenswerten alten Holzhäuser der Göriacher Alm.
        105-GöriacherAlm-Veitschalpe.jpg

        Auf der Osterer Alm sowie dem Hochanger war es sichtlich noch etwas zu früh im Jahr für den Viehauftrieb; bei der Göriacher Alm weiden hingegen bereits größere Gruppen. Diese einzelne Kuh erweist sich als besonders phlegmatisch und lässt sich weder von den zahlreichen Fliegen noch von dem Wanderer aus der Ruhe bringen, der dann auch noch sein Teleobjektiv anlegt...
        107-PhlegmatischeKuh.jpg

        Nun steht mir nur mehr der Abstieg zur Seebergalm bevor: zunächst über ein paar etwas steinige Kehren ins Lappental hinunter, dort dann sanft auslaufend. Ein Rückblick gegen meine Gehrichtung zeigt rechts hinter den hell leuchtenden Kalkfelsen ein letztes Mal den Hochanger.
        109-Lappental-Hochanger.jpg

        Weiter unten im Tal bildet eine kleine Lacke einen stimmungsvollen Platz,...
        111-Lappental-Teich.jpg

        ...und bald danach sehe ich mein Ziel vor mir, die Seebergalm vor dem Staritzen-Ostgipfel. Mehr als sieben Stunden war ich unterwegs, aber der Lohn war reich: fünf Gipfel und unzählige Ausblicke in die schöne Berglandschaft der Obersteiermark.
        112-Seebergalm-StaritzenOst.jpg
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.05.2017, 23:02.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

          Informationen zur Wanderung

          Die Route über die fünf Gipfel ist etwa 14km lang; knapp über 900 Höhenmeter sind zu überwinden.
          Auch wenn sie mehrheitlich über unmarkierte Wege oder weglos verläuft, weist sie vom Gelände her sowie selbst bezüglich der Orientierung keine Schwierigkeiten auf.

          Zwei steile Anstiege (auf den Gaiberg sowie durch die Nordrinne auf den Westrücken des Hochangers),
          ein steiler Abstieg (oberhalb der Göriacher Alm sowie über den steinigen Serpentinenweg unterhalb).
          Generell oftmaliges Auf und Ab (kann man mögen oder nicht ).


          Unmarkierte Wegabschnitte

          Auf diesem Übersichtsplan habe ich die meisten unmarkierten Abschnitte eingezeichnet. (Es fehlt nur der Hörsterkogel etwas weiter südlich.)
          Plan.jpg

          Anstieg Seebergsattel - Gaiberg:
          weglos über die Schipiste, problemloser steiler Grashang.

          Gaiberg - Karlkögerl:
          Zunächst am Rand einer Piste Richtung Osten, Wegspuren.
          Auf der querenden Forststraße einige Hundert Meter nach rechts, leicht bergab.
          Vom Sattel an (markante Linkskurve der Forststraße) führt ein deutlich erkennbarer, unmarkierter Weg auf dem weitgehend bewaldeten Rücken bis zum Karlkögerl. Sogar ein Zaunüberstieg findet sich hier; allerdings fehlen mittlerweile mehrere Sprossen, und das gesamte Gebilde wackelt kräftig. Es war einfacher, knapp daneben über den (aktuell ungeladenen) Zaun ohne Stacheldraht zu steigen.
          026-Zaunüberstieg.jpg

          Karlkögerl - Osterer Alm - Hörsterkogel:
          In der nordseitigen Rinne wegloser und steiler, aber problemfreier Aufstieg auf den Westrücken des Hochangers.
          Dort zunächst über einen Stacheldrahtzaun, dann auf unmarkiertem Weg durch die Südwestflanke des Hochangers zum markierten Weg Richtung Osterer Alm.
          Ab dem Kruzfix gleich südlich der Osterer Alm Wegspuren auf dem Nordrücken zum Hörsterkogel, gelegentlich etwas verwachsen.

