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  • picobello2
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    AW: Jägerschaft

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    Das Wild und sein Lebensraum

    Freizeit und Erholung: Die Ansprüche an den Wald werden immer höher, der Stress für Wildtiere auch.

    Franz Mayr-Melnhof (Die Presse)



    Der reiche Jäger, der wild um sich ballert und Schwammerlsucher und Mountainbiker des Waldes verweist. So wird das Bild des Jägers medial gern gemalt. Dabei werden von Kritikern Argumente ins Treffen geführt, die dazu führen, dass in der Öffentlichkeit ein Bild von der Jagd gezeigt wird, das der Realität nicht ansatzweise entspricht.




    Die Jagd im 21. Jahrhundert steht aber in der Tat vor großen Herausforderungen. Das liegt weniger am Jäger als an der sich wandelnden Gesellschaft. Wald und Wild sind eine Symbiose, denn der Wald ist der natürliche Lebensraum unseres Wilds. Doch er gehört dem Wild nicht mehr allein.

    Täglich wird es durch freizeitsuchende Waldbesucher gestört: Geocatcher, Boulder, Tourengeher, Skifahrer, Spaziergänger, Mountainbiker, Schwammerl- und Beerensucher. Dank modernster Technologien gönnt der Mensch dem Wild keine Ruhe mehr. Die ersten Schwammerlsucher kommen oft vor Morgengrauen in den Wald, die letzten Mountainbiker verlassen ihn, mit Stirnlampen bewaffnet, oft weit nach Sonnenuntergang.

    Was das für das Wild bedeutet, darüber macht sich aber kaum jemand Gedanken. Im vergangenen Jahrhundert hat der Mensch das Wild zunehmend seines Lebensraums beraubt. In der Ebene betreiben wir eine Siedlungswirtschaft und monokulturelle Landwirtschaft, ernten mittels modernster Erntetechnik in kürzester Zeit Hunderte von Hektar und nehmen so dem Wild Nahrung und Lebensraum. Weit über der Baumgrenze versuchen wir jeden Quadratmeter Alm für den Tourismus zu nutzen: Skipisten, Rodelbahnen, Wanderwege und Mountainbikestrecken.



    Spielregeln beibringen

    Die große Herausforderung des Jägers ist es, diese Interessen mit Wild und Wald unter einen Hut zu bekommen. Das soll nicht heißen, den Waldbesucher aus dem Wald zu bekommen, sondern, ihm gewisse Spielregeln beizubringen. In vielen Revieren funktioniert dieses Miteinander reibungslos. Umso wichtiger ist es, den Waldbesucher weiter für Wald und Tiere zu sensibilisieren. Zum Wohl des Wilds, nicht des Jägers.

    Ein Wanderer kündigt sich dem Wild durch Bewegungsgeräusche oder Stimmen an. Verlässt dieser die markierten Steige und Forststraßen nicht, hat sich das Wild vielfach an ihn gewöhnt, und der Besucher kann die Tiere oft aus nächster Nähe beobachten. Verlässt er den Steig aber nur um wenige Meter, flüchten die Tiere ruckartig.



    Wie Raubwild

    Mountainbiker und Skitourengeher kündigen sich dem Wild selten an und ähneln in ihrer Geschwindigkeit und dem Überraschungseffekt dem Raubwild. Das Wild muss sich unter großem Stress in Sicherheit bringen. Wenn im Winter meterweise Schnee fällt und die gesamte Äsung abdeckt, schaltet der Organismus des Wilds auf Notbetrieb.

    Eigentlich könnte es so gut überwintern, doch viele Tourenskigeher und Wanderer akzeptieren weder Schonzeiten noch -gebiete, und das Wild muss von einer Sekunde auf die andere vom Energiesparmodus auf maximale Belastung umstellen. Eine Umstellung, die nicht selten tödlich endet.

    Die Jagd ist die intensivste Auseinandersetzung mit der Natur. Das Forstgesetz definiert den Wald auch als Erholungsgebiet der Bevölkerung. Das ist auch gut so. Der Mensch darf dabei aber nicht außer Acht lassen, dass jeder Schritt im Wald ein Schritt im Lebensraum des Wilds ist. Nur durch gemeinsame Akzeptanz dieses Lebensraums können wir dafür sorgen, dass es auch in Zukunft ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wald, Wild und Mensch gibt.

    Der Autor ist Waldbesitzer und stellvertretender steirischer Landesjägermeister.

    E-Mails an: debatte@diepresse.com

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  • HansS
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Obwohl es manche nicht glauben, das Wild ist nicht dumm.
    Dort wo es bejagt wird, ist es selbstverständlich scheu.
    Beispiel Schneealm - Rax:
    Auf der Schneealm wird das Gamswild gewinnbringend bejagt, die Folge: Es ist kaum sichtbar, und wenn, dann auf der Flucht.
    wenige Kilometer weiter auf der Rax wird es eben nicht bejagt, und dort kann man manchmal mitten durchs Gamsrudel durchgehen.

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  • beigl
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von FloImSchnee Beitrag anzeigen
    Hmm, das wär bei Gämsen aber eig. auch so -- die sind aber recht schnell weg.
    Also zumindest historisch gesehen haben die Gämsen in ihrem Lebensraum schon einige Feinde (Luchs, Wolf, Bär), die erwachsenen Steinböcke nicht, weil sie höher oben leben. Wie sich das genetisch auswirkt weiß ich aber nicht.

