AW: Strom - woher in Zukunft?
Die Nutzung von Abärme aus der Industrie klingt gut, ist aber nicht so einfach (siehe z. B. auch hier://http://www.fabrikderzukunft.at/results.html/id5230). In Graz wird das z. B. bei der Marienhütte gemacht und liefert 60 GWh von insgesamt etwa 1060 GWh Fernwärme pro Jahr (also knapp 6% des Gesamtbedarfs). Viele weiteren Potenziale gibt es aber nicht mehr. Und Maschinenabwärme kann lokal sinnvoll für die Heizung verwendet werden. Für Fernwärme ist sie wegen des niedrigen Temperaturniveaus nicht geeignet.
Ja, KWK-Anlagen können auch mit Biomasse betrieben werden. Allerdings ist das eine Frage der Leistungsgröße und der Verfügbarkeit und Logistik der Brennstoffe. Schaut Euch z.B. die Biomasse-KWK in Linz an. Der Holzlagerplatz ist riesig. Die Anlieferung könnte durch die unmittelbare Nähe zur Domau auch kaum besser sein. Die Anlage produziert 10 MW Strom und 20 MW Fernwärme. Mehr wäre auch logistisch von der Brennstoffzufuhr dort nicht machbar. Mit der gelieferten Wärme kann allerdings nur eine Sommergrundlast gedeckt werden... Im Winter sind Leistungen im Fernwärmenetz von über 300 MW durchaus erforderlich.
Konsequenterweise müsstest Du Dich nun vom öffentlichen Netz abschließen. (Und wenn Du an der großen Biogasanlage bei Euch in Orth beteiligt bist, sollte das auch möglich sein. Das ist eine der wenigen Biogasanlagen, die ordentlich funktionieren. Auch wenn ich persönlich von NAWARO-Anlagen nicht besonders begeistert bin. Stichwort: Nahrungsmittel vs. NAWAROs)
Ich denke, die Menschen in Nordafrika haben momentan ganz andere Sorgen...
Was in Regionen wie Güssing funktionieren kann, gelingt in Ballungsgebieten und Industrieregionen kaum bis gar nicht.
Wer Interesse hat, kann sich ja z. B. hier schlau machen http://www.energiesystemederzukunft....ts.html/id4347
Lange Rede kurzer Sinn:
Nicht alles, was technologisch möglich ist und gut ausschaut, lässt sich mit guten Resultaten in das Energiesystem integrieren. Außerdem ist eine nachhaltige Energieversorgung nicht eine Frage des Ausbaus der regenerativen Erzeugung, sondern vor allem eine Frage des Energiesparens. (Ich füge hier noch einmal meinen kleinen "Zustandsbericht" der österreichischen Stromversorgung ein: Stromverbrauch und Stromaufbringung in Österreich.pdf)
Macht Euch doch einmal Gedanken darüber, wie Ihr Euren Stromverbrauch auf die Hälfte reduzieren könnt. Und den Ressourcenverbrauch ebenso. Also lautet das Motto: "Von allem die Hälfte" (aber nicht nur in der Fastenzeit!)
P.S. Halb so viel Verbrauchen bedeutet auch, halb so viel Arbeiten, heißt doppelt so viel Zeit zum Bergsteigen!
Und da sollte dann auch eine umweltfreundliche Anreise zum Berg mit dem Fahrrad drinnen sein...
Zitat von whitewater
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Ja, KWK-Anlagen können auch mit Biomasse betrieben werden. Allerdings ist das eine Frage der Leistungsgröße und der Verfügbarkeit und Logistik der Brennstoffe. Schaut Euch z.B. die Biomasse-KWK in Linz an. Der Holzlagerplatz ist riesig. Die Anlieferung könnte durch die unmittelbare Nähe zur Domau auch kaum besser sein. Die Anlage produziert 10 MW Strom und 20 MW Fernwärme. Mehr wäre auch logistisch von der Brennstoffzufuhr dort nicht machbar. Mit der gelieferten Wärme kann allerdings nur eine Sommergrundlast gedeckt werden... Im Winter sind Leistungen im Fernwärmenetz von über 300 MW durchaus erforderlich.
Zitat von derspeicher
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Zitat von Bassist
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Zitat von kare
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Wer Interesse hat, kann sich ja z. B. hier schlau machen http://www.energiesystemederzukunft....ts.html/id4347
Lange Rede kurzer Sinn:
Nicht alles, was technologisch möglich ist und gut ausschaut, lässt sich mit guten Resultaten in das Energiesystem integrieren. Außerdem ist eine nachhaltige Energieversorgung nicht eine Frage des Ausbaus der regenerativen Erzeugung, sondern vor allem eine Frage des Energiesparens. (Ich füge hier noch einmal meinen kleinen "Zustandsbericht" der österreichischen Stromversorgung ein: Stromverbrauch und Stromaufbringung in Österreich.pdf)
Macht Euch doch einmal Gedanken darüber, wie Ihr Euren Stromverbrauch auf die Hälfte reduzieren könnt. Und den Ressourcenverbrauch ebenso. Also lautet das Motto: "Von allem die Hälfte" (aber nicht nur in der Fastenzeit!)
P.S. Halb so viel Verbrauchen bedeutet auch, halb so viel Arbeiten, heißt doppelt so viel Zeit zum Bergsteigen!
Und da sollte dann auch eine umweltfreundliche Anreise zum Berg mit dem Fahrrad drinnen sein...
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