          Hochanger - Missitulkogel - Göriacher Alm:
          Von der Gipfelkuppe nach Osten deutlicher Weg durch die Latschen, kurz steil bergab. Man erreicht dann die große südseitige Wiese zum Missitulkogel, leider wieder auf der falschen Seite eines Stacheldrahtzauns.
          Vom Missitulkogel auf gut ausgeprägtem Weg durch die Nordost- und Nordflanke des Hochangers in ziemlich konstanter Höhe zur markierten Route südlich der Göriacher Alm.

          Lästig sind in Summe allenfalls die paar unumgänglichen Zaunüberquerungen.

          Am hilfreichsten für meine Vorbereitung war mir dieser Bericht, dessen Autor im Herbst 2015 exakt über dieselben fünf Gipfel unterwegs war:
          http://www.monsieurpeter.at/article/...-1682-m/20512/


          Routenvarianten

          Mehrfach wird die Überschreitung des Hochangers von Turnau, Göriach oder der Unteren Au zur Seebergalm (bzw. in Gegenrichtung) vorgeschlagen. Ich habe mich dagegen entschieden, da diese Route im südlichen Teil länger auf Forststraßen sowie ohne viel Ausblicke im Wald verläuft. Ich finde meine Variante mit etlichen Gipfeln und zahlreichen Aussichtsplätzen attraktiver.
          (Zwischen der Seebergalm und der Unteren Au fahren täglich drei Busse in jede Richtung, durch die sich die Streckenwanderung schließen ließe.)

          Wer eine ausgeprägte Neigung zum Gipfelsammeln hat, könnte nördlich der Göriacher Alm noch das Feistereck sowie über dem Lappental den Rosenkogel mitnehmen.


          Öffentliche Erreichbarkeit

          Durch die Busse zwischen Bruck/Mur und Mariazell über den Seebergsattel, die an sieben Wochentagen dreimal täglich fahren, ist die Seebergalm grundsätzlich auch ohne Auto zu erreichen. Die Fahrzeit ab Wien ist allerdings recht lang (gute drei Stunden).


          Günstigste Jahreszeiten

          Das spätere Frühjahr ist meiner Meinung nach eine der idealen Zeiten für diese Wanderung. Ein wenig Restschnee würde in dem gutmütigen Gelände nicht stören, und die höheren Gebirgsstöcke in der Umgebung bieten noch ein besonders attraktives Bild.
          Im Hochsommer könnte es auf den baumfreien Abschnitten sehr heiß werden. Und zudem müsste man während der Weidezeit bis zum Gipfel des Hochangers hinauf mit großen Gruppen von Rindern rechnen. Gut möglich auch, dass dann noch mehr Zäune zu überqueren sind! Der Vorteil wäre, dass sowohl die Osterer Alm als auch der Berggasthof auf der Göriacher Alm im Sommer (Juni bis September) bewirtschaftet sind.
          Sehr lohnend ist die Wanderung sicher an sonnigen Herbsttagen, speziell auch wegen der ausgedehnten Lärchenbestände auf dem Bergstock, die dann besonders farbenprächtig leuchten.
          Der Hochanger ist schließlich auch ein beliebtes und recht einfaches Ziel für Schitouren oder Schneeschuhwanderungen, aber das ist ein anderes Kapitel.


          Persönliches Fazit

          Von unten gesehen ist der Turnauer Hochanger ein eher unauffälliger Berg. Aber er bietet viele Ausblicke in die landschaftlich wunderschöne Umgebung, mit perfekten Perspektiven vor allem zur Veitschalpe im Osten sowie zum unmittelbar benachbarten Hochschwab im Westen. Die baumfreie Gipfelkuppe des Hochangers ist ein Platz mit großartigem 360-Grad-Panorama.

          Obwohl der Seebergsattel gut erschlossen ist, bin ich abseits der markierten Wegabschnitte am ganzen Tag nur zwei Personen begegnet. Der Hochangerstock lädt für mein Gefühl sehr zum genussvollen Bergwandern ein. Ich habe dies auch daran gemerkt, dass ich - unabhängig von Motiven für deutlich über 100 Fotos - während des Tages gern getrödelt, um mich geschaut und immer wieder mit der Seele gebaumelt habe. Die langen Tage des späten Frühjahrs lassen einem dafür ja so herrlich viel Zeit.