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  • FloImSchnee
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von pivo Beitrag anzeigen
    aufgrund ihres eigentlichen lebensraumes verständlich: in der felsleiten haben handelsübliche raubtiere kaum a leiberl.
    Hmm, das wär bei Gämsen aber eig. auch so -- die sind aber recht schnell weg.

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  • beigl
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von kare Beitrag anzeigen
    Das ist auf alle Fälle so: da wo die Viecher nicht bejagt werden, ist's ihnen total wurschd, ob da jemand des Wegs kommt.
    Hab das im Tessin, im Monte Rosa Gebiet und eben am Watzmann bzw Schneibstein selbst gesehen, wie entspannt die sind.
    In Österreich werden im Jahr doch um die 500 Viecher geschossen... sogar in NÖ.
    http://www.statistik.at/web_de/stati...gd/020305.html

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  • Roland P
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von kare Beitrag anzeigen
    Das ist auf alle Fälle so: da wo die Viecher nicht bejagt werden, ist's ihnen total wurschd, ob da jemand des Wegs kommt.
    Hab das im Tessin, im Monte Rosa Gebiet und eben am Watzmann bzw Schneibstein selbst gesehen, wie entspannt die sind.
    Kann ich so bestätigen!

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  • kare
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von FloImSchnee Beitrag anzeigen
    Letzte Woche in Chamonix hab ich mich mal wieder gefragt, woran's liegt, dass die dortigen Steinböcke (und auch das, was ich für eine Gämsenart gehalten hätte) superentspannt sind und Wanderer bis auf wenige Meter ran lassen?
    Am Watzmann ist's eh auch so mit den Steinböcken, erinnere ich mich.

    Weiß das jemand?


    Werden sie ev. nicht/kaum bejagt?
    Das ist auf alle Fälle so: da wo die Viecher nicht bejagt werden, ist's ihnen total wurschd, ob da jemand des Wegs kommt.
    Hab das im Tessin, im Monte Rosa Gebiet und eben am Watzmann bzw Schneibstein selbst gesehen, wie entspannt die sind.

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  • pivo
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    steinböcke haben generell kaum fluchtverhalten, sie lassen einen nahe ran. aufgrund ihres eigentlichen lebensraumes verständlich: in der felsleiten haben handelsübliche raubtiere kaum a leiberl. dieses verhalten ändert sich auch auf der grünen wiese nicht, zb die fetten hundianer auf der roten wand im grazer bergland weichen nicht vom wanderweg.

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  • FloImSchnee
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Letzte Woche in Chamonix hab ich mich mal wieder gefragt, woran's liegt, dass die dortigen Steinböcke (und auch das, was ich für eine Gämsenart gehalten hätte) superentspannt sind und Wanderer bis auf wenige Meter ran lassen?
    Am Watzmann ist's eh auch so mit den Steinböcken, erinnere ich mich.

    Weiß das jemand?

    Werden sie ev. nicht/kaum bejagt?

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  • bluehouse3843
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von w56 Beitrag anzeigen
    Umfrage in den NÖN http://www.noen.at/niederoesterreich...rboten-werden/

    [ATTACH]545179[/ATTACH]

    [ATTACH]545180[/ATTACH]

    [ATTACH]545181[/ATTACH]

    [ATTACH]545182[/ATTACH]


    Nau, so a' Überraschung .....
    schon merkwürdig...da hat ja die neue "Interessengruppe Umfriedete Eigenjagden" welche gegründet wurde, binnen einem Tag die Abstimmung zu ihren Gunsten gekippt. Ausserdem steht in dem Artikel ja noch "Es gibt Wildarten, die sich gerade im Gatter wohlfühlen, weil sie dort die Ruhe genießen können, ohne von Radfahrern oder Spaziergängern gestört zu werden. "

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  • beigl
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von chill99 Beitrag anzeigen
    Wo genau ist das gesagte gebiet muss ich unbedingt Wandern gehen mit einer ganzen Truppe.
    http://www.martinballuch.com/wenn-di...bersteiermark/

    "Jedenfalls hat sich der Bezirksförster bei mir gemeldet und gesagt, dass es solche Vorfälle in letzter Zeit häufig gab. Insbesondere seit ein Altadeliger und Großindustrieller aus Deutschland 12.000 ha Wald dort gekauft hat, scheinen die Wanderer vertrieben zu werden. Der gute Mann züchtet Hirsche in Wintergattern zum Abschuss."
    https://www.facebook.com/martinballuch

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  • chill99
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von kb05 Beitrag anzeigen
    Seit BB die ALWA gekauft hat scheint das Donnersbachtal nicht mehr so wanderfreundlich, Steine auf ehemaligen Parkplätzen ...
    ach ja, Grimmingboden gehört auch dazu, ist dort auch was anders?
    Wo genau ist das gesagte gebiet muss ich unbedingt Wandern gehen mit einer ganzen Truppe.

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  • w56
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Umfrage in den NÖN http://www.noen.at/niederoesterreich...rboten-werden/

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    Nau, so a' Überraschung .....
    Zuletzt geändert von w56; 10.08.2016, 12:07.

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  • beigl
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Zitat von kb05 Beitrag anzeigen
    Seit BB die ALWA gekauft hat
    Hudriwudri, das nenne ich mal ein Konglomerat an Firmen und Stiftungen, das da dahinter steht...

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  • kb05
    antwortet
    AW: Jägerschaft

    Seit BB die ALWA gekauft hat scheint das Donnersbachtal nicht mehr so wanderfreundlich, Steine auf ehemaligen Parkplätzen ...
    ach ja, Grimmingboden gehört auch dazu, ist dort auch was anders?

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