          Allen, die gern auf diese Art unterwegs sind, kann ich den Hochanger und seine Trabanten sehr empfehlen.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.05.2017, 10:51.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

            Feine Wanderung ... werde ich - geeignetes Wetter vorausgesetzt - möglicherweise in den nächsten Tagen nachvollziehen

            lg
            Norbert
            Meine Touren in Europa
            ... in Italien
            Meine Touren in Südamerika
            Blumen und anderes

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            • #7
              AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

              Gerade wenn am Hochschwab noch zuviel Schnee zum Wandern liegt ist der Hochanger über die sieben Hügel ein tolles Ziel.
              Zu jeder Jahreszeit. Danke für die schönen Impressionen.

              Lg David

              Kommentar


              • #8
                AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                Sehr schöne Eindrücke!
                Grüne Almen, aussichtsreiche Berge und der Blick aufm Schwobn einfach herrlich.

                Danke Wolfgang!


                L.G. Manfred

                Kommentar


                • #9
                  AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                  Am Hochanger war ich schon, aber nur auf direktem Weg Lappental - Göriacher Alm. Deine Runde ist natürlich viel schöner und aussichtsreicher! Danke fürs (nur optische) Mitwandern lassen!
                  LG, Eli

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                  • #10
                    AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                    Schöner, ausführlicher Bericht.
                    Da komme ich drauf das ich dort noch gar nichts kenne, die Bilder ermutigen mich mal aufs neue.
                    Lg. helmut55

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                    • #11
                      AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                      Botanisch erlaube ich mir eine Korrektur:
                      Der Regensburger Zwergginster (oder Zwerg-Geißklee) ist eine Pflanze des Pannonikums bzw. Trockenrasen und kommt in der Steiermark nicht vor!
                      Hier handelt es sich um den Hornklee = Lotus corniculatus mit seinen typischen roten "Hörner" = Blütenknospen - siehe hier:https://www.google.at/search?q=Lotus...=1496243673213
                      LGr. Pablito

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                      • #12
                        AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                        danke fürs Teilhaben lassen an der schönen Wanderung! Da war ich mit Reini auch schon 2x unterwegs!

                        erinnert mich an 2014
                        http://www.inntranetz.at/galerie/tou...hochanger.html

                        und 2016
                        http://www.inntranetz.at/galerie/tou...hochanger.html

                        lg,Felix
                        http://www.wetteran.de

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                        • #13
                          AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                          Servus Wolfgang,

                          wunderschöne Aufnahmen hast du von dieser schönen Tour mitgenommen.
                          Ich war vor vielen Jahren am Hochanger, so konnte ich die Erinnerungen durch deinen gelungenen Bericht etwas auffrischen.

                          LG, Günter
                          http://brothersberge.blogspot.co.at

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                          • #14
                            AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                            Im Rahmen einer Wintertour habe ich den zentralen Hochschwab vom Hochanger auch schon dutzendfach aufnehmen "müssen".
                            Daß es dort im nahenden Bergsommer und auf einer ausgedehnten Runde noch viel mehr schöne Motive gibt, beweist du mit deinem überaus lesenswerten Bericht.

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                            • #15
                              AW: Turnauer Hochanger (1682m) und seine Trabanten, Mürzsteger Alpen / 27.05.2017

                              Gratulation zu dieser schönen Rundwanderung, Wolfgang, mit reichlicher Gipfelausbeute!

                              Herrliche Frühlingseindrücke.

                              Mir hat eine Variante Deiner Tour sehr gut gefallen, die ich vor einigen Jahren unternommen habe, und zwar die Überschreitung von Göriach (Bus Bruck/Mur - Turnau) zum Seebergsattel (Bus Mariazell - Bruck/Mur). Dabei besteigt man ebenfalls alle Gipfel, die Du besucht hast, wenngleich in anderer Reihenfolge: Hörsterkogel - Hochanger - Missitulkogel - Karlkögerl - Gaiberg (oder Abstieg durchs Lappental).

                              Vielen Dank & LG,

                              Peter

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